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Der Ultimative Ratgeber Für Alles

Der Ultimative Ratgeber Für Alles

Titel: Der Ultimative Ratgeber Für Alles
Autoren: Dieter Nuhr
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Wohnklos oder der Geldbeschaffung durch Personenbeförderung beschäftigt ist.
    Und die großen Zeiten des Taxifahrens sind definitiv vorbei! Man wartet drei Stunden am Flughafen, und am Ende kriegt man eine Tour zum Parkplatz 1.
    Oder der noch von Flugangst gebeutelte Fahrgast göbelt, vom Stop and go des Berufsverkehrs zur Strecke gebracht, auf die frisch gereinigten Ledersitze. Das sind die
    Momente, in denen selbst unsensible Zeitgenossen spüren, dass auch eine Lehre als Bauten-und Objektbeschichter Vorteile gehabt hätte.
    Es gibt heute zahlreiche Ausbildungsberufe, für die es nur deshalb keine Bewerber gibt, weil niemand weiß, dass sie existieren.
    Im Bereich der Absatzwirtschaft und Kundenberatung gibt es zum Beispiel den Beruf des Kaufmannes für Dialogmarketing. Wahrscheinlich lernt man hier das Überreden bis zur völligen Entnervung. Der Kunde kauft am Ende, um den Schwätzer loszuwerden. Bemerkenswert, auch für Süddeutsche, ist folgendes Berufsziel: Der angehende »Ewerführer« (im Hafenjargon auch »Schlickschuber« oder »Schutenschupser« genannt) lernt in seiner Ausbildung das Führen einer Schute im Hamburger Stromgebiet. Wenn Sie sich als Schwabe für diesen Beruf interessieren, werden Sie überraschende Ansichten zu Ihrem Dialekt kennenlernen.
    BEDENKEN SIE: GELD STINKT NICHT! WOHL ABER MANCHES, WAS MAN BEIM GELDERWERB ERLEBEN MUSS!
    Da bleibt das freiwillige Denken häufig auf der Strecke. Mit dem Denken ist es bei uns wie mit dem Kochen: Auch wenn es im Hause keiner kann, irgendjemand muss es tun. Sonst muss man auswärts essen gehen, beziehungsweise auswärts denken, und wer würde das tun? Man denkt daheim, auch wenn die Zutaten fehlen.
    Da will ich nicht hintanstehen! Auch ich bin Künstler, also qualifiziert zum Wichtigmachen, Lautmitreden und Daherschwätzen, als Intellektueller quasi, wie man so schön sagt, ein Begriff, derfrüher eine Art Geistesadel bezeichnete, hehre Denker, die sich im Reich der Literaten, Philosophen und Kulturschaffenden auskannten. Heute benutzt man den Begriff schon für Schriftgelehrte. Also darf auch ich ihn für mich in Anspruch nehmen, denn ich kenne einige Wörter und bin in der Lage, sie über eine Tastatur in Form von kringeligen Zeichen so zu Papier zu bringen, dass man sie lesen und begreifen kann, Letzteres für fortgeschrittene Leser.
    Bevor man jedoch zu denken beginnt, stellt sich die Frage: Worüber ist zu denken? Beziehungsweise, was soll mein Gehirn verwursten, dass es zwischen zwei Buchdeckel gepresst sinnreich erscheinen könnte? Man sollte sich als Künstler nicht auf kleine Themen beschränken. Bedienungsanleitungen für Küchenpapier, veganische Kochbücher oder Bastelanleitungen für Fischreusen sollen andere schreiben.
    Ich bin Künstler, ich will die Welt verändern, mitgestalten, ja: führen! Ich weiß, der Begriff hat aufgrund seines Missbrauchs in Deutschland einen schalen Beigeschmack, zu Recht, wie ich betonen möchte, da es bei uns offenbar immer noch rückenmarksgesteuerte Führerfreunde gibt, und kein Zoo gibt ihnen eine Heimstatt, weil die Makaken keine Idioten in der Nachbarschaft wünschen.
    Insofern ist der Begriff »Führung« leider vergiftet. Schade eigentlich! Denn geistige Vorbildhaftigkeit, ein Vorausgehen im Gedanken, ein auf die Zukunft gerichtetes Mitziehen der Bevölkerung durch seine geistigen Eliten ist ja woanders durchaus gewünscht und erfolgreich. Der Amerikaner beispielsweise findet Leadership durchaus positiv, hat mit seinen Kriegen aber auch einfach mehr Glück gehabt, zumindest im letzten Jahrtausend.

    Die wichtigste Erfindung des Menschen ist nicht das Rad (oder der Cognacschwenker), sondern das Papiertaschentuch. Hier auf dem Foto sieht man allerdings Küchenpapier. Hätten Sie ‘s bemerkt? Egal! Es ist zum Rotzen zwischendurch ebenso gut geeignet.

    Führer, die der Deutsche heute noch lieben und bewundern kann, müssen nicht unbedingt geistreicher sein als der braune Trottel, aber sie sollten sympathischer daherkommen. Ein gutes Beispiel ist der Dalai Lama. Er lächelt freundlich und ist gegen Krieg, eine gute Sache. Das mögen wir. Zu Recht! Der Rest ist uns egal. Natürlich predigt der Dalai Lama Bedürfnislosigkeit. Also quasi Hartz Iv aus Spaß! Aber wen stört das? Er ist nett.
    Führer sollten heute vor allem etwas Friedliches ausstrahlen. Sonst mögen wir ihnen nicht mehr folgen. Das ist gut! Militarismus ist uns aus langjähriger Erfahrung ein Gräuel, und dieser Umstand führt dazu, dass
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