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Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Titel: Der Sportwettkampf von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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herunter. Hinter der Skulptur Ungeheuer vom Kappellsee stand eine Tür offen. Drinnen brannte Licht. Eine Menge technischer Geräte füllte den Raum: Computer, Fernschreiber, eine aufwendige Telefonanlage.
    „Trifft unsere Interessen ja genau. Das ist unser Bastelbau!“ Eugen grinste und ging hinein.
    „Mann, o Mann!“ staunte Pummel, der ihm folgte. Sofort waren drei Wespen zur Stelle. „So was habt ihr nicht auf eurer Burg!“ sagte einer.
    „Nein“, antwortete Eugen.
    „Unsere Nachrichtenzentrale“, sagte ein anderer und kam sich sehr überlegen vor. „Ihr müßt wohl noch mit der Fackel vom Turm winken.“
    „Du hast ja so recht, Junge“, erwiderte Pummel.
    „In einem modernen Betrieb ist so was eine Selbstverständlichkeit!“ sagte der zweite. „Da, schau mal…“ An einem Schaltpult betätigte er Hebel, drückte Knöpfe, ließ Lämpchen aufleuchten.
    Draußen vor dem Hauptgebäude war es dunkel. Kleine Lampen an den Wegen zu den Häusern beleuchteten Nebelschwaden über den Rasenstücken, schluckten Gestalten, die sich in alle Richtungen entfernten. Regen tröpfelte leicht. Tröpfchenweise kamen auch die beiden Mannschaften in ihre Quartiere.
    Vier Mädchen pumpten ihre Luftmatratzen auf. Dabei schwärmten sie in höchsten Tönen von den Wespen, vor allem Bandwurm. Sonja und Amanda kamen dazu.
    „Genau, wie ich befürchtet habe!“ sagte die junge Lehrerin.
    Bettina sagte zu Amanda mit deutlichem Unterton: „Daß du schon da bist…?“
    „Nun habt euch nicht so!“ maulte Esther. „Die kommen schon noch alle. Ist doch blödsinnig weitläufig, und der Nebel…“
    Sie pumpten weiter, quatschten über ihre Nicht-Erlebnisse und warteten. Aber lediglich Renate kam dazu.
    „Ich hätt mindestens zwanzig Zigaretten rauchen können!“ schwärmte sie. „Ständig wurden mir welche angeboten. Bin aber eisern geblieben.“
    „Für mich wollte einer ‘ne Flasche Sekt aufmachen“, übertrumpfte sie Doris. „Keine Limo – wie unsere Idiotenritter.“
    Sonja ging auf und ab und schaute immer wieder auf die Uhr. „Wo bleiben die denn? Morgen ist doch Wettkampf! Ich schau mal zu den Rittern.“
    „Ich komm mit!“ Amanda folgte ihr. Sie fanden den Lichtschalter zur Schwimmhalle und gingen hinüber. Auch hier wurde fleißig gepumpt, auch hier gab es Lücken.
    „Ja doch, sie haben tolle Sachen hier!“ tönte Dieter gerade. „Aber eins haben sie nicht: Sie haben keine Folterkammer!“
    „Eher einen Weinkeller“, brummte Walter.
    Im Hemd stand Mücke auf seiner Luftmatratze. Wie ein Dirigent vollführte er beidhändig dämpfende Bewegungen. „Macht halblang, Leute!“
    „Die geben zwar ganz schön an“, pflichtete Ottokar ihm bei, „im Grund aber sind sie harmlos.“
    „Na, ich weiß nicht…“, widersprach Amanda und suchte vergeblich nach Andi.
    Besorgt wandte sich Sonja an Rolle. „Wo bleiben die nur? Ich versteh das nicht!“
    Der Sportlehrer wußte auch keinen Rat. In diesem Augenblick kamen Pummel und Eugen herein. Von den beiden Erwachsenen bestürmt, ob sie den oder die irgendwo gesehen hätten, grinsten sie, sagten nur „Moment!“ und verschwanden wieder.
    „Die werden doch nicht die Horn holen?“ alberte Klaus. Plötzlich redeten alle durcheinander, erteilten Ratschläge, mutmaßten oder versuchten die andern zu beschwichtigen.
    Bald schlug die allgemeine Ratlosigkeit in Ärger um, in Vorwürfe, so könne man sich nicht gehenlassen vor dem Wettkampf. Da knackte es in der Ecke. Verwundert drehten alle die Köpfe.
    „Martina, Sophie, Beatrix, Stephan, Andi und Emil sollen bitte sofort in ihre Quartiere kommen!“ tönte Eugens Stimme aus dem Lautsprecher.
    Sonja lachte erleichtert. „Ist ja wie bei einem Streich!“ Die Gesichter entspannten sich, doch das Warten ging weiter.
    „Lachen müßt ich, wenn hier in zehn Minuten ein Wespen- und Bienenschwarm reinsummt!“ feixte Ingrid.
    „Hoffentlich!“ riefen die beiden Kratzbürsten Esther und Doris.
    „Fehlanzeige!“ antwortete der besonnene Werner. „Da nirgendwo Schlüssel stecken – ich hab nachgeschaut –,
    werden wir zur Sicherung unserer Nachtruhe die Türklinken unterkeilen.“

    „In der Gerätehalle liegen Latten!“ rief Dampfwalze. „Ich hab’s gesehen, wie wir den Handwagen geholt haben.“
    Voller Tatendrang faßte Walter in seine Hosentasche. „An meinem Messer ist ‘ne Säge.“
    Im Handumdrehen glichen Ritter und Hühner einem Schwarm wildgewordener Hornissen. Der alte Streichgeist war erwacht, wie
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