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Der schweigende Mund

Der schweigende Mund

Titel: Der schweigende Mund
Autoren: A. A. Fair
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Telefon und wählte die Nummer von Dr. Quays Praxis:
    Sellers meldete sich.
    Ich sagte: »Na, Frank, sind Sie nun mit mir zufrieden?«
    »Wer spricht denn da?«
    »Lam, einer von der Sorte... «
    »Wo sind Sie denn?«
    »Hier, in Keetleys Büro. Ich habe Keetley das Abhörgerät einschalten lassen. Quays Geständnis befindet sich Wort für Wort auf dem Tonband. Sie können auch dieses Beweisstück gleich mitnehmen, wenn Sie zum Präsidium fahren. Das beste wird sein, Frank«, fuhr ich fort, »Sie übergeben Ihren Gefangenen dem Überfallkommando und kommen zu uns herüber, um sich die Beweisstücke abzuholen, dann können Sie auch gleich mit Keetley sprechen und sich sein Wettsystem genau vorführen lassen.«
    Sellers aber antwortete: »Erinnern Sie mich daran, Lam, daß ich Ihnen eine meiner Visitenkarten gebe. Sie könnte Ihnen vielleicht von Nutzen sein, wenn man Sie wieder einmal wegen Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit auf halten sollte.«
    »An was Sie nicht alles denken, wirklich nett von Ihnen«, sagte ich ironisch. »Inzwischen könnten Sie vielleicht mal in meiner Wohnung anrufen und Bertha Cool sagen, daß Ruth Otis nun außer Verdacht steht. Sagen Sie Bertha, sie soll aus meiner Wohnung verschwinden und Ruth allein lassen.«
    »Wie ist Ihre Nummer?« fragte Sellers.
    Ich gab sie ihm.
    »Okay«, sagte Sellers. »Wird gemacht.«
    Ich legte den Hörer auf.
    »Als Sie hier ankamen, sprachen Sie doch davon, daß Sie verhaftet seien«, sagte Keetley.
    »War nur ein Scherz«, sagte ich und legte zwei Finger über Kreuz.
    »Inspektor Sellers und ich stehen nämlich so miteinander!«

20

    Viele Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, als ich zu dem Hotel fuhr, in dem Carlotta Hanford auf mich wartete. Dort angekommen, fand ich die Tür zu dem Bungalow von innen verriegelt, so daß ich anklopfen mußte.
    »Wer ist da?«
    An der Stimme erkannte ich sofort, daß es Carlotta Hanfort war.
    »Ich bin’s, Donald Lam.«
    »Ach, wie schön«, rief sie und öffnete die Tür. »Endlich bin ich nicht mehr so allein. Diese unfreiwillige Gefangenschaft ist schrecklich. Machen Sie’s sich nur recht bequem, Mr. Lam.«
    »Danke, danke.«
    Carlotta ging zu dem kleinen Schreibtisch und setzte sich. Ich nahm mir einen bequemen Stuhl und zündete eine Zigarette an.
    »Sehr müde?« fragte sie mich.
    »Es langt.«
    »Viel gearbeitet?«
    »Hm.«
    Beinahe schüchtern klang ihre nächste Frage: »Wie geht es denn dem armen Köpfchen jetzt? Haben Sie wenigstens nun eine bessere Stimmung mitgebracht...? Mir gefielen Sie entschieden besser, als Sie sich noch ein wenig für mich interessierten, und zwar außerhalb der beruflichen Aufgabe, die ich Ihnen als Klientin stellte.« Dabei veränderte sie graziös die Stellung ihrer Beine, so daß ich nicht umhin konnte, erneut entzückt zu sein.
    »Carlotta«, begann ich, »als Sie mit uns in Verbindung traten, da handelten Sie doch in fremdem Auftrag, und das Geld, das Sie Bertha Cool als Honorar aushändigten, kam doch auch nicht von Ihnen.«
    »Woraus wollen Sie schließen, daß es nicht mein eigenes Geld war?«
    Lächelnd sagte ich: »Weil nichts dafür spricht, daß Sie in Gerald Ballwin verliebt sind. Aber selbst wenn das der Fall wäre, hätten Sie sicher nicht Ihre Ersparnisse einer Privatdetektei anvertraut, um zu verhindern, daß ihm etwas zustößt. Diese Idee kann nur von einem anderen stammen, der Ihnen auch das Geld dafür gegeben hat. Das ist meine feste Überzeugung.«
    »So, sind Sie dessen auch ganz sicher?«
    Ich senkte meinen Blick zu ihren Beinen: »Wirklich entzückend... «, sagte ich und hoffte, über diese Ablenkung noch zu dem gewünschten Eingeständnis zu kommen.
    Sie reagierte augenblicklich und ließ die Fingerspitzen so weit an den hauchdünnen Strümpfen hinaufgleiten, bis ihr Rocksaum das obere Ende der Strümpfe erreichte.
    »Nachdem Sie sich gestern schon einmal als erfolgreicher Werbefachmann für Anchovispaste betätigt haben, gebe ich etwas auf Ihr Urteil. Könnte ich nicht Modell für eine Strumpfreklame stehen?«
    »Ich wüßte nichts, was dagegen spräche. - Um wessen Geld handelte es sich, Carlotta?«
    »Sie wollen wohl nie ein Gentleman werden? Müssen Sie schon wieder davon anfangen?«
    Ich muß das unbedingt erfahren.«
    »Das geht Sie überhaupt nichts an«, sagte sie erbost.
    »Noch halte ich meinen Kopf für Sie hin«, fuhr ich fort. »Es liegt ziemlich erdrückendes Material gegen Sie vor, und vergessen Sie bitte nicht, daß Sie das Gift in
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