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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel
Autoren: Olivia Woods
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Classic-Serie aus den 1960ern erleben wir den chronologisch zweiten, produktionstechnisch aber ersten Abstecher auf die dunkle Seite. Durch einen Transporterunfall geraten Captain Kirk und einige seiner Besatzungsmitglieder in
»Ein Parallel-Universum«
(2x04) nämlich aus ihrer eigenen Realität hinaus und finden sich an Bord einer Enterprise wieder, in der alles ein wenig anders verläuft. Kirk ist zwar anfangs fähig, die Spiegeluniversler zu täuschen, doch spätestens durch seine Weigerung, an einem unkooperativen Volk Genozid zu verüben, macht er sich bei seiner Nummer Eins, dem bärtigen Spiegel-Spock, verdächtig. Nur mit Mühe – und indem er Spock zum Umdenken animiert – schafft es Kirk, sich und die seinen unbeschadet nach Hause zurück zu beamen.
    Das Drehbuch zu
»Ein Parallel-Universum«
stammt vom bekannten SF-Autor Jerome Bixby, und mit diesem schuf er – wenn auch fraglos unbeabsichtigt – ein Fundament, auf dem bis heute Autoren bauen. Autoren wie Olivia Wood.
    Unser Crashkurs durch die Welt hinter den Spiegeln setzt sich ganz in der Nähe von Bixbys Beitrag fort. Bedenkt man nämlich die Ereignisse aus dem erwähnten Zweiteiler
»Die dunkle Seite …«
, dann muss auch die Classic-Episode
»Das Spinnennetz«
zu den Spiegel-Storys zählen. In ihr sucht Kirks Enterprise das verschollene Raumschiff Defiant der Sternenflotte und gerät dabei buchstäblich ins Netz der feindlichen Tholianer. Wie uns S TAR T REK – E NTERPRISE schildert, ging die Defiant im Spiegeluniversum verloren. In »Das Spinnennetz« erfahren wir, dass sich die beiden Universen von Zeit zu Zeit überlappen; die verschollene Defiant war also einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.
Zurück auf Terok Nor
    S TAR T REK – D EEP S PACE 9 ließ die Geschichten über die dunkle Seite des Spiegels mehrere Jahrzehnte nach der Classic-Serie wieder aufleben. Stolze fünf Mal wagte sich die ohnehin schon düsterste aller bisherigen S TAR T REK -Produktionen ins parallele Kontinuum. Von Staffel zwei bis Staffel sieben galt eine Spiegel-Episode pro Jahr fast schon als obligatorisch, und dankenswerterweise enttäuschen diese in keiner Hinsicht.
    In
»Die andere Seite«
(Episode 2x23) erfahren wir beispielsweise, was sich seit Kirks längst vergangener Stippvisite getan hat: Das Terranische Imperium hat die Reformversuche des bärtigen Spocks nicht gut verkraftet. Eine Allianz aus Klingonen, Cardassianern und Bajoranern hat die Macht im Sektor an sich gerissen und hält sich die geschwächte Menschheit seitdem als Sklavenrasse. Major Kira Nerys und Doktor Julian Bashir geraten bei einem Flug durch das Wurmloch in nie zuvor erlebte Turbulenzen und finden sich auf dem Deep Space 9 des Spiegeluniversums wieder, der von der katzengleichen, böswilligen und sexuell überreizten Intendantin Kira geleiteten Raumstation Terok Nor. Die Intendantin erkennt, woher ihre Besucher stammen, und klärt die entsetzte Major Kira über das Geschehen seit Spocks Ende auf (»Kennen Sie Kirk?«). Am Ende der Episode sind der Major und Bashir zwar wieder daheim, doch die dramaturgischen Hintertürchen für eine erneute Rückkehr ins Spiegeluniversum stehen sperrangelweit offen.
    D EEP S PACE 9 fackelt nicht lange. Schon in Staffel drei (
»Durch den Spiegel«
, Episode 3x19) schlägt das Kontinuum der faszinierenden Intendantin wieder zu. Smiley O’Brien, der auch aus Olivia Woods Romanen bekannte Doppelgänger des Chiefs, reist nach DS9 und entführt Benjamin Sisko, damit dieser ihm beim Kampf gegen die Allianz hilft.
… bis der Schmerz nachlässt
    In
»Durch den Spiegel«
erleben wir einen weiteren Aspekt dessen, was die Spiegel-Storys so faszinierend macht: vertane Chancen. Benjamin Sisko begegnet auf der anderen Seite der Wirklichkeit nicht nur pervertiert scheinenden Variationen seiner Freunde und Kollegen, etwa der Intendantin, sondern auch seiner – in »unserer« Wirklichkeit längst verstorbenen – großen Liebe Jennifer. Diese spielt in Smileys Universum der Allianz in die Hände, und ausgerechnet Ben soll sie stoppen.
    Begegnungen wie diese sind dramaturgisches Gold. Wir Zuschauer kennen Bens Trauer und fühlen mit ihm, wenn er sich nun der Person wieder gegenüber sieht, nach der er sich so lange vergebens gesehnt hat – und er muss sie aufhalten. Wie so oft, konfrontiert der Blick in den Spiegel die Figuren S TAR T REKS mit unliebsamen Wahrheiten und einer Selbsterkenntnis, der sie lieber entgangen wären. (Es kommt wohl nicht von ungefähr,
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