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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden
Autoren: Colin Forbes
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ein. Er streckte seine langen Beine aus und überkreuzte sie an den Fußgelenken.
    »
Sie
waren das?« Arnos Lodges Stimme war kaum mehr als ein Knurren.
    »Sie waren was?« fragte Willie beiläufig.
    Er wußte, was sein Besucher mit Vorliebe trank, und schenkte Christopher Kane ein Glas Rotwein ein. Diesmal saß er sehr aufrecht in seinem Sessel. Er beobachtete Tweed, der einen Schluck von seinem Orangensaft nahm.
    »Vermutlich werden Sie mich für furchtbar überheblich halten, aber es geschah tatsächlich auf meine Veranlassung«, begann Tweed. »Während meines Aufenthalts im Chateau des Avenieres habe ich ziemlich viel telefoniert. Zuerst rief ich Christopher an und bat ihn, die erste Maschine nach London zu nehmen. Dann setzte ich mich mit dem Premierminister in Verbindung und machte ihn auf eine Reihe höchst bedenklicher Entwicklungen aufmerksam. Ich mußte allerdings ziemlichen Druck auf ihn ausüben. Unter anderem drohte ich ihm damit, mich an CNN und die Presse zu wenden und ihnen zu erzählen, was ich ihm gesagt hatte. Zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, daß er sich schließlich bereit erklärte, den amerikanischen Präsidenten anzurufen und dann den französischen Präsidenten und den deutschen Bundeskanzler.
    Glücklicherweise befand sich die Fünfte US-Flotte gerade an einer Stelle, von wo sie unverzüglich in den Indischen Ozean vorrücken konnte. Der Premierminister schickte zu ihrer Unterstützung ein britisches Atom-U-Boot los. Es feuerte eine Lenkrakete ab.
    Und schließlich wurde durch mein Zutun ein teuflischer Plan vereitelt, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, die Trinkwasserversorgung ganz Westeuropas zu verseuchen.«
    »Zu verseuchen?« fragte Willie sichtlich interessiert. »Mit Bazillen.«
    »Was haben Bazillen damit zu tun?«
    »Die feindliche Macht hatte vor, unser Trinkwasser zu verseuchen. Die Terroristen, die die Bazillen in unseren Trinkwasserspeichern aussetzen sollten, waren in Shrimpton stationiert. Der Mann, der sich diesen teuflischen Plan ausgedacht hat, kommt aus dieser Gegend, ein gewisser Conway.« »Conway?« fragte Willie. »Nie gehört.«
    »Auch dem Barmann im Dog and Whistle sagte der Name nichts. Was etwas seltsam ist. Wirte wissen in der Regel über alles Bescheid, was im Ort vor sich geht. Er hat aber noch nie von einem Conway gehört.«
    »Das überrascht mich nicht«, sagte Willie. »Andernfalls hätte ich auch etwas von ihm gehört.«
    »Hätten Sie?« fragte Tweed lächelnd.
    »Natürlich. Ich gehe regelmäßig ins Pub.«
    »Aber Ihre Freundinnen nehmen Sie dorthin nicht mit.«
    »Natürlich nicht. Wie käme ich auch dazu?«
    »Sie kennen doch Tina Langley, Karin Berg und Simone Carnot?«
    »Mit jeder dieser Damen hatte ich mal zu tun, ja.«
    »Und wohin hat es diese drei Damen verschlagen, nachdem sie bei Ihnen ausgezogen sind.«
    »Zu Arnos. Auch er hat eine Schwäche für attraktive Frauen.«
    »Was soll der Quatsch?« knurrte Arnos Lodge. »Ich habe nie von diesen Frauen gehört.«
    »Was reden Sie denn da plötzlich für einen Unsinn«, protestierte Wil ie heftig. »Sie haben jede von ihnen auf einen Drink ins Minotaur eingeladen. Was haben Sie denn plötzlich?«
    »Sie haben eben einen Fehler gemacht, Arnos«, ging Tweed dazwischen. »Ich habe nur die Flottenbewegungen im Indischen Ozean erwähnt. Und in den Medien wurde über die Beteiligung der Amerikaner berichtet, aber Sie haben gefragt, was die Engländer veranlaßt hat, ein U-Boot dorthin zu schicken. Woher wissen Sie von dem U-Boot?
    Zufällig wurde Hassan gefaßt. Er hat versucht, seine Haut zu retten, indem er uns alles erzählt hat. Er belastet Sie schwer – Mr. Conway.«
    Arnos Lodges rechte Hand verschwand unter dem Kissen, das er aufgeschüttelt hatte.
    Es ging alles so schnell, daß niemand reagieren konnte, bevor seine Hand mit einer Mauser wieder zum Vorschein kam. Sie war direkt auf Paula gerichtet. Lodge stand auf.
    »Ich erschieße nur sehr ungern eine Frau…«
    »Dann tun Sie es auch nicht«, knurrte Newman.
    Seine Smith & Wesson war auf Arnos Lodges Brust gerichtet. Er blieb in seinem Sessel sitzen, während Paula Arnos Lodge unverwandt anstarrte. Langsam zog sich Lodge zu der offenen Tür zurück. Er begann zu sprechen, als hielte er im Kongreßhaus eine Rede.
    »Der Westen ist dekadent, schwach. Er hat kein moralisches Wertesystem. Er wird genauso untergehen wie das Römische Reich, als seine Menschen nur noch dem Vergnügen zu frönen begannen. Auch hier wird alles
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