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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein
Autoren: J. D. Robb
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Blase in einem Labor gezüchtet wird, wenn er problemlos eine neue, noch bessere Blase eingesetzt bekommen kann, mit der er schon nach einer Woche in der Lage ist, wie ein Weltmeister gezielt zu pinkeln?«
    »Stimmt. Dieser Zweig meines Unternehmens ist für jede schwache Blase dankbar. Doch da mit dieser Lösung alle glücklich sind, frage ich mich allen Ernstes: Was will diese kleine Gruppe wahnsinniger Forscher durch eine Fortsetzung ihrer Arbeit bloß beweisen?«
    »Dass es möglich ist, die eigenen Organe zu behalten«, antwortete sie. »Aus medizinischer Sicht ist diese Form der Züchtung à la Frankenstein wahrscheinlich ein regelrechtes Wunder. Man nehme ein halb totes, kaum noch funktionsfähiges Herz, das nicht mehr lange ticken wird, und kann es vollständig reparieren, sodass es wie ein neues funktioniert. Dann hat man das Ding, mit dem man auf die Welt gekommen ist, statt eines Fremdkörpers im Leib. Die Konservative Partei, der auch Senator Waylan angehört, würde auf den Straßen tanzen. Viele von ihnen haben künstliche Pumpen, aber trotzdem fangen sie alle paar Jahre unverdrossen davon an, dass die künstliche Verlängerung von Leben gegen die Gesetze Gottes und der Menschen ist.«
    »Liebling, du scheinst Zeitung gelesen zu haben. Ich bin echt beeindruckt.«
    »Leck mich am Arsch.« Es war ein herrliches Gefühl, endlich mal wieder zu grinsen. »Ich wette, wenn Nadine sich bei mir meldet, wird sie mir erzählen, dass Waylan gegen künstliche Lebensverlängerungsmaßnahmen ist. Du weißt schon, nach dem Motto: ›Was dir nicht von Gott gegeben ist, ist gegen die Moral.‹«
    »NewLife hat regelmäßig mit Protesten von Verfechtern der Philosophie vom natürlichen Leben zu tun. Ich schätze, wir werden feststellen, dass der gute Senator diese Leute unterstützt.«
    »Ja, und wenn er dadurch, dass er sich für eine Gruppe, die ein neues medizinisches und natürliches Wunder verspricht, stark macht, sogar noch was verdient, ist das natürlich toll. Allerdings müssen sie ein schnelles, für den Patienten möglichst risikoloses Verfahren entwickeln«, fuhr sie nachdenklich fort. »Sie könnten das Implantat erst dann vom Markt verdrängen, wenn die von ihnen entwickelte Methode mindestens genauso praktisch und ebenso erfolgreich ist. Es geht also ums Geschäft. Um Profit. Um Ruhm. Um Stimmen.«
    »Auch darin bin ich deiner Meinung. Ich nehme an, dass sie bis vor kurzem mit den Organen von Tieren gearbeitet haben und dass sie damit relativ erfolgreich gewesen sind.«
    »Und deshalb haben sie die nächste Stufe der Evolution erklommen. Aus ihrer Sicht ein kleiner Schritt. Schließlich haben sie, wie Cagney so schön formuliert hat, bisher nur menschlichen Abschaum ausgewählt.«
    »Ich bin drin«, sagte er leise, und sie blinzelte verwirrt.
    »Wo drin? Drin? Was hast du gefunden? Lass mich sehen.«
    Während sie um die Konsole flitzte, rief er die ersten Daten auf den Bildschirm auf, und als er sie auf seinen Schoß zog, erklärte sie, statt zu protestieren, regelrecht entgeistert: »Er hat alles sauber aufgeschrieben. Namen, Daten, Verfahren, Resultate. Gütiger Himmel, Roarke, sie stehen alle drin.«
    Jasper Mott, 15. Oktober 20j8, Herz erfolgreich entnommen. Die Bewertung des Musters stimmt mit der vorherigen Diagnose überein. Das Organ ist schwer geschädigt, stark vergrößert. Geschätzte Dauer bis zur natürlichen Einstellung aller Funktionen: ein Jahr.
    Eingegeben als Spenderorgan K-489.
    Regenerationsverfahren am 16. Oktober begonnen.
    Den Rest überflog sie und konzentrierte sich dann ganz auf ihr erstes Opfer Snooks:
    Samuel M. Petrinsky, 12. Januar 2059, Herz erfolgreich entnommen. Die Bewertung des Musters stimmt mit der vorherigen Diagnose überein. Das Organ ist schwer geschädigt, die Arterien sind brüchig und verengt, es finden sich Krebszellen in Stadium zwei. Das Organ ist vergrößert, und die geschätzte Dauer bis zur natürlichen Einstellung aller Funktionen hätte drei Monate betragen.
    Eingegeben als gekauftes Organ S-351.
    Regenerationsverfahren am 13. Januar begonnen.
    Da sie mit dem medizinischen Jargon leider nicht vertraut war, kämpfte sie sich weiter, bis sie die letzte Zeile der Eintragung wieder verstand.
    Verfahren erfolglos. Muster wurde am ij. Januar entsorgt.
    »Sie haben ihm drei Monate seines Lebens gestohlen, und dann war ihr Versuch erfolglos, und sie haben sein Herz einfach in den Müll geworfen.«
    »Guck dir mal den letzten Eintrag an, Eve.« Sie las den Namen
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