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Der schwarze Skorpion

Der schwarze Skorpion

Titel: Der schwarze Skorpion
Autoren: Marco Sonnleitner
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Noch immer rotierte es in seinem Kopf, und er kniff vor Konzentration die Augen zu engen Schlitzen zusammen. Aber ganz allmählich lichteten sich die Nebel, ganz langsam wurde ihm klar, was los war, und es fügte sich ein Puzzlestein an den anderen.
    Fünf Minuten später hielt Peter vor dem ersten Juweliergeschäft, das ihm eingefallen war.
    »Bin gleich wieder da!«, sagte der Erste Detektiv und stieg aus dem MG. »Warte hier auf mich!«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Peter lakonisch und lächelte dünn.
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann war Justus wieder zurück. »Und jetzt zu einem Zoogeschäft!«, befahl er. Seine Miene hatte sich nach dem Juwelierbesuch deutlich aufgehellt.
    »Zu Befehl!« Peter seufzte, legte den ersten Gang ein und fuhr los.
    Auch ins Zoogeschäft ging Justus alleine und kehrte mit einer Box zurück, die den Transportboxen, die sie schon kannten, sehr ähnlich war. Anschließend wollte er noch zum Strand gefahren werden. Peter schaute ihm aus dem Wagen zu, wie er etwas Sand in die Box füllte, danach auf seinem Handy jemanden anrief und schließlich mit einem listigen Lächeln auf den Lippen zu ihm zurückkam.
    Als Justus wieder im Auto saß, atmete er zufrieden auf und sagte: »So, das war’s! Und jetzt hör zu, Peter! Wir machen Folgendes!«

Gefährlicher Deal
    »Tatsächlich! Du hattest Recht! Es ist eine Mühle!« Peter starrte durch die Windschutzscheibe nach vorne. Etwa zweihundert Meter von ihnen entfernt schimmerte ein altes, aber noch recht gut erhaltenes Haus durch das dichte Laub der Bäume, die den bekiesten Zufahrtsweg säumten. Es war ein einstöckiges Gebäude mit einem steilen, roten Schindeldach und kleinen Sprossenfenstern. Rechts des Hauses befand sich eine geschlossene Garage, und an seiner linken Seite drehte sich ein mächtiges Mühlrad über einem kleinen Bach, der an dem Haus vorbeifloss. Das gleichmäßige Klappern des Rades drang deutlich bis zu ihnen herüber.
    »Wir haben sie wirklich gefunden!« Der Zweite Detektiv schüttelte fassungslos den Kopf. Sie hatten also Bobs Angaben richtig interpretiert! Die Schwellen auf der Backwater-Bridge waren deutlich zu spüren gewesen, und der Zufall wollte es, dass auch bei ihnen ein Schiffshorn getutet hatte, als sie ein paar Minuten später am Hoover-Kanal entlanggefahren waren. Justus hatte sie dann mit Hilfe der Karte auf ein paar Sträßchen gelotst, die sie nahe an den Diamondcreek brachten, und dort hatten sie dann nach der Mühle Ausschau gehalten.
    Und bereits bei dem dritten Feldweg, der von der Straße Richtung Bachlauf abzweigte, waren sie erfolgreich gewesen. Er hatte sie zunächst durch ein paar hundert Meter ausgedörrtes Ödland geführt und war anschließend in ein kleines Waldstück eingetaucht. Und an dessen Ende hatten sie dann das Gebäude entdeckt, in dem sie Bob und Mickey McQuire vermuteten. Zu ihrem Glück standen die Grannenkiefern und die jungen Platanen rechts und links des Weges so dicht, dass sie unbemerkt bis kurz vor die Mühle fahren konnten.
    »Okay, also dann bis gleich!« Justus beendete die Verbindung und legte das Handy ins Handschuhfach. »Stell den Wagen hier ab! Den Rest gehen wir zu Fuß«, sagte er zu Peter und zeigte auf eine kleine Ausbuchtung am Wegrand.
    Peter ließ den Wagen auf den Wiesenstreifen rollen und stellte den Motor ab. »Und du glaubst wirklich, dass das gut geht?« Er sah Justus skeptisch von der Seite an. Zwar war er durchaus überzeugt von dem, was ihm der Erste Detektiv während der Fahrt hierher erläutert hatte. Es klang absolut plausibel und brachte all die rätselhaften Geschehnisse und Sachverhalte, die sich um diesen Fall rankten, in einen sinnvollen Zusammenhang. Aber der Plan, den Justus entwickelt hatte, um Bob zu befreien, war doch sehr riskant.
    »Peter! Noch einmal!« Justus nahm die Transportbox und öffnete die Tür. »Es geht nur so! Wir können nicht einfach anklopfen und McQuire fragen, ob er Bob festhält! Und wir können auch nicht warten, bis McQuire das Haus verlässt, um dann da drin nach Bob zu suchen! Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, weil wir nicht wissen, was McQuire mit Bob vorhat! Und was ist, wenn Bob längst woanders ist? Nein, wir müssen diesen Schuft dazu bringen, zuzugeben, dass er Bob hat, und dafür brauchen wir einen Köder!«
    »Ja, aber der Köder sind wir !«
    » Das ist unser Köder!« Justus hob die Box in die Höhe und stieg aus.
    »Aber diese Box« – Peter schlüpfte aus dem MG und drückte dann
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