Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Skorpion

Der schwarze Skorpion

Titel: Der schwarze Skorpion
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
Amerikaner lautstark an, ärgerte sich über Punkte der Gegner und steigerte sich immer mehr in die Partie hinein.
    Doch sosehr sich Justus darüber freute, dass ihr Geschenk bei Peter gut ankam, so sehr bereute er es schon, dass er sich das alles überhaupt angetan hatte. Er war nun einmal keine Sportskanone. Nur im Wasser, und da auch nur im Brustschwimmen, machte er zur Überraschung aller eine einigermaßen gute Figur. Ansonsten hatte er jedoch zum Sport ein eher gespanntes Verhältnis, und es interessierte ihn im Gegensatz zu Peter und Bob auch nicht sonderlich, wer wie weit hüpfte, warf, lief, schwamm und so fort.
    Und es interessierte ihn daher auch überhaupt nicht, wer wie oft diesen weißen Ball in den Boden hämmerte. Schlimm genug, sagte sich Justus, dass erwachsene Menschen unter sengender Sonne bis zur Erschöpfung durch den Sand hechteten. Dass das ungesund war, wusste doch jedes Kind. Aber deswegen musste er sich hier doch nicht grillen, anbrüllen und von fremden Knien foltern lassen!
    Doch Justus riss sich zusammen. Er wollte Peter den Tag nicht verderben. Es war sein Tag.
    »Und warum hören die jetzt auf?«, fragte er ihn daher möglichst interessiert und deutete zu den Spielern, die mittlerweile auf ihren Bänken am Rande des Spielfelds Platz genommen hatten. Mit den Rücken zu den drei ??? saßen die vier durchtrainierten Sportler keine zehn Meter von ihnen entfernt – unter Sonnenschirmen!
    »Die hören nicht auf«, antwortete Peter. »Die Brasilianer nehmen sich nur ihre letzte Auszeit in der Hoffnung, dass sie Parker und Trevis damit ein wenig aus dem Konzept bringen können. Die beiden haben ihnen ja in den letzten Minuten die Bälle nur so um die Ohren geschlagen.«
    »Aber wenn du mich fragst«, meldete sich Bob zu Wort, »dann hilft ihnen das auch nichts mehr. Drei, vier Spielzüge und das Match ist im Sack.«
    Und wir können endlich nach Hause gehen , dachte sich Justus erleichtert. Peter und Bob bekamen allerdings nur ein »Na, dann hoffen wir mal das Beste« zu hören.
    Der Erste Detektiv ließ seinen Blick durch die Zuschauermengen schweifen. Auf der gegenüberliegenden Haupttribüne versuchte man gerade, eine La-Ola-Welle in Gang zu bringen, die aber schon in der rechten Seitentribüne wieder abebbte, weil dort die brasilianischen Fans standen. Und die hatten im Moment verständlicherweise keine Lust auf La Ola.
    Gott sei Dank , sagte sich Justus, der schon befürchtet hatte, dass er sich jetzt hier auch noch körperlich betätigen müsste. Dann griff er nach seiner Sporttasche. Sie waren vor dem Spiel noch schwimmen gewesen, und in der blauen Tasche befand sich sein Badezeug, ein Pullover und eine Jeans für die Fahrt nach Hause.
    Er stopfte sich die Tasche gerade in den Rücken, um es sich die letzten paar Minuten etwas bequemer zu machen, als ihm eine ruckartige Bewegung eines der amerikanischen Spieler ins Auge fiel. Es war Trevis gewesen, der Größere der beiden. Er hatte eben etwas getrunken, als er urplötzlich von seinem Partner weggerückt war, so als hätte ihn eine gewaltige Faust gepackt und zur Seite gezogen.
    Im nächsten Moment schnellte er auf, warf die Trinkflasche in hohem Bogen davon und sprang mit einem unglaublichen Satz ein paar Meter nach vorne. Irgendetwas schrie er dabei, etwas, das Justus nicht verstehen konnte, und kaum dass er gelandet war, wirbelte er wieder herum und starrte mit weit aufgerissenen Augen zur Bank.
    Das alles hatte sich in nur zwei oder drei Sekunden abgespielt, aber inzwischen hatten auch einige andere Zuschauer sowie Peter und Bob gemerkt, dass da vorne etwas nicht stimmte. Neugierig reckten sie die Hälse, um besser sehen zu können.
    Parker hingegen, der andere Spieler, saß immer noch auf seiner Bank und schaute Trevis verwundert an. Er hob sogar beide Hände, so als wollte er ihn fragen: »Was ist denn los?«
    Trevis zeigte wie verrückt auf oder unter die Bank und brüllte: »Da! Da! Sieh doch!«
    Und dann ging alles ganz schnell. In dem Augenblick, in dem die drei ??? das krabbelnde, grünlich-schwarze Etwas zu Füßen Parkers ausgemacht hatten, stieß der schon einen entsetzten Schrei aus und hechtete zur Seite.
    »Was ist das?«, fragte Bob aufgeregt und sprang auf. »Könnt ihr das erkennen?«
    »Nein!«, sagte Peter und kam ebenfalls auf die Füße. »Ich habe nur irgendetwas Schwarzes gesehen, das krabbelt.«
    »Parker! Seht doch, was mit Parker ist!«, rief Justus und deutete auf den Spieler, der sich wenige Meter von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher