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Der Traum des Teufels

Der Traum des Teufels

Titel: Der Traum des Teufels
Autoren: Carol Grayson
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Kopf. "Allerdings habe ich auch kein Interesse an einem Techtelmechtel. Wir Engel - selbst wir halben - sind für Beziehungen nicht gerade geschaffen. Wir haben sozusagen eine höhere Aufgabe zu erfüllen."
    Sie strich sanft mit ihren kühlen Fingern über seine Wange. "Ich bin sicher, die erfüllst du meisterhaft", hauchte sie verführerisch. Unwillkürlich kamen Leander dabei wieder die Verführungskünste der schönen Lady Alderley in den Sinn. Er schüttelte sich unwillkürlich und Sybille wich beleidigt von ihm ab. "Ich wusste nicht, dass ich so abschreckend auf dich wirke", zischte sie enttäuscht. 
    Der Halbengel seufzte. Frauen! "Nein, das ist es nicht. Ich möchte dich nur bitten, dir vielleicht jemand anderen für Spaß oder Affären zu suchen. Außerdem habe ich im Augenblick ganz andere Sorgen." Hatte er die nicht immer? Seltsam, wieso war ihm nie in den Sinn gekommen, sich eine eigene Gefährtin zu suchen? Doch wo? Als unsterblicher Halbengel hatte man da wenig Auswahl, wenngleich es bildhübsche Hybridenvampirinnen gab. Doch diese waren letzten Endes genauso oberflächlich wie die irdischen Frauen. Nein, die einzige Frau, die er wirklich liebte, war seine Tochter. 
    Sybille erhob sich, warf ihm einen abwertenden Blick aus ihren schönen Augen zu und wandte sich abrupt ab. "Also schön, ruft mich an, wenn ihr mal wieder etwas braucht." Sie schnappte sich ihre Handtasche und verließ die Villa. Das Klackern ihrer hohen Absätze im Foyer hallte in Leanders Kopf noch eine Weile nach. Gerade als die Hybridin das Haus verließ, kam Jason die Treppe herunter. 
    Er wunderte sich, dass sein Freund und Mentor ganz allein im Salon saß. "Nanu, alle weg?"
    "Hm." 
    "Ist was?"
    "Nein, hast du was herausgefunden?"
    "Er ist nicht in Berlin und auch nicht in Deutschland, aber noch in Europa. Ich habe es mit Hilfe einer Landkarte versucht, so, wie du es mir gezeigt hast. Aber mehr als Europa finde ich gerade nicht heraus", ärgerte sich Jason über sich selbst.
    "Versuch es weiter, sobald du wieder bei Kräften bist", meinte Leander und starrte auf die Listen vor sich , die der Drucker jetzt ausspuckte.
    "Was neues bei euch?"
    "Nein, nichts. Leider."
    "Dann muss Valentina noch weitermachen mit der Recherche?"
    "Später, ich weiß nicht, ob Chyriel die Halle der Seelenlosen bekannt ist. Falls nicht, wird er spätestens in dem Buch einen Hinweis darauf finden, wenn auch nicht den genauen Ort. Es heißt darin nur, dass die Menschenpriester die Überreste ihrer Feinde an einem heiligen Ort sammeln werden. Trotzdem: Ich möchte niemanden in Gefahr bringen. Unsere ganze Hoffnung ruht jetzt auf dir, Jason."
    Kommt mir irgendwie bekannt vor,  dachte dieser daraufhin, sagte aber nichts. Stattdessen begann er, sein Abendbrot zuzubereiten. "Ich werde es später noch einmal versuchen, und die einzelnen Länder fokussieren", versprach er dabei.  
    Leander hörte nicht mehr zu. Er hatte sich bereits wieder den Listen zugewandt, die der Computer nach Daten und Namen sortierte. Viele waren noch in dem großen Krieg mit dem chemischen "Engelsblut" hinzugekommen, andere waren uralt und längst vergessen. Und seltsamerweise kam ihm gerade der gleiche Gedanke wie Chyriel. Wer sollte die Hybriden führen, wenn alle Fürsten vernichtet und Stuart zu schwach war? Über kurz oder lang würde diese Rasse sich eventuell von innen heraus vernichten, weil irgendwelche Revolutionäre versuchen könnten, die Führung an sich  zu reißen. Irgendjemand würde dafür sorgen müssen, dass es nicht so weit kam und dass das friedvolle Zusammenleben mit den Irdischen gewährleistet blieb, das damals noch Jason Dawn unterzeichnet hatte. Dabei kam ihm der Gedanke, warum sie es nicht genauso machen sollten, wie damals die Menschen, die eine spezielle Einheit gegründet hatten, um die Fürsten aufzuspüren und zu vernichten. Militär und Kirche arbeiteten zu der Zeit Hand in Hand.
    Und jetzt lag der Fall genau umgekehrt. Jemand sehr Mächtiges besaß ein ebenso mächtiges Buch und würde versuchen, den einen oder anderen wieder zu erwecken. Die meisten befanden sich brav in ihren Urnen unter dem Vatikan, aber schon damals war die Liste der Seelenlosen unvollständig gewesen. Das hatte er allein bei Lady Alderley gesehen, die er erst als Grenzgängervampirin einstufte. Schnell wurde er eines Besseren belehrt. Sie war sogar eine Lamia,  ein geborener Vampir, und stammte daher direkt aus der Atlantisgeneration von Antaris. Ihr Blut floss ebenso in
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