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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein
Autoren: J. D. Robb
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– Jilessa Brown –, das Datum und die Bezeichnung des entnommenen Organs.
    25. Januar. Anfängliche Regeneration erfolgreich. Beginn von Phase zwei. Das Muster reagiert auf die Injektionen und die Stimuli. Bemerkenswerter Wuchs gesunder Zellen.
    26. Januar, Beginn von Phase drei. Die Überprüfung mit dem bloßen Auge zeigt eine rosige Verfärbung des Gewebes. Das Muster hat sich innerhalb von 3 6 Stunden nach der ersten Injektion vollständig regeneriert. Sämtliche Tests und Evaluationen kommen zu dem Ergebnis, das Muster ist gesund. Kein Anzeichen von irgendeiner Krankheit. Der Alterungsprozess wurde erfolgreich umgekehrt. Die uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit des Organs ist wiederhergestellt.
    »Tja.« Eve atmete tief durch. »Applaus, Applaus. Und jetzt lass uns losziehen und uns die Kerle schnappen.«
    Ich habe es geschafft. Mit Talent, Geduld und Macht, dank des umsichtigen Einsatzes von großen Hirnen und gierigen Herzen habe ich es geschafft. Endlich ist das Leben, das praktisch endlose Leben, in meine Reichweite gerückt.
    Es bleibt nur noch, den Prozess noch mal zu wiederholen und die Forschung weiter zu dokumentieren.
    Mein Herz bebt, doch meine Hände sind völlig ruhig. Sie sind immer völlig ruhig. Ich blicke sie an und erfreue mich an ihrer Perfektion. Sie sind stark und elegant, zwei Kunstwerke, wie sie von einem Gott geschaffen worden sind. Ich habe schlagende Herzen in diesen Händen gehalten, habe sie mit allergrößter Vorsicht in Menschenkörper eingeführt, um Leben zu verbessern, Leben zu verlängern.
    Und nun habe ich den Tod endgültig besiegt.
    Ein paar der großen Hirne werden dies bedauern, werden Fragen stellen, werden, nun, da das Ziel erreicht ist, womöglich sogar die Richtigkeit des Vorgehens bezweifeln. Ich jedoch ganz sicher nicht. Durch große Schritte werden eben häufig sogar Unschuldige erdrückt.
    Die Leben, die verloren gingen, werden wir als Märtyrer der großen Sache sehen. Nicht mehr und nicht weniger.
    Ein paar der von Begehrlichkeit erfüllten Herzen werden plötzlich jammern, werden immer mehr verlangen und sich überlegen, wie mehr zu bekommen ist. Sollen sie das tun. Das Geld wird derart reichlich fließen, dass selbst der Gierigste von ihnen irgendwann zufrieden ist.
    Außerdem wird es Menschen geben, die die Bedeutung meiner Taten in Frage stellen werden, meinen Weg zum Ziel und die Nützlichkeit des von mir entwickelten Verfahrens. Doch am Ende werden sie sich in dem verzweifelten Verlangen zu bekommen, was ich ihnen geben kann, ungeduldig in die Warteschlange einreihen.
    Und bezahlen, was ich dafür verlange.
    Spätestens in einem Jahr liegt mein Name auf den Lippen von Königen und Präsidenten. Ruhm, Reichtum und Macht sind zum Greifen nahe. Was mir einst vom Schicksal gestohlen worden ist, erhalte ich zehnfach zurück. Große Gesundheitszentren, Kathedralen der Kunst der Medizin, werden in allen Städten, allen Ländern des Erdballes für mich errichtet werden, und allerorten werden sich die Menschen in meine Arme flüchten, um dem Tod zu entfliehen.
    Die Menschen werden mich selig sprechen. Ich werde der Heilige des Überlebens sein.
    Gott ist tot, und ich bin sein Ersatz.

22
    D ie weitere Vorgehensweise war ein wenig problematisch. Sie könnte die Daten kopieren und Feeney auf demselben Weg wie schon die anderen Informationen schicken. Dann hätte er sie morgen in der Hand. Aufgrund des Materials bekäme er problemlos einen Durchsuchungsbefehl für das Labor und die Genehmigung für die Verhöre diverser hochrangiger Leute.
    Doch es wäre ein durch und durch unbefriedigender Weg.
    Sie könnte sich auch selbst ins Drake begeben, sich ins Labor durchkämpfen, dort sämtliche Daten und die Muster konfiszieren und so lange auf den oberen Chargen herumtrommeln, bis sie endlich auspackten.
    Das wäre bestimmt nicht der richtige, zumindest aber ein äußerst befriedigender Weg.
    Sie klopfte sich mit der Diskette, auf die sie die Versuchsberichte gespeichert hatte, ungeduldig in die Handfläche. »Wenn Feeney das Ding erst mal hat, schließt er den Fall garantiert innerhalb von achtundvierzig Stunden ab. Bestimmt wird es etwas länger dauern, bis auch in Europa der letzte der Bande festgenommen ist. Aber zumindest wäre ihrem Treiben ein Riegel vorgeschoben.«
    »Jetzt werfen wir diese Diskette erst mal ein.« Zärtlich massierte Roarke ihre vor Anspannung und Erschöpfung steifen Schultern. »Ich weiß, wie hart es ist, am Ende nicht dabei zu sein, aber
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