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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)
Autoren: Linda Howard
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nicht schaffte. In ihr lag jene ruhige Intensität, die von einem eisernen Willen kündete. Sie widmete sich ganz ihrem Job, so wie er sich seinem. Und zwar so absolut, dass er sich fragte, ob sie ihn überhaupt als Person wahrgenommen hatte, geschweige denn als Mann. Noch etwas, das ihn ärgerte: Er hatte das Bedürfnis gehabt, aufzufallen, ihr aufzufallen, damit sie ihn endlich ansah, obwohl seine Ermittlungsarbeit doch das genaue Gegenteil verlangte. Nacht für Nacht hatte er wach gelegen und an sie gedacht. Und er war wütend auf sich geworden, weil er es nicht schaffte, nicht an sie zu denken. Verbissen hatte er sich gewünscht, sie möge sich genauso unruhig in den Laken wälzen und an ihn denken.
    Sein Verlangen nach ihr brachte ihn in Rage. Alles an ihr reizte und lockte ihn. Das an sich war schon seltsam genug, denn an ihrem Verhalten war absolut nichts bewusst Verführerisches. Sie benahm sich sachlich, nüchtern, flirtete nie, zog keinen der Männer vor, machte keine zweideutigen Anspielungen. Sie legte es auch keineswegs darauf an, sich attraktiv zu machen. Brauchte sie auch gar nicht, er war sich ihres Aussehens so stark bewusst, als würde sie nackt vor ihm auf und ab flanieren.
    Er wusste ganz genau, wie ihre Jeans sich um ihr hübsches kleines Hinterteil spannte, und hatte sich mehr als einmal vorgestellt, ihren Po mit seinen Händen zu umfassen, während er in sie eindrang. Oft genug hatte er unter gesenkten Lidern ihre straffen Brüste unter dem groben Flanellhemd studiert und sich selbst halb in den Wahnsinn getrieben, indem er sich ausmalte, wie es sein würde, mit ihr zu schlafen.
    Wie jeder gesunde Mann hatte er sich all die normalen Fantasien ausgemalt, aber er hatte sich auch bei der fasziniertenBetrachtung ihrer wie Satin schimmernden Haut ertappt. Makellose Haut, so als würde sie nicht den ganzen Tag draußen an der frischen Luft verbringen, Haut, so rein und zart wie die eines Kindes, durchscheinend, dass man die blauen Adern darunter sehen konnte. Er fand sich vertieft in die Vorstellung, wie ihr von der Sonne zu silberblonden Strähnen gebleichtes Haar sich wie Seide über seine bloße Brust ergießen würde, und wie er versuchen würde, die tiefen Geheimnisse in diesen nachtschwarzen Augen zu ergründen.
    Verlangen konnte gemessen werden wie Hitze – von lauwarm bis siedend heiß. Er hatte längst den Siedepunkt erreicht, es grenzte an ein Wunder, dass er sie die ganze Nacht in seinen Armen gehalten und nichts anderes getan hatte als eben das – sie nur halten. Vor allem, wenn sie nichts als ein Höschen trug, bei dem jedem Mann das Herz stehen blieb, und sein T-Shirt, das bei jeder ihrer Bewegungen verrutschte und eine seidig schimmernde Schulter freigab.
    Ja, das war eindeutig Begehren – und mehr, und dieses Gefühl befand sich schon jetzt auf einer Stufe, die er nie zuvor erfahren hatte. Wie ein Fieber, das nicht sinken wollte, wie ein Bedürfnis, das zu befriedigen ihm nicht gelang. Bis gestern Abend hatte er sich nicht einmal erlaubt, sie anzusprechen, obwohl er wusste, dass er versuchen sollte, etwas aus ihr herauszubekommen. Seltsamerweise schien sie ihm bewusst aus dem Weg zu gehen, auch wenn ihm sofort aufgefallen war, dass Miss Mackenzie eine Chefin war, die mit anpackte. Sie kannte jeden, der für sie arbeitete, und kam gut mit ihren Leuten zurecht. Für die Pferde hatte sie ein geradezu magisches Händchen. Wenn es um die Pflege der Tiere ging, war sie ein Tyrann, wenn auch ein wohlwollender. Ausnahmslos jeder Arbeiter in den Ställen brachte ihr Respekt und Bewunderung entgegen. Für Miss Mackenzie war es völlig atypisch, dass sie jemanden mied. Aber genau das hatte sie getan, sie war ihmbewusst aus dem Weg gegangen.
    Und das hatte ihn misstrauisch gemacht. Argwohn gehörte zu seinem Job, ihm fiel alles auf, was von der Norm abwich. Ihr Verhalten ihm gegenüber ließ ihn vermuten, dass sie vielleicht etwas über ihn herausgefunden hatte, das wiederum sie misstrauisch gemacht hatte. Aufgrund seiner Herkunft kannte er sich mit Pferden aus, daher war ihm der Fall übertragen worden. Er hatte versucht, sich anzupassen, aber ihm war auch klar gewesen, dass seine Ausbildung ihn verändert hatte und er deshalb aus der Menge hervorstach. Einem aufmerksamen Beobachter konnte weder seine ständige Wachsamkeit noch seine Fähigkeit entgehen, auch das kleinste Detail um sich herum zu registrieren, auch nicht seine schnellen Reflexe oder die Tatsache, dass er stets automatisch eine
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