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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller
Autoren: dtv
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Begrüßungsformel der Maori.
    »Kia-ora, Fats«, erwiderte Rebecca.
    Tane zuckte die Schultern. »Tag.«
    Als Fatboy seinen Helm abnahm, blickte Rebecca auf. »Cool!«, rief sie.
    Jetzt erst sah Tane seinen Bruder an. Fatboy grinste stolz: Er hatte sich ein Maori-Moko tätowieren lassen. Die linke Gesichtshälfte war mit einem farnartigen Muster bedeckt, das mit Wirbeln und Kreisen ein eigenes Leben zu führen schien.
    Tane wandte sich kopfschüttelnd wieder dem Spiel zu. »Mum wird dich umbringen.«
    Fatboy lachte. »Wird sie nicht. Gehört zu unserer Kultur.«
    Tane beachtete ihn nicht weiter und startete einen unüberlegten Vergeltungszug gegen Rebeccas Dame.
    »Was soll das?«, fragte Rebecca stirnrunzelnd.
    »Revanche«, sagte Tane mit gespieltem Spott. »Dafür, dass du mir die Dame genommen hast.«
    Rebecca musterte das Brett und schüttelte den Kopf. »So kannst du nicht Schach spielen.«
    Tane schaute hoch. Fatboy sah neugierig auf das Spiel.
    »Du siehst aus wie ein Gang-Mitglied«, brummte Tane.
    »Ich finde, es sieht super aus«, sagte Rebecca. »Steht dir richtig gut.«
    Sie lächelte Fatboy an, was Tane mächtig ärgerte. Sie kannte Fatboy fast genauso lang wie er, und er hätte nie von ihr gedacht, dass sie sich von diesem ganzen
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beeindrucken lassen würde. Es gab nichts Schlimmeres als einen großen Bruder, der sich ständig cool vorkam. Und mit dem Moko machte er nun auch noch auf Maori. Viel schlimmer konnte es wohl kaum noch kommen.
    Aber es kam viel schlimmer und zwar sehr schnell.
    Bei Rebeccas Lächeln hielt Fatboy abrupt inne. Offenbar wusste er plötzlich nicht mehr, warum er nach Hause gekommen war. Er sah Rebecca an, als sähe er sie zum ersten Mal.
    Tane folgte Fatboys Blick. Er sah ihre spitz gegelten, kurzen Haare mit blondierten Spitzen, die gepiercte Nase und die bewusst unmodische Kleidung. Und ihre Augen, die viel zu groß für ihr schmales Gesicht waren und ihr ein leicht elfenhaftes Aussehen verliehen.
    Verzieh dich,
forderte er Fatboy stumm auf.
Hau ab und zeig Mum dein Moko oder sonst was.
    »Du gewinnst mal wieder, stimmt's?«, fragte Fatboy undsetzte sein falsches Rockstarlächeln auf. Wenigstens
das
musste Rebecca doch sofort durchschauen!
    »Es läuft ganz gut«, sagte Rebecca, die immer noch zu ihm aufschaute.
    Tane warf Fatboy einen vernichtenden Blick zu.
    »Nimm ihn nicht so hart ran«, sagte Fatboy grinsend. »Der Kleine muss noch viel lernen.«
    »Klar, als ob du überhaupt wüsstest, wie ein Schachbrett aussieht«, blaffte Tane und nahm einen Läufer auf, zögerte jedoch, bevor er seinen Zug machte.
    »Ich bin ganz lieb zu ihm«, sagte Rebecca.
    Tane stöhnte laut auf. »He, komm schon. Hier, schau dir das an. Jetzt mach ich dich fertig, Becks!«
    »Er kann nichts dafür. So war er schon immer«, lachte Fatboy.
    Tane fauchte: »Hau ab, sonst schieb ich dir die Dame in den   ...«
    »Bist du das, Harley?«, ertönte die Stimme seiner Mutter aus der Küche.
    »Ich muss los«, sagte Fatboy. »Hey, Rebecca, hast du Samstagabend schon was vor?«
    Tane sah Fatboy böse an und biss sich auf die Lippe, dass sie blutete.
    »Nichts Besonderes«, sagte Rebecca zögernd.
    »Ich arbeite die ganze Woche mit den Blind Dog Biscuits im Studio«, sagte Fatboy und ließ den Namen der bekannten Band genüsslich auf der Zunge zergehen, »aber am Samstag habe ich frei. Hättest du Lust, ins Kino zu gehen? Auf der Harley«, fügte er noch hinzu.
    »Ich   ... äh   ...« Sie sah Tane Hilfe suchend an, doch der zuckte nur die Schultern.
    »Wäre doch echt geil«, drängte Fatboy.
    »Okay«, sagte Rebecca nach kurzem Zögern, wobei sie vergeblich versuchte, möglichst cool zu wirken.
    »Ich hole dich um sieben ab«, sagte Fatboy. »Vielleicht schmeißen die Blind Dog Biscuits später noch 'ne Party, weil ihr neues Album im Kasten ist. Da könnten wir dann auch noch hingehen, wenn du Lust hast.«
    Rebecca zuckte betont gleichgültig mit einer Schulter: »Okay.«
    Endlich verschwand Fatboy in den Tiefen des Hauses. Tane starrte ihm nach und zwang sich, seine Verärgerung nicht zu zeigen.
    Rebecca zog ihre Dame über das Schachbrett. »Schachmatt«, sagte sie lächelnd und sah ihn an.
    »Deine Lippe blutet«, stellte sie besorgt fest.
    In diesem Augenblick ertönte aus der Küche ein Schrei.

ABSERVIERT
    Samstag, 10.   Oktober
    Rebecca genoss die Fahrt auf der Harley Davidson. Das kehlige Brummen, das durch die Schuhsohlen vibrierte. Das
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