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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod
Autoren: Pat N. Elrod
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zuwarf. »Wir werden nicht in der Lage sein, allein mit ihm fertig zu werden; er ist viel zu wütend, um auf Vernunft anzusprechen.«
    »Er wird mir keine Schwierigkeiten mehr bereiten, sobald ich erst einmal in dem Raum bin.«
    »Es ist eine wahre Löwengrube, und ich muss dich daran erinnern, dass dein Name Jonathan lautet und nicht Daniel.«
    »Und ich muss dich daran erinnern, dass ich ein wenig mehr als nur meinen Glauben habe, der mich in diesem Fall beschützen wird.«
    »Dem Klang der Angelegenheit nach zu schließen, wirst du es auch brauchen.« Ridley brüllte und drosch mit der Waffe, welche er gefunden hatte, gegen die Tür. was diese dazu brachte, beunruhigend zu klappern. Ich hoffte, dass seine improvisierte Keule nicht aus Holz bestand. Aus mir unbekannten Gründen bedeutet Holz für mich Unannehmlichkeiten, wenn jemand mir damit Gewalt antut, und bei seiner Anwendung war ich körperlicher Versehrtheit ebenso ausgeliefert wie jeder gewöhnliche Mann; ich würde dafür sorgen müssen, Ridley nicht die kleinste Möglichkeit zu gestatten, mich anzugreifen.
    Leichter gesagt als getan, Johnnyboy, dachte ich und wappnete mich, bevor ich eintrat. Eher aus Furcht vor dem, was kommen würde, und um es noch ein wenig länger hinauszuzögern, als aus Sorge um Oliver hielt ich inne, um ihm eine Frage zu stellen.
    »Du weißt, was du zu erwarten hast, nicht wahr?«
    Ridleys Aufruhr musste ihn wohl abgelenkt haben. »Ich erwarte, dass er dich pulverisieren und dann mich angreifen wird.«
    »Er wird dazu nicht in der Lage sein. Mit meiner Frage meinte ich, ob du dich daran erinnerst, was ich tun wollte, um hineinzugelangen.«
    »Oh, das«, meinte er mit wenig Begeisterung. »Ja, du erwähntest es, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es völlig verstanden habe.«
    »Ich hatte noch niemals zuvor einen Grund, es dir gegenüber zu demonstrieren.
    Du wirst doch nicht in Ohnmacht fallen oder etwas Dummes tun, nicht wahr?«
    »Um Gottes willen, wie schlimm kann es denn sein?«
    »Es ist nicht schlimm, nur überraschend, wenn man nicht darauf vorbereitet ist.«
    »Ich sollte in der Lage sein, gut genug damit umzugehen. Wenn man erst einmal Zeuge mehrerer Amputationen geworden ist, gibt es nur wenig auf dieser Welt, was einen erschüttern kann. Nichts versetzt dich eher in die wahre Stimmung, um die Wohltaten, die dir zuteil wurden, zu windigen und die meisten Kümmernisse, welche das Leben für dich bereithält, zu ignorieren, als zuzusehen, wie einem Manne das Rein abgesägt wird.« Als ob er seine Aussage Lügen strafen wolle, machte Oliver einen kleinen Satz, als Ridley in den nächsten Hämmeranfall verfiel.
    »Ganz ruhig, Vetter.« Ich bemerkte, dass ich last über seine Verlegenheit gelächelt hätte, und fragte mich, ob er absichtlich den Esel spielte, nur um die Angelegenheit ein wenig zu erleichtern.
    Er blickte finster drein und deutete mit dem Kopf in die Richtung des Lärms.
    »Nun, mache dich daran, bevor er das ganze Haus abgerissen hat. Tue, was du tun musst – versprich mir nur. dass du versuchen wirst, in einem Stück wieder herauszukommen.«
    »Ich verspreche es.« Mit diesen Worten hob ich eine der brennenden Kerzen auf, welche die Lakaien zurückgelassen hatten, und verschwand.
    Oliver stieß eine Art unterdrückten Aufschrei aus. aber wankte nicht, soweit ich dies feststellen konnte, ohne seilen zu können. Mein Gehör war ein wenig beeinträchtigt, während ich mich in diesem körperlosen Zustand befand, aber ich konnte deutlich fühlen, dass er sich vor mir befand. Nun schwebte ich in der Luft, nur durch meinen Willen an Ort und Stelle gehalten, und mit dessen Hilfe ließ ich mich seitwärts treiben, fand den Spalt zwischen den Backsteinen des Kellers und der Holztür und schwebte hinunter und hindurch, um in dem engen Raum dahinter erneut Gestalt anzunehmen.
    Ich sage eng, denn Ridley schien den gesamten Raum auszufüllen. Ich war ein großer Mann, aber Ridley war noch bedeutend größer. Er besaß einen langen gesunden Körper, der schwer mit Muskeln bepackt war, welche alle vollkommen mit seinem Arger aufgeladen waren. Die Überreste eines Verbandes umgaben seinen Kopf; er hatte in der vergangenen Nacht Verletzungen erlitten und eine oberflächliche, aber farbenprächtige Wunde davongetragen. Diese war, vermutlich aufgrund seiner Anstrengungen, wieder aufgeplatzt; das Blut war hindurchgesickert, und ich erfasste sogleich seinen Geruch. Sein rechter Arm hatte beim letzten Male, als ich ihn gesehen
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