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Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern
Autoren: Nora Roberts
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dann auf sie gestürzt hat. Gehen Sie zum Tatort, schauen Sie sich an, wie es dort aussieht, und dann erzählen Sie mir noch mal, wie sie sich Ihrer Meinung nach hätte verhalten sollen.“
    „Okay.“ Mick hob beschwichtigend eine Hand. „Und warum hat sie die Diamanten an ihre Freundinnen verschickt?“
    „Sie wollte die Steine in Sicherheit bringen. Hätte sie nichts unternommen, wären sie jetzt verschwunden. Sie haben ihre Aussage und meine, Sie wissen genau, wie es gelaufen ist. Sie hat die ganze Zeit versucht, sich zu erinnern.“
    „Ich sehe das so“, meinte Mick nach kurzem Schweigen. Er warf einen Blick auf die große Stofftasche, die neben seinem Stuhl lag. „Ohne Zweifel handelt es sich hier um Notwehr. Salvini ist ins Haus eingebrochen und hat auf Sie gewartet.“ Er fuhr sich mit den Händen durch sein drahtiges Haar. Hätte der Fall anders ausgesehen, hätte er jetzt einen Freund weniger. „Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie endlich eine Alarmanlage einbauen müssen.“
    Cade zuckte mit den Schultern. „Vielleicht mache ich das sogar, nachdem ich jetzt etwas habe, was sich zu beschützen lohnt.“
    Mick blickte zur Küche. „Sie hat schon was.“
    „Ganz meine Meinung. Aber hören Sie, Mick, wir müssen M.J. O’Leary und Grace Fontaine finden, und zwar schnell.“
    „Wir?“
    „Ich werde jedenfalls nicht hier rumsitzen und Däumchen drehen.“
    Mick seufzte. „Alles was wir von O’Leary wissen, ist, dass es in ihrer Wohnung einen heftigen Kampf gegeben hat und dass sie mit irgendeinem Typ Marke Don Juan davongelaufen ist. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt.“
    „Oder sie wird irgendwo festgehalten“, murmelte Cade, warf dabei aber einen Blick über die Schulter, um sicherzugehen, dass Bailey ihnen nicht zuhörte. „Ich habe Ihnen doch von der Nachricht auf dem Anrufbeantworter erzählt.“
    „Ja. Es gibt leider keine Möglichkeit, so eine Nachricht zurückzuverfolgen, aber wir werden eine Fahndung herausgeben. Was Fontaine betrifft: Unsere Männer observieren ihr Haus in Potomac, außerdem sind wir auf dem Weg zu dem Haus in den Bergen. In ein paar Stunden weiß ich mehr.“ Er erhob sich und schulterte grinsend die riesige Stofftasche. „In der Zwischenzeit bringe ich das hier zu Buchanan. Wie viel sind die Steine Ihrer Meinung nach wert?“
    „Bisher auf jeden Fall zwei Menschenleben“, antwortete Bailey, die mit einem Tablett in der Hand zurück ins Zimmer kam.
    Mick räusperte sich. „Oh. Ich habe ihnen noch gar nicht mein Beileid ausgesprochen, Miss James.“
    „Danke.“ Sie sah ihn lange an. „Die drei Sterne von Mithra haben keinen Preis, Detective. Natürlich hat das Smithsonian den Wert schätzen lassen. Aber im Grunde sagt der Geldbetrag, den ich als Gemmologin festgelegt habe, überhaupt nichts aus. Liebe, Weisheit und Edelmut sind unbezahlbar.“
    Ein wenig verunsichert scharrte Mick mit den Füßen. „Natürlich, Ma’am.“
    Sie rang sich ein Lächeln ab. „Sie waren sehr freundlich und geduldig. Wir können gehen, wenn Sie so weit sind.“
    „Wohin gehen?“
    „Aufs Revier. Sie müssen mich doch verhaften, oder etwa nicht?“
    Mick kratzte sich am Kopf. Zum ersten Mal in seiner einundzwanzigjährigen Laufbahn servierte ihm eine Frau einen Kaffee und bat anschließend höflich darum, verhaftet zu werden. „Ich habe momentan keine Möglichkeit, einen Haftbefehl gegen Sie zu erwirken. Natürlich möchte ich, dass Sie sich zur Verfügung halten, aber ich schätze, dafür wird Cade schon sorgen. Zudem denke ich, dass die Leute vom Museum gern noch einmal mit Ihnen reden wollen.“
    „Ich komme nicht ins Gefängnis?“
    „Du wirst ja ganz blass. Setzt dich, Bailey.“ Cade drückte sie vorsichtshalber mit seiner gesunden Hand auf einen Stuhl.
    „Ich dachte, bis die Diamanten wieder auftauchen … werde ich zur Verantwortung gezogen.“
    „Deine Brüder sind die, die zur Verantwortung gezogen werden sollten“, korrigierte Cade bestimmt.
    „Genau so ist es“, bemerkte Mick. „Auf den Kaffee komme ich später zurück, Miss James. Wir werden uns bald wieder unterhalten müssen.“
    „Und meine Freundinnen?“
    „Wir arbeiten dran.“ Er nickte beiden zum Abschied kurz zu und ging.
    „Timothy kann Ihnen nichts mehr tun“, murmelte sie. „Aber derjenige, der ihn engagiert hat …“
    „Der interessiert sich nur für die Diamanten, nicht für deine Freundinnen. Wahrscheinlich ist Grace sowieso in ihrem Haus in den Bergen, und M.J. macht gerade
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