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Der schwarze Skorpion

Der schwarze Skorpion

Titel: Der schwarze Skorpion
Autoren: Marco Sonnleitner
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wohl kaum beweisen, das mit der Schlange«, höhnte McQuire, aber in seiner Stimme schwang eine Spur von Unsicherheit mit.
    »Genauso wenig wie die Tatsache, dass Sie ins Krankenhaus eingebrochen sind, um den toten Skorpion zu stehlen«, antwortete Justus, »oder dass Sie es waren, der uns dieses reizende Tierchen in den Wohnwagen geworfen hat.«
    McQuire begann leise und bösartig zu lachen, und für einen Augenblick glaubte Justus, dass er einen Fehler gemacht hatte, dass er das Puzzle doch falsch zusammengesetzt hatte. Doch urplötzlich wurde der Mann wieder ernst und dann nickte er. »Einverstanden. Ich bekomme die Diamanten und ihr euren Freund. Aber zuerst muss ich die Dinger sehen, damit ich weiß, dass ihr mich nicht bescheißt!«
    »Und ich will vorher Bob sehen, damit ich weiß, dass es ihm gut geht.« Justus lächelte McQuire süßlich an.
    Der Ganove schürzte die Lippen und nickte anerkennend. »Du bist ganz schön abgezockt, Speckbauch, das muss man dir lassen.«
    Justus entgegnete nichts hierauf, sondern deutete nur gelangweilt ins Haus, um McQuire klar zu machen, dass er Bob holen soll. Dann verschränkte er demonstrativ die Arme vor der Brust und wartete.
    McQuire lachte blechern, drehte sich um und ging in das Mühlenhaus zurück. Justus machte einen Schritt nach vorne und sah gerade noch, wie der Mann in einem Treppenabgang verschwand, der auf der linken Seite eines dunklen Flurs in den Keller führte. Dann wandte er sich zu Peter um und signalisierte ihm mit einem erhobenen Daumen, dass alles in Ordnung sei.
    Aber Justus hatte Mühe, diese Zuversicht auszustrahlen, denn in Wahrheit war er mehr als unsicher. Zu viel konnte noch schief gehen.
    »Los, vorwärts!«, bellte kurz darauf McQuires tiefe Stimme aus dem Inneren des Hauses.
    Justus hörte, wie jemand keuchend eine Treppe hochstolperte.
    »Was ist?«, vernahm er plötzlich Bobs Stimme. »Wo bringen Sie mich hin?«
    »Da ist Besuch für dich!«, höhnte McQuire.
    »Besuch?«
    »Bob!«, rief Justus. »Bob! Wir sind’s!«
    »Just! Peter!« Bobs Stimme überschlug sich beinahe vor Erleichterung.
    »Halt, halt, Freundchen! Hier geblieben!«, befahl McQuire rau.
    Der dritte Detektiv schrie schmerzerfüllt auf. »Verdammt! Sie tun mir weh!«
    »Ach was?«, lachte der Ganove dreckig. Wenige Sekunden später erschien zunächst Bob und dann direkt hinter ihm McQuire in der Türöffnung. Der Mann drehte Bob grob den Arm auf den Rücken und drückte ihn so heftig gegen den Türrahmen, dass sich der dritte Detektiv kaum bewegen konnte.
    »Hallo, Erster!«, quetschte Bob hervor und lächelte Justus gequält an.
    »Bob! Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ging mir nie besser!«
    »Schluss jetzt mit den Volksreden!«, fuhr McQuire dazwischen. »Zeig mir die Klunker!«
    Justus nickte. »Moment.« Er kramte einen Augenblick in seiner Hosentasche herum und holte dann einen hell funkelnden Splitter daraus hervor. Es war derselbe, der sich vor wenigen Tagen am Strand in den schwarzen Wachsklecks gebohrt hatte, der an seiner Sporttasche festgeklebt war.
    »Gib ihn mir!«, herrschte McQuire den Ersten Detektiv an. Brutal presste er Bob mit einem Arm an den Türrahmen, so dass er Justus eine freie Hand entgegenstrecken konnte. »Los! Her damit!«
    Aber kaum dass McQuire den Stein in Händen hielt, machte Bob einen Versuch zu entkommen. Er wand sich mit aller Kraft unter dem eisenharten Griff hervor, ging leicht in die Knie und drehte sich um.
    Doch McQuire sah nicht nur aus wie ein Catcher, er hatte offenbar auch die dazu passenden Muskeln! Noch bevor Justus seinem Freund zu Hilfe kommen konnte, packte er Bob wild fluchend am Kragen, riss ihn hoch und schmiss ihn mit dem Gesicht voran gegen die Wand neben der Tür. Dann zog er ihm die Jacke herunter bis zu den Ellenbogen und grub seine Finger in Bobs Haare.
    »Mach das noch einmal, Bürschchen, und ich brech dir dein Genick«, knurrte er ihn zitternd vor Wut an. »Ist das klar?«
    »Ja, ist klar, glasklar«, stöhnte Bob.
    »Und du hol mir einen neuen Stein!«, raunzte McQuire Justus an.
    Justus erbleichte. »Aber ich habe Ihnen doch gerade –«
    »Der ist mir davongeflogen!«, fiel ihm McQuire ins Wort. »Bedank dich bei deinem bescheuerten Freund! Na los!«, blökte er Justus an, weil der sich nicht rührte, sondern starr vor Schreck in der Tür stand.
    »Ja, ja, natürlich«, stammelte der Erste Detektiv, »ich muss nur – ich hole Ihnen einen aus der Box. Hier habe ich keinen mehr.«
    »Aber zackig!«, sagte
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