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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein
Autoren: J. D. Robb
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Wagen in die Vertikale und flog quer über die Stadt. »Meinst du, es ist Waverly?«
    »Er ist zurzeit Präsident des AMA, Chefchirurg, Organspezialist und Mitglied des Aufsichtsrats vom Drake. Hat Verbindungen zu einigen der besten Zentren der Welt.« Als er in die Garage bog, stützte sie sich, um nicht die Balance zu verlieren, mit der Hand auf dem Armaturenbrett ab. »Und Cagney ist ihr Onkel, zugleich aber auch Chefarzt des gesamten Krankenhauses, Vorsitzender des Aufsichtsrats und einer der angesehensten Chirurgen unseres Landes. Gott weiß, wo er sich momentan aufhält. Genauso können alle anderen Ärzte, ohne dass sich jemand etwas dabei denken würde, in ihr Zimmer gehen. Sicher gibt es unzählige Möglichkeiten, sich eines Patienten zu entledigen, ohne dass man dabei irgendwelche Spuren hinterlässt.«
    Sie sprang aus dem Wagen und rannte zum Fahrstuhl. » Sie wissen nicht, dass sie bereits mit mir gesprochen hat. Sicher war sie schlau genug, das keinem Menschen zu erzählen und sich dumm zu stellen, falls irgendwer versucht hat rauszufinden, was sie von der ganzen Sache weiß. Aber möglicherweise haben sie ja was aus Jan herausgequetscht, bevor sie sie ermordet haben. Sie wissen garantiert, dass sie von den aus der Klinik geführten Telefongesprächen weiß, dass sie Fragen gestellt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen hat.«
    Sie verfolgte, wie die Zahlen über der Fahrstuhltür aufblinkten.
    »Bestimmt warten sie, bis niemand auf dem Flur, das heißt bis Schichtwechsel ist.«
    »Wir kommen nicht zu spät!«, sprach sie sich selbst Mut zu und sprang, sobald die Tür zur Seite glitt, behände aus dem Lift.
    »Miss!« Als Eve den Flur hinunterrannte, kam eine Schwester hinter ihrem Schreibtisch hervorgestürzt. »Miss, Sie müssen sich bei mir anmelden. Sie dürfen nicht einfach da rein.« Sie lief hinter den beiden Eindringlingen her, zog ihren Piepser aus der Tasche und rief den Sicherheitsdienst an.
    »Wo ist der Beamte, der die Tür bewachen sollte?«, fragte Eve, drückte auf die Klinke und merkte, dass abgeschlossen war.
    »Keine Ahnung.« Mit grimmiger Miene versperrte die Krankenschwester ihr den Weg. »Dies ist ein Bereich, zu dem nur Angehörigen und Angestellten des Krankenhauses der Zutritt gestattet ist.«
    »Schließen Sie die Tür auf!«
    »Das tue ich ganz sicher nicht . Ich habe bereits den Sicherheitsdienst angerufen. Die Patientin in dem Zimmer braucht vollkommene Ruhe. Ich muss Sie also bitten, wieder zu gehen.«
    »Meinetwegen.« Eve machte einen Schritt zurück, trat die Tür mit zwei gezielten Tritten ein, und als sie in das Zimmer stürzte, fiel ihr ihr Ersatzstunner wie durch ein Wunder in die Hand. »O Gott, verdammt.«
    Das Bett war leer.
    Die Schwester rang erstickt nach Luft, als Eve zu ihr herumfuhr, sie am Kragen ihres pfirsichfarbenen Kittels packte und sie ankeifte: »Wo zum Teufel ist Louise?«
    »Ich – ich habe keine Ahnung. Eigentlich sollte sie hier sein. Als ich vor zwanzig Minuten zum Dienst erschienen bin, hieß es, sie brauchte vollkommene Ruhe.«
    »Eve. Hier ist dein Beamter.«
    Roarke hockte hinter dem Bett und tastete nach dem Puls des Mannes, der bewusstlos auf der Erde lag. »Er lebt, hat aber anscheinend ein starkes Betäubungsmittel verpasst bekommen.«
    »Welcher Arzt hat die Anweisung erteilt, sie nicht zu stören?«
    »Der Arzt, der sie behandelt, Dr. Waverly.«
    »Tun Sie etwas für den Beamten«, wies Eve die Schwester an. »Die Polizei wird in zehn Minuten hier sein. Lassen Sie bis dahin sämtliche Ausgänge dieses Gebäudes sperren.«
    »Dazu bin ich nicht befugt.«
    »Tun Sie, was ich sage!«, herrschte Eve sie an und wirbelte bereits Richtung Fahrstuhl. »Ich schätze, er hat sie in den Organflügel geschleppt. Wenn wir dort sind, müssen wir uns trennen. Es dauert sonst zu lange, bis der gesamte Flügel von uns abgesucht worden ist.«
    »Wir werden sie finden.« Sie erreichten gleichzeitig den Lift, er löste mit ein paar Handgriffen die Tafel von den Knöpfen, legte ein paar Schalter um und warnte: »Jetzt fahren wir Express. Halt dich besser fest.«
    Sie bekam nicht mal genügend Luft zum Fluchen. Das Tempo, mit dem sie durch die Gegend rasten, drückte sie gegen die Wand, trieb ihr die Tränen in die Augen und ließ ihr Herz sich überschlagen. Sie sandte ein kurzes Stoßgebet zum Himmel, dass er nicht vergessen hatte, die Bremse zu aktivieren, als sie derart abrupt hielten, dass sie unsanft nach vorne fiel.
    »Was für eine Fahrt.
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