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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter
Autoren: Margaret Weis
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er warnen wollte. Der erfahrene Soldat bemerkte das sofort. Er sah Shadamehr fragend an.
    Was den König anging – das Kind war verzweifelt. Das hier war offenbar keine Situation, auf die der Junge vorbereitet worden war, und er hatte keine Ahnung, was er sagen oder tun sollte. Wieder wandte er sich an die Hohe Magierin.
    Clovis' eisengrauer Blick flackerte, dann wurde er härter.
    »Unsinn«, sagte sie.
    Tasgall drehte den Kopf ein wenig, den Blick immer noch auf die Gefangenen gerichtet, aber es gelang ihm, gleichzeitig die Magierin anzusehen.
    »Hohe Magierin, wenn dies der Wahrheit entspricht…«
    »Das tut es nicht«, erklärte Clovis kühl. »Dieser Schurke versucht nur, uns von unserem Ziel abzulenken.« Sie ging einen Schritt auf Shadamehr zu und streckte die Hand aus. »Ihr werdet mir nur die beiden Teile des Steins der Könige überreichen, den der Elfen und den der Menschen.«
    Nun, dachte Shadamehr, wie kommt es, dass du von den Steinen der Könige weißt, Ehrenwerteste Hohe Magierin? Durch das Blutmesser?
    »Ich versichere Euch, werte Dame«; sagte er laut, »dass die Steine wirklich Eure geringste Sorge sein werden.« Er zeigte nach Norden. »Wenn Ihr aus diesem Fenster schaut, werdet Ihr Rauch am Horizont entdecken. Ich möchte wetten, dass es sich dabei um die ersten Bauernhöfe und Dörfer handelt, die vom Feind niedergebrannt werden – «
    Tasgall schaute zum Fenster hinüber. Eine Falte erschien zwischen seinen Augenbrauen, und er wandte sich wieder Shadamehr zu, als hätte er sehr gerne ein Gespräch unter vier Augen mit ihm geführt. Tasgall war allerdings der Hohen Magierin unterstellt und konnte sich ihren Befehlen nicht einfach widersetzen.
    »Ihr
seid hier der Feind, Baron Shadamehr«, verkündete Clovis. »Ihr und die Elfen, mit denen Ihr Euch verschworen habt. Genug von diesen Lügen! Ich bin das Oberhaupt der Kirche. Überreicht mir sofort den Stein der Könige! Sowohl den menschlichen Teil – der sich im Besitz dieses Barbaren befindet – als auch den der Elfen, den dieser falsche Paladin aus Tromek gestohlen hat.«
    Shadamehr blinzelte. »Wie bitte – verstehe ich das richtig? Ihr habt diesen edlen Paladin bezichtigt, ein gemeiner Dieb zu sein? Wenn Ihr gestattet, edle Dame, werde ich das übersetzen – «
    Damra verschränkte die Hände vor dem Bauch und wippte auf ihre Fersen zurück.
    »Damra von Gwyenoc spricht die Gemeinsame Sprache fließend, nicht wahr, Paladin? Und falls das nicht so sein sollte, kann ich selbst übersetzen.« Sie wechselte zum Tomagi über. »Ich stehe in Verbindung mit dem Schild des Göttlichen. Er hat einen Boten geschickt, um den Tempel davon zu informieren, dass der Stein der Könige in einem blutigen Kampf gestohlen wurde, bei dem viele seiner Männer umkamen. Er hat Grund anzunehmen, dass der Dieb sich nach Neu-Vinnengael wenden und versuchen will, den Stein dort dem Rat der Paladine zu übergeben. Was den Menschenteil des Steins angeht, so wissen wir, dass er entdeckt wurde und sich ebenfalls auf dem Weg nach Neu-Vinnengael befand. Streitet Ihr das etwa ab?«
    »Ich sehe keinen Grund, bei einem solchen Verhör auch nur eine Antwort zu geben«, erklärte Damra kühl.
    Die Hohe Magierin begann zu rezitieren, hob die Hand und zeigte mit dem Finger auf Damras Waffenrock. Sie bewegte den Finger rund und rund, schneller und schneller, und der Kreis wurde immer enger, bis sie schließlich die Finger spreizte und »Wahres Licht« sagte.
    Ein schwaches, blauweißes Licht schimmerte unter Damras Waffenrock hervor. Das Licht wurde heller und heller, bis das Strahlen blendete. Das Abbild des Steins der Könige erschien vor Damra, die den Kopf hob und die Ehrenwerteste Hohe Magierin ungerührt anstarrte.
    Die Hohe Magierin wandte sich nun Jessan zu und zeigte mit dem Finger auf ihn.
    »Nein«, sagte Jessan mit zusammengebissenen Zähnen. »Haltet sie auf!«
    »Immer mit der Ruhe, Junge«, murmelte Shadamehr. »Sie wird Euch nicht wehtun. Das kann sie nicht.«
    Die Hohe Magierin rezitierte und fuchtelte mit dem Finger. Jessan hatte die Zähne zusammengebissen und die Fäuste geballt.
    Kein Licht schimmerte.
    »Also gut«, sagte Shadamehr leise. »Jetzt weiß sie, dass Ihr nur ein Lockvogel wart.«
    Er griff rasch in seinen Stiefel und zog einen Dolch hervor. Jessan zückte das Blutmesser. Er hob es und trat einen Schritt von der Hohen Magierin zurück. Damra berührte ihr Paladin-Medaillon, und sofort umgab sie die silbrige Rüstung. Sie sagte etwas in Tomagi,
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