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Der Tschernobyl Virus

Der Tschernobyl Virus

Titel: Der Tschernobyl Virus
Autoren: Thorsten Huehne
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bisher sind Versuchsmäuse. Dort hat es weniger als zwei Stunden gedauert. Aber beim Menschen…nein, wir haben keine Fälle. Außer es gibt News von zuhause.«
    »Leider nicht«, jetzt schüttelte Karg den Kopf, »ich habe gerade erst wieder mit dem CDC telefoniert. Die ersten Patienten sind jetzt seit«, er schaute auf seine Uhr, »etwa vier Stunden stabil. Die meisten jedenfalls.«
    »Was heißt >die meisten    »Es wurden vierzehn Patienten behandelt«, Karg schaute auf den Computerbildschirm, wo er sich die letzte Email von der CDC noch einmal aufgerufen hatte, »seitdem sind drei von ihnen gestorben.«
    »Das klingt nicht gut«, Kempes Stimme wurde ganz leise, »das heißt, wir haben bisher nur ein paar Patienten, denen es nicht schlechter geht, drei, die tot sind, aber noch keinen, dem es besser geht.«
    »Die CDC schreibt«, Karg schüttelte den Kopf und schaute noch einmal auf seinen Bildschirm, »dass die drei Patienten vorher schon in einem extrem schlechten Zustand gewesen seien und es von vornherein keine Rettung mehr gab. Ich denke mir, wir können nur warten und hoffen, dass es besser wird«, er sah die beiden an, »wie geht es euch denn?«
    »Ich bin erschöpft«, Joanne lehnte sich zurück, »mir kommt das alles vor, als wäre ich seit Monaten im Ausnahmezustand gewesen.«
    »Mir geht es genauso«, Kempe stimmte ihr zu, »kaum zu glauben, dass seit Ausbruch der ganzen Pandemie noch nicht einmal zwei Wochen her sind.«
    »In nur zwei Wochen über dreißigtausend Tote über die ganze Welt verteilt«, Karg sah die beiden an, »das nenne ich mal einen effektiven Virus«
    »Wer weiß, wie viele noch sterben, bis jeder mit dem Medikament versorgt werden kann«, Kempe trank den letzten Schluck Kaffee, »dabei fällt mir ein, wie weit ist es mit der Produktion des Stoffes?«
    »Du weißt selbst, wie lange so etwas normalerweise dauert«, Karg lehnte sich wieder zurück, »die Pharmakonzerne haben zwar so viele Produktionsstätten zur Verfügung gestellt, wie möglich, aber die Maschinen müssen natürlich erst einmal angepasst werden, die Grundstoffe müssen besorgt und verteilt werden, außerdem fehlen eine Menge Arbeiter. Zudem darf die Produktion der anderen Medikamente dadurch so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Der Transport der Medikamente muss organisiert werden. Bisherige Schätzungen gehen von einem Beginn der industriellen Fertigung innerhalb der nächsten zweiundsiebzig Stunden aus. Bis die ersten Ampullen in den Krankenhäuser sind, werden wohl noch mal 48 Stunden vergehen.«
    »Und wie viele Menschen sterben bis dahin?« Kempe hatte seinen kämpferischen Ton wieder.
    »Olly, Du weißt ganz genau, dass es nicht schneller geht«, Kargs Ton zeigte an, dass ihm diese Diskussion zuwider ging, »alle tun, was sie können.«
    »Und genau das reicht nicht«, Kempe stand auf und lehnte sich mit seinen Fäusten auf den Schreibtisch, »die hocken in irgendwelchen Büros und Fabrikhallen und bohren sich in der Nase rum, und wir waren da unten am Ende der Welt, haben unser Leben…«, er stockte kurz, »…wir haben alles riskiert, zwei sind schon tot, Robert und Marc liegen im Koma. Also sollen die gefälligst ihre Ärsche bewegen und in die Pötte kommen.«
    »Marc, Schluss jetzt, setz' dich wieder«, Kargs energischer Ton ließ Kempe keine Wahl. Er setzte sich wieder, »glaube mir, es wird wirklich alles getan, dass die Medikamente so schnell wie möglich verteilt werden. Jetzt reichts. Am besten, ihr schaut noch mal nach Marc und Dr. Lehman und dann legt ihr euch auch hin.«
     

Kapitel 45
     
    Es dauerte noch drei Tage, bis sich der Zustand von Koch und Lehman verbesserte. Koch konnte nach vier Tagen mit nur noch leichten Beschwerden entlassen werden. Die Herstellung der Medikamente war schneller vor sich gegangen, als erwartet. Bereits nach zwei Tagen waren die ersten Transporte mit dem Mittel in Lastwagen quer durch die Republik unterwegs. Auch in den anderen Ländern war die Versorgung mit dem Gegenmittel angelaufen. Koch flog zum ersten Mal seit zwei Wochen wieder nach Hause. Da der linienmäßige Flugverkehr immer noch nicht wirklich wieder angelaufen war, wurde ihm eine Maschine der Bundeswehr-Bereitschaft zur Verfügung gestellt. Koch wusste nicht, was ihn in Frankfurt erwarten würde. Während des Anfluges schaute er aus dem Fenster auf die Skyline der Metropole. Es sah alles so aus wie immer. Hier von oben sah alles so friedlich, so
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