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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein
Autoren: J. D. Robb
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Decke über den Kopf.
    »Ich schlafe.«
    »Eben hat Whitney für dich angerufen. Er will, dass du in einer Stunde in seinem Büro auf dem Revier erscheint.«
    »Scheiße. Das hat nichts Gutes zu bedeuten.« Resigniert schob sie die Decke fort und richtete sich auf. »Die Testergebnisse und Miras Gutachten sind bestimmt noch nicht da. Dafür ist es noch zu früh. Verdammt, Roarke. Jetzt werde ich endgültig gefeuert.«
    »Fahren wir hin und finden wir es heraus.«
    Sie schüttelte den Kopf und hievte sich mühsam aus dem Bett. »Das ist allein meine Sache.«
    »Ist es nicht. Zieh dich endlich an, Eve.«
    Sie unterdrückte die aufkommende Verzweiflung, ließ die Schultern kreisen und betrachtete seinen eleganten Anzug und das noch feuchte, glatt zurückfrisierte Haar. Der blaue Fleck auf seiner Wange war fast nicht mehr zu sehen, doch die Andeutung der Schwellung fügte seinem Aussehen etwas Gefährliches hinzu.
    »Weshalb bist du schon fertig?«
    »Weil es reine Zeitvergeudung ist, wenn man den halben Vormittag im Bett verbringt, ohne dass es was mit Sex zu tun hat. Und da du auf diesem Gebiet nicht allzu kooperativ auf mich gewirkt hast, habe ich den Tag stattdessen mit Kaffee angefangen. Und jetzt stell dich, statt weiter Zeit zu schinden, endlich unter die Dusche.«
    »Okay, super, klasse.« Sie stakste ins angrenzende Bad, und so machte sich jeder von ihnen in seinem eigenen Zimmer Gedanken über die Bedeutung des bevorstehenden Gesprächs.
    Sie lehnte es ab, etwas zu essen, und er bedrängte sie auch nicht. Doch auf dem Weg zur Wache reichte sie ihm ihre Hand, und er hielt sie, bis er seinen Wagen vor dem Revier parkte, ohne Unterbrechung fest.
    »Eve.« Er wandte sich ihr zu, umfasste ihr Gesicht und bemerkte erleichtert, dass sie zwar kreidebleich, aber ansonsten äußerlich gefasst war. »Vergiss nicht, wer du bist.«
    »Ich werde es versuchen. Ich komme damit zurecht. Du kannst hier auf mich warten.«
    »Nie im Leben.«
    »Also gut.« Sie atmete tief durch. »Dann bringen wir es besser schnellstmöglich hinter uns.«
    Schweigend bestiegen sie den Fahrstuhl. Die Polizisten, die in jedem Stockwerk entweder den Lift verließen oder sich zu ihnen gesellten, musterten sie verstohlen von der Seite her. Es gab nichts, was sie miteinander hätten reden können, nichts, um das auszudrücken, was jeder von ihnen bei ihrem Anblick empfand.
    Die Tür des Büros war weit geöffnet. Whitney stand hinter seinem Schreibtisch, blickte kurz auf Roarke und winkte sie beide herein.
    »Setzen Sie sich, Dallas.«
    »Mit Verlaub, Sir, ich bleibe lieber stehen.«
    Sie waren nicht allein. Wie bereits beim letzten Mal hatte sich Tibble am Fenster aufgebaut, und die anderen saßen schweigend da: Feeney mit einem sauertöpfischen Gesicht, Peabody mit zusammengebissenen Zähnen, Webster, als er Roarke entdeckte, mit argwöhnischem Blick. Ehe Whitney weitersprechen konnte, hastete auch noch Dr. Mira herein.
    »Tut mir furchtbar leid, dass ich zu spät bin. Ich war noch bei einem Patienten.« Sie setzte sich neben Peabody und faltete die Hände.
    Whitney nickte, öffnete eine Schublade, nahm Eves Stunner und ihren Dienstausweis heraus und legte beides vor sich auf den Tisch. Sie sah kurz auf die beiden Gegenstände, hob dann jedoch mit ausdrucksloser Miene ihren Kopf.
    »Lieutenant Webster.«
    »Sir.« Eilig stand Webster auf. »Die Dienstaufsicht hat keinen Grund gefunden, um irgendwelche Sanktionen gegen Lieutenant Dallas zu verhängen oder weiter gegen die Kollegin zu ermitteln.«
    »Danke, Lieutenant. Detective Baxter ist dienstlich unterwegs, aber sein Ermittlungsbericht im Mord an Officer Ellen Bowers liegt uns inzwischen vor. Der Fall wurde abgeschlossen und Lieutenant Dallas wurde von jedem Verdacht, in die Sache verwickelt gewesen zu sein, endgültig befreit. Das wird noch durch Ihr Gutachten bestätigt, Dr. Mira.«
    »Allerdings. Die Testergebnisse und auch mein Gutachten befreien den Lieutenant von jeglichem Verdacht und bestätigen, dass sie für den Posten, den sie bei der Polizei bekleidet, bestens geeignet ist. Mein Bericht wurde ihrer Personalakte zur Einsicht beigefügt.«
    »Danke«, meinte Whitney und wandte sich erneut an Eve. Sie hatte sich noch nicht gerührt, ja, bisher nicht mal geblinzelt. »Die New Yorker Polizei- und Sicherheitsbehörden bitten eine ihrer besten Kräfte um Verzeihung für das Unrecht, das sie durch sie erlitten hat. Ich füge meine persönliche Entschuldigung hinzu. Es ist notwendig, aber nicht
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