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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Meister des Klosters bereit zum Angriff, doch noch immer stand er reglos in der Mitte der Halle. „ Worauf wartet er nur? Das Überraschungsmoment ist vorbei, will er mich nicht angreifen? “ Gerade als Karrek verwundert einen Zauber starten wollte, zeigte sich ihm der Grund für das Zögern des alten Meisters in Form von zwei schwarzgekleideten Gestalten, die lautlos von der Balustrade herab neben ihm landeten. „ Nur zwei? “ Offenbar hatte Semkai den Meister der weißen Blume unterschätzt, wenn bereits zwei seiner Schüler ausgeschaltet waren. Schmunzelnd trat Kerrak einen Schritt zurück und gab dem Meister des Mordes so das Zeichen, das er nicht in den Kampf eingreifen würde. Er wusste um die seltsame Kriegerehre, der sich sein Weggefährte verschrieben hatte. Er wollte seine Fähigkeit im Töten mit der des Klostermeisters messen und Kerrak würde ihm die Gelegenheit geben.
    Semkai war klein und schlank, doch seine unproportional breiten Schultern deuteten seine Kraft und Fähigkeit im Kampf an. Komplett in feste schwarze Tücher gekleidet, die nur einen schmalen Schlitz zu seinen Augen offen ließen, strahlte er eine Aura von Gefahr aus, die einem unvorbereiteten Mann das Blut gefrieren ließ. Seine eiskalten Augen versprachen den Tod und selbst Karrek verspürte noch immer dieses unwohle Gefühl wenn er von ihnen angesehen wurde. Doch es war nicht Karrek, den die kalten Augen Semkais fokussierten, sondern der weissbärtige alte Mann, dem die volle Aufmerksamkeit des geübten Mörders gehörte. Gespannt auf das einmalige Duell wartend sah der Magier, wie Semkai seine beiden Sai inPosition brachte, die bevorzugten Waffen des Kampfmeisters. Die kurzen Parierdolche Semkais konnten jedweden Gegner innerhalb von Sekunden entwaffnen, ihre messerscharfen Schneiden vermochten Kehlen aufzuschlitzen und Fleisch zu durchbohren, ihr geringes Gewicht gab dem Kampfmeister dabei den Vorteil hoher Beweglichkeit.
    Yi wandte sich dem neuen Angreifer nun zu, unbewaffnet, in einer seltsam anmutenden Verteidigungsposition, die einen Ausblick auf das Können des Mönches gab. Der Schüler Semkais, der nun hinter Yi stand, hatte sein No-Dachi ebenfalls in Position gebracht, langsam und in voller Konzentration näherte er sich dem Meister, das lange gebogene Zweihandschwert bereit zum tödlichen Schlag. Die Bewegung war so schnell, das Karrek Mühe hatte, ihr mit seinen Augen zu folgen, wie ein Blitz war der unbewaffnete Meister explodiert und raste durch die Formen seiner Kampfkunst, als ob sein Körper der eines Zwanzigjährigen wäre und nicht der eines alten Mannes. „ Unglaublich, so schnell. “ Wie gebannt folgte der Magier den Bewegungen des Altmeisters, sah wie der Schüler Semkais mit einem stummen Schrei zu Boden ging, seinen Hals in einer Position, die keinen Zweifel an dem Tod des talentierten Kämpfers ließ. Noch bevor das No-Dachi lautlos auf dem Boden aufschlug befanden sich schließlich die beiden Meister selbst in einem Kampf, der mehr einem Tanz zu gleichen schien. Atemlos verfolgte Karrek das Duell der Titanen, die sich durch ihre Formen und Angriffe bewegten, wie er es noch niemals zuvor gesehen hatte. Angriffe und Paraden trafen aufeinander, blitzschnelle Tritte, Schläge und Stöße wechselten einander ab, während sich die Kämpfer in Sprüngen und Rollen durch den Raum bewegten.
    Karrek hatte den Burrak-Kumun oft beim Training zugesehen, doch waren ihre Übungskämpfe nicht vergleichbarmit diesem Schauspiel vor seinen Augen. Dies waren keine Schüler, die Angriffe oder Formen lernten, es waren Meister, die ihresgleichen suchten. Nie zuvor hatte er Semkai so lange kämpfen sehen, der Meister des Mordes hatte stets den schnellen Tod seiner Gegner bevorzugt. Auch bei seinen Trainigskämpfen, in denen er oftmals drei oder mehr seiner Burrak-Kumun gegenüberstand, hatte er meist alle Gegner in weniger wie dreißig Sekunden am Boden. Aber diesmal kämpfte er nicht gegen seine Schüler, diesmal war der Gegner ebenbürtig und es war kein Sieger in dem Duell zu erkennen, das nun schon seit über einer Minute in der großen Halle der weißen Blume wütete.
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    Kira starrte atemlos auf das Schauspiel, das sich nur wenige Meter entfernt vor ihren Augen abspielte. Der Kampf ihres Meisters gegen den kleinen in schwarz gekleideten Mann war das Unglaublichste, was sie jemals gesehen hatte. Regungslos sah sie den Attentäter seine kurzen aus schwarzem Stahl geschmiedeten Sai in tödlicher Präzision durch eine
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