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Der schwarze Skorpion

Der schwarze Skorpion

Titel: Der schwarze Skorpion
Autoren: Marco Sonnleitner
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McQuire und drückte Bob noch ein bisschen fester an die Wand. »Dein Freund steht, wie’s aussieht, etwas unbequem.«
    Justus drehte sich um und lief zu Peter, der ebenfalls mitbekommen hatte, was sich an der Tür abgespielt hatte. »Wir brauchen noch einen Stein!«, sagte er heiser und griff mit zitternden Fingern in die Transportbox.
    »Was?« Peter schaute ihn voller Entsetzen an. »Aber das sind doch nur –«
    »Das weiß ich auch!«, unterbrach ihn Justus und rang um Fassung. »Aber wir haben keine Wahl, er hat den anderen verloren. Bete einfach, dass er es nicht merkt!« Dann lief er wieder zurück zum Haus.
    Als er dort angekommen war, streckte er McQuire den neuen Stein entgegen. »Hier«, sagte er, vermied es aber diesmal, dem Ganoven in die Augen zu sehen.
    McQuire nahm den Stein in die Hand. »Und keinen Blödsinn, ja?«, fauchte er Bob an. Dann kniff er ein Auge zu und hielt den Diamanten gegen das Licht. »Scheint okay zu sein«, meinte er wenig später.
    »Haben Sie etwas anderes erwartet?« Justus spürte, wie ihm wahre Zentnerlasten von der Brust purzelten. Schon sehr viel gelassener als noch vor einer Minute fuhr er fort: »Dann würde ich sagen, wir schreiten zum Austausch. Ich bringe Ihnen die Box, und Sie lassen Bob frei.«
    McQuire, der immer noch in den Stein schaute, zögerte. Er drehte ihn hin und her, ließ ihn im Licht funkeln und sagte schließlich: »Okay, so machen wir’s. Aber eines will ich noch abchecken.« Dann ließ er den Stein zu Boden fallen, schob ihn sich mit dem Fuß zurecht und trat dann mit aller Kraft mit dem Absatz auf den vermeintlichen Diamanten.
    Das Knirschen, das erklang, als der Stein unter dem Schuh zermahlen wurde, war nicht laut. Es war auch nicht besonders hässlich. Aber dennoch zuckte Justus wie unter einem heftigen Schlag zusammen.
    »Das ist doch …« McQuire stierte ungläubig auf das Glasmehl zu seinen Füßen. Dann riss er den Kopf hoch und durchbohrte Justus mit einem hasserfüllten Blick. »Ihr wollt mich wohl verarschen!«
    »Peter!«, schrie Justus. »Bob! Raus da!«
    Er wollte sich eben auf McQuire stürzen, als ihm die Haustür entgegenflog. Der Ganove war schneller als er gewesen und hatte sie mit voller Wucht zugeschleudert. Doch Justus schaffte es, einen Fuß in den Türspalt zu stellen, so dass sie nicht ins Schloss fiel.
    »Peter!«, rief er noch einmal und stieß die Tür wieder auf.
    »Schon da!«, keuchte der Zweite Detektiv und stürmte hinter ihm ins Haus. »Wo sind sie hin?«
    »In den Keller!« Justus zeigte auf den dunklen Treppenabgang, aus dem lautes Gepolter und McQuires wütende Stimme drangen. »Los, schnell! Vielleicht gibt es da unten einen Hinterausgang oder irgendeine andere Fluchtmöglichkeit. Wir müssen sie abfangen! Er darf uns nicht entkommen! Nicht, solange er Bob hat!«
    Peter überholte Justus und jagte die steile Treppe hinab. Ein muffiger Geruch schlug ihm aus dem Keller entgegen, der ihm irgendwie bekannt vorkam.
    »Die Tür!«, rief Justus und deutete hektisch zum unteren Treppenabsatz, wo gerade eine schwere Stahltür ins Schloss fiel. Aber als Peter die Klinke herunterdrückte, stellte er zu ihrer Erleichterung fest, dass sie sich ohne Probleme wieder öffnen ließ.
    Und dann wusste Peter, woher er den Geruch kannte. Er musste es nicht einmal sehen, denn der Raum, in den sie starrten, war stockfinster.
    »Terrarien!«, flüsterte er entsetzt. »Hier unten sind Terrarien! Der hat hier seinen Privatzoo im Keller!«
    »Licht!«, keuchte Justus, der nun auch unten angekommen war. »Mach Licht!«
    Peter tatschte die Wand links hinter der Tür ab und fand einen Drehschalter. Eine Sekunde später flammten etliche Strahler auf, die in Decke und Wände eingelassen waren.
    »Ich werd verrückt!«, entfuhr es dem Zweiten Detektiv. »Sieh dir das an!«
    Wie im Labor des Saint-Michael’s-Krankenhauses, so standen auch hier zahllose Glaskästen in Reih und Glied und bildeten ein Gewirr von Gängen und Gassen, die sich im gleißenden Licht der Strahler wieder in einen funkelnden Irrgarten verwandelten. McQuire musste das Untergeschoss um ein Beträchtliches ausgebaut haben, denn es war von der Grundfläche her sehr viel größer als das darüber stehende Haus. Aber Peter realisierte vor allem, dass sich auch in diesen Glaskästen das eine oder andere Furcht erregende Tier befand!
    »Bob!«, rief Justus, der den unterirdischen Zoo kaum zur Kenntnis nahm. »Bob, wo bist du?«
    »Hie–!«, krächzte der dritte Detektiv, aber
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