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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)
Autoren: Linda Howard
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Gewissheit. Das war vorhin das Etwas gewesen, das Gefühl, dass sich etwas verändert hatte, ohne dass Maris hätte sagen können, was genau es gewesen war: Sie hatte ihren Gefährten er kannt.
    „Ach, du meine Güte“, entfuhr es ihr leise. „Ich möchte dir eine sehr wichtige Frage stellen.“
    „Schieß los.“
    „Bist du verheiratet oder mit jemandem liiert?“
    Er wusste, warum sie das wissen wollte. Man müsste schon tot sein, um die Funken nicht zu bemerken, die zwischen ihnenflogen. Und der Zustand, in dem er sich befand, bewies eindeutig, dass er weit entfernt von Leblosigkeit war. „Nein“, antwortete er. „Keinerlei irgendwie geartete Beziehung.“
    Ihr brauchte er diese Frage nicht zu stellen. Er hatte sämtliche Leute auf der Ranch überprüft. Die Recherchen über Maris Mackenzie hatten ergeben, dass sie alleinstehend und bisher nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten war. MacNeil hatte lange genug auf der Ranch gearbeitet und sich unauffällig umgehört, um herauszufinden, dass Maris mit niemandem ausging. Die anderen Männer hatten ihn aufgezogen, weil er ausgerechnet ein Auge auf „den Boss“ geworfen hatte, und er hatte mitgespielt. Es stimmte ja. Und außerdem konnte das seiner Tarnung nur nützlich sein.
    Maris holte tief Luft. Tja, das war’s dann wohl. Mit all der Klarheit, mit der sie das Leben betrachtete, schenkte sie MacNeil ein kleines Lächeln. Sie verfügte über die seltene Fähigkeit, die Dinge klar und deutlich beim Namen zu nennen. „Wenn du bisher noch nicht daran gedacht hast, mich zu heiraten, solltest du dich langsam an den Gedanken gewöhnen.“
    MacNeil zuckte mit keiner Wimper, auch wenn der Schock ihm durch alle Glieder fuhr. Hochzeit? Er hatte sie noch nicht einmal geküsst, und die Frau redete bereits vom Heiraten!
    Ein vernünftiger Mann würde jetzt aufstehen und sich ganz auf die vor ihm liegende Aufgabe konzentrieren – die unter anderem auch einschloss, sich selbst und diese Frau während der nächsten Stunden am Leben zu halten. Ein vernünftiger Mann würde nicht liegen bleiben, mit dieser Frau in seinen Armen, vor allem dann nicht, wenn er seinen äußerst angenehmen Junggesellenstatus behalten wollte.
    Er begehrte sie, zweifelsohne. Verlangen kannte er zur Genüge, hatte seit dem stolzen Alter von vierzehn seine Erfahrungen gesammelt. Er hatte auch gelernt, es zu ignorieren, wenn esmit seiner Arbeit in Konflikt kam. Sein Job war anspruchsvoll und verlangte seine ganze Aufmerksamkeit. Mit der gleichen kühlen Überlegenheit, die er in seinem Beruf brauchte, hatte er auch sein Privatleben stets im Griff gehabt. Er war es, der die Kontrolle über eine Beziehung hatte, er war derjenige, der eine Affäre beendete, wenn die Frau anfing zu klammern – wenn sie mehr wollte, als er zu geben bereit war. Es war nicht fair, eine Frau im Ungewissen zu lassen und womöglich falsche Hoffnungen in ihr zu wecken. Deshalb zog er den glatten Schnitt vor, bevor es zu hässlichen Vorwürfen und bitteren Tränen kommen konnte.
    Bisher war er allerdings noch keiner Frau wie Maris Mackenzie begegnet.
    Er stand nicht auf. Was ihn noch mehr verstörte, war die Tatsache, dass er nicht einmal lachte und sich über ihr wohl doch akut vermindertes Denkvermögen lustig machte. Sie war klein und zierlich, fast zerbrechlich. Es war also absolut lächerlich, dass er davor zurückschreckte, sie zu verärgern – oder schlimmer noch, ihre Gefühle zu verletzen. Er wollte sie weiterhin halten, sie in seinen Armen wiegen und sie vor jeder Gefahr beschützen – außer vor sich selbst. Verletzlich und nackt, so wollte er sie unter sich liegen haben, völlig ihm ausgeliefert. Er wollte in diesen lockenden, geheimnisvollen dunklen Augen ertrinken und alles vergessen außer der fiebrigen Glut ihrer beiden Körper.
    Die plötzliche scharfe Kehrtwendung der Ereignisse hatte ihn aus dem Gleichgewicht geworfen, das war alles. Bis gestern Abend hatte Maris noch zusammen mit allen anderen auf Solomon Green auf seiner Liste der Verdächtigen gestanden. Er hatte sich strikt verboten, die Lust zu bemerken, die jedes Mal in ihm aufstieg, sobald er ihren zierlichen kleinen Körper erblickte. Zum Teufel, er musste sie nicht einmal sehen, allein der Gedanke an sie hatte ausgereicht. Ihr Bild war zu den unmöglichstenZeiten vor ihm aufgetaucht, hatte ihn tagsüber von der Arbeit abgelenkt und ihm nachts den Schlaf geraubt.
    Es ärgerte ihn, dass es ihr so leicht gelang, ihn zu ignorieren, während er es
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