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Der schwarze Skorpion

Der schwarze Skorpion

Titel: Der schwarze Skorpion
Autoren: Marco Sonnleitner
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sich noch erkundigt, ob mit Justus alles in Ordnung sei, und bei dieser Gelegenheit auch gleich den zermatschten Skorpion aus dem Sand gebuddelt. Dann war der Rettungswagen mit blinkendem Signallicht und heulender Sirene über den Strand davongebraust.
    »Was will der denn von dir?«, wunderte sich Peter.
    »Das werden wir gleich wissen«, entgegnete Justus und rief Mathilda zu: »Kannst du mir bitte das Gespräch in unsere Zentrale durchstellen?«
    »Du meinst wohl in den Wohnwagen?« Tante Mathilda war nicht immer besonders glücklich über den Zeitvertreib ihres Neffen. Schon oft genug war es bei den Ermittlungen der drei ??? ziemlich brenzlig und auch gefährlich geworden, und deswegen nutzte sie jede Gelegenheit, um ihre Vorbehalte zum Ausdruck zu bringen. Und Wohnwagen klang in ihren Ohren sehr viel unverfänglicher als Zentrale . Das roch ja geradezu nach Dieben und sonstigen zwielichtigen Gestalten.
    »Meinetwegen«, stimmte sie zähneknirschend zu. »Aber dass ihr mir hinterher nicht alles stehen und liegen lasst, weil ihr euch da drin wieder eingegraben habt!«
    »Nein, nein, Tante, versprochen!«
    Fünf Sekunden später klingelte das Telefon in dem kleinen Campinganhänger. Die drei Jungen stiegen gerade die wenigen Stufen zum Eingang hinauf. Justus ging zum Hörer, stellte aber vorher auf Lautsprecher, damit Peter und Bob mithören konnten, was gesprochen wurde.
    »Ja, bitte? Hier Justus Jonas«, meldete er sich.
    »Hallo, hier ist Parker, Ken Parker. Weißt du, wer ich bin?«
    »Äh, ja«, antwortete Justus. »Sie sind der Spieler, der gestern bei dem Beachvolleyball-Turnier von einem Skorpion gestochen wurde.«
    »Genau, der bin ich«, hallte es aus dem Lautsprecher. »Und bist du der Junge, der diesen Skorpion erledigt hat?«
    Justus stutzte. »Äh, ja, das könnte man so sehen«, antwortete er etwas erstaunt. »Aber woher wissen Sie, dass ich es war, der … der –?«
    »Ich habe heute Morgen herumfragen lassen und einer der Sanitäter hat dich wiedererkannt«, erwiderte Parker, da Justus nicht weitersprach. »Er meinte, du seist der Sohn eines Gebrauchtwarenhändlers namens Titus Jonas hier in der Stadt, und –«
    »Neffe, ich bin sein Neffe«, unterbrach nun Justus Parker seinerseits.
    »Na, wie dem auch sei«, sagte Parker. »Ich habe mir jedenfalls eure Nummer aus dem Telefonbuch herausgesucht, denn ich wollte mich unbedingt bei dir bedanken. Das, was du getan hast, war wirklich sehr mutig.«
    Justus schaute Peter und Bob verwundert an. Aber die beiden zuckten auch nur ahnungslos mit den Schultern. »Nun, mit Mut hatte das nichts zu tun. Es war eher ein Versehen. Aber wofür wollen Sie sich denn eigentlich bedanken, wenn ich fragen darf?«
    »Wofür?« Der Mann am anderen Ende der Leitung klang mehr als überrascht. »Na hör mal, ohne dich wäre ich wahrscheinlich jetzt tot. Du hast mir das Leben gerettet!«

Parabuthus transvaalicus
    Justus hatte keine Ahnung, wovon der Mann sprach, und auch Peter und Bob machten äußerst verdutzte Gesichter.
    »Ich … ich verstehe nicht ganz«, stotterte Justus. »Ich soll Ihnen das Leben gerettet haben?«
    Statt direkt zu antworten, fragte Parker: »Hast du jetzt Zeit? Ich würde mich sehr freuen, wenn du mich hier im Saint-Michael’s-Krankenhaus besuchen würdest. Dann könnte ich mich bei meinem Retter noch einmal von Angesicht zu Angesicht bedanken und dir auch die ganze Geschichte ausführlich erzählen. So am Telefon ist das immer ein bisschen oberflächlich und unpersönlich, finde ich.«
    »Hm.« Justus biss sich nachdenklich auf die Lippe. Natürlich wollte er unbedingt wissen, was Parker zu seiner seltsamen Aussage veranlasst hatte. Denn wenn er den Sportler wirklich gerettet haben sollte, dann hätte er doch den Skorpion erschlagen müssen, bevor der Parker gebissen hatte!
    Andererseits wartete Tante Mathilda mit Sicherheit schon ungeduldig darauf, dass sie sich weiter um die Regale kümmerten, und wäre wahrscheinlich alles andere als begeistert, wenn sie sich jetzt einfach davonstehlen würden.
    »Ginge es auch noch in, sagen wir, zwei Stunden?«, fragte er daher Parker. »Ich muss vorher noch etwas Dringendes erledigen.«
    »Klar!«, antwortete der Sportler. »Nach Auskunft der Ärzte muss ich ohnehin noch ein paar Tage hier herumliegen. Also dann bis in zwei Stunden! Ich freue mich schon.«
    Justus verabschiedete sich und legte langsam den Hörer auf. »Könnt ihr euch das erklären, Kollegen?«, fragte er Peter und Bob, während er das
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