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Der schweigende Mund

Der schweigende Mund

Titel: Der schweigende Mund
Autoren: A. A. Fair
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Ballwin Arsenik ausgehändigt?«
    »Arsenik? Wie kommen Sie denn nur darauf? Ich schwöre -nein!«
    »Niemals?«
    »Nein, und abermals nein.«
    »Haben Sie von Ihrer Assistentin Arsenik für sich kaufen lassen?«
    »Sollte meine Assistentin Arsenik gekauft haben, so hat sie das
    ohne mein Wissen und ohne meine Zustimmung getan... Glauben Sie, es besteht die Möglichkeit, daß dieses rachsüchtige Ding aus gekränkter Eitelkeit Daphne Ballwin vergiftet haben könnte? Ein Wirrkopf war sie ja immer.«
    »Nein«, sagte Sellers messerscharf, »dafür spricht nicht die geringste Wahrscheinlichkeit. Dagegen weiß ich, daß Sie selbst in die Wohnung Ihrer Assistentin gegangen sind, um dort ein Beweisstück, das fälschlicherweise gegen sie sprechen sollte, zu hinterlegen. Dort wurden Sie dann von Ethel Worley überrascht.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Inspektor.«
    »Versuchen Sie nicht, mich hinters Licht zu führen«, sagte Sellers. »Außerdem ist mir bekannt, daß Sie und Daphne den Plan ausgeheckt haben, Mr. Ballwin zu vergiften.«
    »Sie sind wohl ganz von Sinnen!«
    »Wir werden gleich sehen, ob ich verrückt bin, das meinten Sie doch eben wohl«, erwiderte Sellers.
    Nun vernahmen wir ein Geräusch, das sich anhörte, als ob etwas aus der Wand gerissen würde, und dann sagte Sellers: »Sehen Sie das hier?«
    »Ja, was ist das nur und wozu soll das sein? Mir ist es noch nie auf gefallen.«
    »Das ist das Mikrofon eines Abhörgerätes«, sagte Sellers. »Wir hatten diese Vorrichtung vor einiger Zeit in Ihre Praxis eingebaut. Damit haben wir auch die ganze Unterhaltung aufgenommen, in der Sie mit Daphne Ballwin die Einzelheiten der Ermordung ihres Mannes festlegten. Bevor sie ging, gaben Sie ihr noch eine Kapsel mit Arsenik, stimmt’s?«
    Es entstand ein längeres Schweigen. Wir glaubten schon, das Mikrofon funktionierte nicht mehr, doch Sellers Stimme meldete sich wieder:
    »Antworten Sie gefälligst!«
    Dr. Quay schwieg weiter.
    »Wird’s bald!« hörten wir Sellers laut kommandieren.
    Mit zitternder Stimme sagte Dr. Quay: »Ich schwöre Ihnen, Inspektor, ich gab ihr nur so viel Arsenik mit, daß sie allenfalls krank davon werden konnte. Sie wollte ihrer Umgebung nur Vortäuschen, daß sie sich den Magen verdorben habe. Wenn Sie die Unterredung aufgenommen haben, die gestern hier im Laboratorium zwischen uns stattfand, dann wissen Sie darüber Bescheid.«
    »Und ob wir das wissen«, sagte Sellers. »Sie wollten ja mit dem Gift auch nur ihren Mann beseitigen und nicht sie, stimmt das?«
    Quay schien einen Augenblick zu überlegen und antwortete dann: »Nun, selbst wenn Sie mir das unterstellen wollen: Ihr Mann ist doch schon wieder ganz gesund. Habe ich nicht recht?«
    »Vergessen Sie aber nicht, daß Sie in Ruth Otis’ Zimmer eindrangen und dort ein Kuckucksei zurückließen, das Miss Otis in falschen Verdacht bringen sollte.' Dabei sind Sie dann von Ethel Worley überrascht worden«, sagte Sellers.
    »Das ist lediglich eine infame Behauptung von Ihnen, für die Sie keine Beweisführung antreten können. Damit wollen Sie mich nur bluffen!«
    »Das werde ich Ihnen sofort beweisen!« erwiderte Sellers. »Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, wie wohl Ethel Worley nach der Lexbrook Avenue gekommen ist? Ich will es Ihnen sagen: Mary Ingrim, mit der sie zusammen in Gerald Ballwins Büro arbeitete, hat sie hingefahren und vor dem Haus in ihrem Wagen auf sie gewartet. Während dieser Zeit hat Miss Ingrim sich mit einem spanischen Lehrbuch beschäftigt, und zufällig sah sie zur Haustür, als Sie hineingingen. Auch beim Verlassen des Hauses entgingen Sie ihren Blicken nicht. Als Ethel Worley dann nach über einer halben Stunde noch immer nicht wieder auftauchte, ging Mary Ingrim hinauf und klopfte mehrfach an die Korridortür. Da sie aber keine Antwort erhielt, rief sie die Polizei herbei. Was wir dann fanden, wissen Sie. Also, Doktor Quay... «
    Aus dem Gerät kamen plötzlich rumorende Geräusche, als würden Möbel hin- und hergerückt. Dann hörten wir Sellers mit brummender Stimme, die auch Atemnot erkennen ließ: »An Ihrer Stelle würde ich so was nicht noch einmal versuchen! Stehen Sie auf und sagen Sie endlich die Wahrheit.«
    Und nun begann Dr. Quay zu sprechen. Es war ein angsterfülltes Schuldbekenntnis, das etwa zehn Minuten dauerte.
    Danach verhaftete Sellers Dr. Quay. Wir hörten, wie die Handschellen zuschnappten. Sellers telefonierte nach einem Überfallwagen.
    Ich griff nach Keetleys
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