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Der schwarze Skorpion

Der schwarze Skorpion

Titel: Der schwarze Skorpion
Autoren: Marco Sonnleitner
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Peter, während ihm Kevin ein Spielzeugauto über den Oberschenkel schob.
    »Und der dabei – als Beauftragter seines Instituts – auch kaum kontrolliert wurde. Außerdem kramt wohl keiner gern in einer Kiste herum, in der ein giftiges Tier sitzt.« Bob lächelte schief und goss sich etwas Mineralwasser nach.
    »Also gut«, sagte Parker, »und dazu, sagt ihr, hat ihm irgendjemand dort unten die Rohdiamanten übergeben, und er hat sie dann im Sand der Transportboxen versteckt und ist damit durch den Zoll marschiert?«
    »So hat er es nach eigenen Angaben gemacht«, bestätigte Justus. »Aber das mit den Transportboxen, dem Sand und den giftigen Tieren war uns natürlich schon vorher klar, sonst hätten wir unseren Plan ja gar nicht aushecken können.«
    Parker zeigte mit der Gabel auf den Ersten Detektiv. »Weil ihr die Sache am Strand richtig gedeutet habt«, sagte er bewundernd. »Robinson wollte aussteigen und hat dazu eine der Transportboxen manipuliert. Er hat eine Seite aufgeschnitten und mit einem farblich identischen Wachs wieder verschlossen. Dann setzte er den Skorpion hinein und übergab McQuire die Box wie immer. Nur diesmal hoffte er, dass das Wachs im heißen Auto schmelzen würde und dass der Skorpion rauskrabbelt und McQuire sticht. Der erschrickt, baut einen Unfall und voilà – Robinson ist alle Sorgen los.«
    Peter deutete nun seinerseits mit einem Hähnchenschenkel auf Parker und sagte: »Aber das Wachs schmolz erst während Ihres Spiels am Strand unter den Zuschauern, wo McQuire seinen Abnehmer treffen wollte. Er war ja nur so etwas wie ein Kurier, der aber als Sportmanager solche Großveranstaltungen wie die Beachvolleyball-Weltmeisterschaft prima ausnutzen konnte, um heimlich die Empfänger der Diamanten zu treffen. Also, der Skorpion entkommt ihm unbemerkt am Strand und sticht Sie. Panik bricht aus, alles läuft durcheinander, und auch McQuire wird von der Menge mitgerissen. Und sei es, dass er selbst zu viel Angst vor dem Vieh hatte, oder dass er in diesem Moment einfach nicht nachdachte, jedenfalls muss er während seiner Flucht den ganzen Inhalt seiner Box im Sand verteilt haben. Rohdiamanten im Wert von 100000 Dollar!«
    Parker lächelte schwach. »Das sagen wir aber lieber niemandem weiter, sonst habt ihr bald keinen Strand mehr hier in Rocky Beach!«
    Die drei ??? nickten verständig. Kevin hatte sich mittlerweile unter den Tisch verzogen und vergnügte sich damit, allen die Schuhbänder aufzudröseln.
    Parker nahm ein Pommesfrites von seinem Teller und sprach weiter: »Am nächsten Tag fuhr McQuire zu Robinson –«
    »Entschuldigung, da fällt mir gerade noch etwas ein, was ich vorhin vergessen habe zu erwähnen«, unterbrach Justus. »Robinson hatte sich extra die Schicht vom Vortag geben lassen, um McQuire abzufangen, wenn der eingeliefert würde. Wahrscheinlich hätte er alles getan, damit man ihm das falsche Gegengift gibt oder gar keines. Sie, Mr Parker, hatten also gewissermaßen Glück im Unglück, denn nur weil Robinson da war, konnte er Ihnen sofort das richtige Antidot verabreichen. Er wusste ja, was Sie da gestochen hatte, und war wahrscheinlich ziemlich geschockt zu sehen, dass es nicht McQuire war, den man da zu ihm brachte, sondern Sie.«
    Durch Parkers Blick huschte ein Schatten, als er begriff, wie viele Umstände zusammengekommen waren, die ihm das Leben gerettet hatten. Er schluckte beklommen, nickte und meinte dann mit belegter Stimme: »Puh, da hab ich ja wirklich ziemliches Schwein gehabt!«
    »Also«, ergriff Bob das Wort, »McQuire fuhr zu Robinson, um ihn zur Rede zu stellen, aber der tat so, als wüsste er von nichts. Doch McQuire glaubte ihm nicht und ließ aus Wut die Schlange frei, die dann Robinson biss. Er suchte danach noch im Labor nach den Diamanten in der Hoffnung, dass Robinson sie diesmal vielleicht doch nicht in die Box getan und sie dort irgendwo gebunkert hatte, aber er fand nichts. In der gleichen Nacht brach er auch noch in die Pathologie des Krankenhauses ein, weil er nicht wollte, dass man den toten Skorpion genauer untersuchte. Denn wenn sich da auch nur ein Diamant im Panzer verfangen hätte, würde die Polizei sehr hellhörig werden, und das wollte er unbedingt vermeiden. Man sollte weiterhin denken, einem verrückten Liebhaber sei aus Versehen sein südafrikanischer Skorpion entfleucht.«
    »Aber dann kamt ihr ihm in die Quere«, sagte Parker. »McQuire erfuhr, dass Peter im Spielerlager herumgeschnüffelt und die präparierte Box
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