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Der schwarze Skorpion

Der schwarze Skorpion

Titel: Der schwarze Skorpion
Autoren: Marco Sonnleitner
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erstarrten. Schon beim ersten Laut hatten sie die tiefe, raue Stimme wiedererkannt.
    »Raus aus dem Wagen, aber zackig!«, dröhnte es aus dem Lautsprecher. »Na los! Wird’s bald! Ich lass mir doch von euch nicht das Geschäft vermasseln!«
    Justus und Peter hörten Bob noch ein letztes Mal verzweifelt ihre Namen rufen, dann wurde die Verbindung plötzlich mit einem hässlichen Knacken beendet.

Monsieur Superhirn und sein Chauffeur
    »Verdammt!« Peter starrte Justus entsetzt an. »Der hat Bob! Der Typ hat Bob! Und wir wissen nicht, wo er ist!«
    Justus legte beide Hände auf den Schreibtisch und atmete ein paar Mal tief durch. »Okay«, presste er nach einigen Sekunden hervor. »Keine Panik! Wir müssen ganz ruhig bleiben! Nur so können wir Bob helfen.«
    »Aber wie denn? Wie denn?«, rief Peter fast hysterisch. »Bob kann irgendwo sein! In einer halben Stunde fahr ich 30 oder 40 Meilen weit, wenn auf den Straßen nichts los ist.«
    Justus sah seinen Freund aufmerksam an und schnippte mit den Fingern. »Aber es ist etwas los um diese Zeit, nicht wahr?« Das Gehirn des Ersten Detektivs kam allmählich in Fahrt. »Eine Karte! Schnell! Wir brauchen eine Karte von Rocky Beach und Umgebung!«
    Peter zögerte noch einen Moment. Er konnte sich nicht vorstellen, wie ihnen jetzt eine Karte weiterhelfen sollte, und wollte schon widersprechen. Aber er hatte auch keinen besseren Vorschlag, was sie jetzt tun sollten, und schließlich hoffte er einfach, dass Justus, ihrem Superhirn, wie so oft irgendetwas einfallen würde. Er drehte sich zu einem der Regale um, zog die gewünschte Karte heraus und reichte sie dem Ersten Detektiv.
    »Hintern zur rechten Fahrertür«, murmelte er, »und die Sonne schien aus Südwesten. Das heißt, sie müssen nach Südosten gefahren sein. Bei dem Verkehr, der im Moment herrscht, kann man in 32 Minuten, schätze ich, … höchstens 15 bis 20 Meilen zurücklegen«, sagte Justus, während er die Karte auf dem Schreibtisch ausbreitete. »Und in zehn Minuten sind das dann etwa vier bis sechs Meilen.« Er vertiefte sich für einen Moment in die Karte und stieß dann ein übermütiges »Ha!« hervor. »Und die einzige Brücke, die Richtung Südosten genau so weit vom Parkplatz des Spielerlagers entfernt ist, ist« – sein Finger kreiste über der Karte – »Hier! Die Backwater-Bridge!«
    »Äh, wie kommst du plötzlich auf eine – ach so!«, ging Peter ein Licht auf. »Das Holpern! Das Holpern, das Bob gespürt hat, waren Straßenschwellen! Straßenschwellen, wie sie die Fahrbahnteile von Brücken verursachen!«
    »Genau!« Justus deutete auf eine andere Stelle auf der Karte. »Und eineinhalb Meilen weiter führt die Straße am HooverKanal vorbei.«
    »Das Schiffshorn! Hey, das passt!« Peter zog sich einen Stuhl an den Schreibtisch. »Und was hat Bob noch gehört? Wasserrauschen, oder? Das war’s! Und Klappern! Das könnte … könnte ein –«
    » Ist eine alte Mühle!«, rief Justus triumphierend. »Garantiert! Der Bach rauscht und das Mühlrad klappert! Und hier« – sein Finger zog eine kleine, blaue Linie nach – »verläuft der Diamondcreek, an dem so gut wie keine Häuser stehen. Aber bei einer geschätzten Gesamtentfernung von 15 bis 20 Meilen, die McQuire vom Spielerlager aus gefahren ist, müssen wir nur dieses Areal hier absuchen« – Justus umkreiste einen Teil der Karte mit einem Marker – »und ich wette um meinen Posten als Erster Detektiv der drei ???, dass wir dort eine Mühle finden werden!«
    »Genial, Erster!« Peter schlug mit der Faust auf den Tisch. »Dann nichts wie los! Und Cotta rufen wir auch gleich an! Der soll mit seiner Kavallerie anrücken!«
    Inspektor Cotta arbeitete bei der Polizei von Rocky Beach und unterstützte die drei ??? manchmal bei ihren detektivischen Ermittlungen. Außerdem hatte er sie schon oft aus der einen oder anderen Klemme befreit, und gerade jetzt hielt Peter es für unbedingt erforderlich, dass er ihnen mit ein paar seiner Männer zu Hilfe kam.
    Doch Justus zögerte. Nervös kaute er an seiner Unterlippe.
    »Was ist?«, fragte Peter, der schon seine Autoschlüssel gezückt hatte, ungeduldig. »Worauf wartest du noch?«
    »Und wenn McQuire einfach abstreitet, dass er Bob hat?« Justus sah Peter beunruhigt an. »Wir haben keinen Beweis dafür, dass er ihn festhält!«
    »Aber Bobs Anruf ist doch wohl Beweis genug!«, antwortete Peter verständnislos.
    »Das schon, aber McQuire wird wohl kaum mit Bob an die Tür kommen, wenn wir bei ihm
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