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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady
Autoren: Lynsay Sands
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Küsse. Streitet es nicht ab. Ich weiß, dass es so war.«
    »Aye« ,gab sie traurig zu. »Und ich würde viel opfern, um mehr davon zu erhalten, aber nicht Euer Leben. Wenn er genauso ist wie sein Ruf, dann würde der Teufel von Donnachaidh Euch wahrscheinlich töten, wenn er auch nur von dem Kuss erführe, den wir bereits getauscht haben. Ich möchte nicht, dass er Euch wegen etwas umbringt, das mir als wunderbare Erinnerung im Gedächtnis bleiben und in so mancher garstigen Nacht in meinem Ehebett Kraft geben wird.«
    Bei ihren Worten blinzelte er überrascht und schüttelte dann den Kopf. »Aber ich bin der Duncan. «
    »Duncan«, wiederholte Evelinde leise. »Ich werde Euren Namen nie vergessen.«
    »Typisch Sassenach – typisch Engländerin«, brummte er ungehalten und erklärte dann: »Duncan ist mein Clan-Name. Ich bin Cullen – der Duncan.« Auf die letzten beiden Worte legte er eine besondere Betonung.
    »Cullen«, raunte sie. Das fand sie viel netter als Duncan.
    »Duncan heißt auf Gälisch Donnachaidh«, erklärte er.
    Evelindes Augen weiteten sich, als sich ein schrecklicher Gedanke in ihr breitmachte. Das war furchtbar, das Schlimmste, was sie sich vorstellen konnte! Wenn er tatsächlich ein Angehöriger des Clans ihres zukünftigen Gemahls war, dann würde sie ihn zweifellos sehr oft sehen. Er wäre tagein, tagaus vor ihren Augen, eine Versuchung, der sie um ihrer beider willen würde widerstehen müssen. Sein wie ihr Leben würde davon abhängen.
    »Oh, das ist entsetzlich«, hauchte sie, als sie sich die vor ihr liegenden qualvollen Jahre ausmalte. »Ihr seid mit meinem Verlobten verwandt.«
    »Nay« ,entgegnete er verzweifelt. »Ich bin Euer Verlobter.«

3. KAPITEL
    »Unmöglich«, wisperte Evelinde. Das bestürzte Flüstern, mit dem seine zukünftige Braut Evelinde d’Aumesbery reagierte, ließ Cullen die Brauen heben. Nur wenige Augenblicke zuvor hatte sie bereitwillig und nachgiebig in seinen Armen gelegen, und nun schien sie mit einem Mal vollkommen entsetzt zu sein. »Doch«, versicherte er, die Mundwinkel grimmig nach unten gezogen.
    »Nay, Ihr könnt unmöglich der Teufel von Donnachaidh sein«, gab sie ebenso bestimmt zurück. »Er ist … nun, ein Teufel. Jedes Kind weiß das. Und Ihr«, sie sah ihn hilflos an, »Ihr seid gut aussehend und liebenswert und habt so warmherzige Augen. Und Ihr habt mich spüren lassen …« Evelinde hielt inne und schüttelte entschieden den Kopf. »Jedenfalls könnt Ihr keinesfalls dieser Teufel sein.«
    Bei ihren Worten entspannten sich Cullens Züge. Sie fand ihn gut aussehend? Auf den Humbug mit dem »liebenswert« und den »warmherzigen Augen« konnte er verzichten, aber dass sie ihn gut aussehend fand, gefiel ihm.
    »Was habe ich Euch spüren lassen?«, fragte er mit seiner rauen, tiefen Stimme, trat auf sie zu und strich mit einer Hand ihren Arm hinauf. Als sie unter seiner sanften Berührung erbebte und leise keuchte, unterdrückte er ein zufriedenes Lächeln.
    »Mylady!«
    Cullen erstarrte und hätte ob dieser Störung beinahe einen lauten Fluch ausgestoßen. Erst jetzt hörte er den sich nähernden Hufschlag. Finster starrte er den unglückseligen Reiter an, der auf einem hellen Rotschimmel auf die Lichtung preschte.
    »Mac.« Die Erleichterung in Evelindes Stimme war nicht zu überhören. Sie entzog sich Cullen und wandte sich ab, um den Reiter zu begrüßen.
    »Da seid Ihr ja«, empfing Mac sie. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Ich …«
    Cullen hob die Brauen, als der Mann abrupt abbrach und seine Miene sich vor Zorn verdunkelte. Er folgte dem Blick des Kerls zu Evelinde und verstand augenblicklich. Die Frau war ein einziges Durcheinander. Ihr Kleid war noch immer klamm und an mindestens drei Stellen beschädigt; die schlimmste davon war ein langer Riss, der sich von der Schulter bis zur Taille zog. Dadurch klaffte diese Seite ihres Gewandes so weit auseinander wie eine Zeltklappe und erlaubte beiden Männern einen ungehinderten Blick auf die Prellung an ihren Rippen. Die dunkle Färbung war durch den feuchten Stoff ihres Unterkleids gut zu erkennen. Wenn dies noch nicht genügte, um den Burschen auf dem Schimmel davon zu überzeugen, dass seine Herrin Opfer eines Übergriffs geworden war, dann waren da noch der Bluterguss an ihrem Kinn, der immer dunkler wurde, sowie ihre von Cullens Küssen geschwollenen Lippen, ihr zerzaustes Haar und der benommene Ausdruck auf ihrem Gesicht.
    Die Rage, die dem Mann ins Gesicht geschrieben stand, ließ
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