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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden
Autoren: Colin Forbes
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stimmte nicht mit den drei Autos, die auf sie zu kamen. Sie fuhren immer langsamer und schienen plötzlich stehenzubleiben. Nun wünschte sie sich, sie hätte das Fernglas doch wieder an sich genommen. Als sie sich umdrehte, sah sie Hassan nicht weit von ihr stehen. Aber sie hatte keine Lust, ihn um das Fernglas zu bitten. Sie wollte nicht einmal in seine Nähe kommen.
    Kurz zuvor hatte Tweed aus dem mittleren Wagen zum Himmel hochgeblickt. Er wollte gerade um das Handy bitten, als Paula überrascht hervorstieß:
    »Der Hubschrauber ist wieder aufgetaucht. Offensichtlich hatte er gar keinen Schaden.
    Er fliegt sogar immer höher.«
    »Geben Sie mir bitte das Handy«, sagte Tweed und rief damit Marler an. »Ich warte hier auf Sie. Kehren Sie sofort um.« Dann rief er Nield an. »Schließen Sie auf der Stel e auf. Schnell!« Schließlich sagte er zu Paula: »Halten Sie an.«
    Sobald der Wagen stand, stieg er aus. Mit dem Fernglas um den Hals wartete er, bis Marler und Nield auftauchten. Paula war ebenfalls ausgestiegen.
    »Was ist los?« wollte sie wissen.
    »Gleich wird etwas Schreckliches passieren.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Ohne zu antworten, hob er das Fernglas und richtete es auf das Haus auf dem Tafelberg. Newman, der ebenfalls ein Fernglas hatte, folgte seinem Beispiel.
    »Würde mir vielleicht endlich jemand sagen, was hier vor sich geht?« fragte Paula verärgert.
    »Das werden Sie gleich sehen«, erwiderte Tweed ruhig.
    Sie sah vom Haus zu dem Hubschrauber, der gerade abdrehte. Aus der Kanzel des Sikorsky blickte Vitorelli auf das Haus hinab. Ohne seinen Blick von ihm abzuwenden, drückte er auf den Knopf, der das Funksignal auslöste. Die Wirkung erfolgte sofort.
    Alle Bomben explodierten gleichzeitig.
    Es gab einen ohrenbetäubenden Knall, der wie ein Donnerschlag über die Ebene hinwegfegte. Von der Rückseite des Hauses stiegen hohe Stichflammen auf, und das Dach wurde von der Wucht der Explosion in die Höhe geschleudert und krachte unter lautem Getöse auf die Erde. Dann fiel das ganze Haus in sich zusammen. Gleichzeitig geriet durch die Erschütterung der labile Untergrund, auf dem es stand, in Bewegung und rutschte mitsamt der Terrasse auf den Rand des Steinbruchs zu. Durch sein Fernglas beobachtete Tweed, wie Hassan und die drei Frauen von dem gewaltigen Erdrutsch erfaßt wurden. Auch die bewaffneten Männer – Wachen, vermutete Tweed –, die aus dem brennenden Haus nach draußen gestürzt waren, wurden mitgerissen.
    Dann bot sich ihnen ein beeindruckendes Schauspiel. Ein etwa hundert Meter breites Stück des Berges, auf dem das Haus und die Terrasse gestanden hatten, rutschte wie eine bewegliche Plattform nach vorn und stürzte in den hundert Meter tiefen Abgrund. Als es dort unter gewaltigem Getöse aufschlug, stieg eine riesige Staubwolke auf, und Gesteinsbrocken wirbelten durch die Luft. Zum drittenmal bat Paula Tweed, ihr das Fernglas zu geben.
    »Nein!«
    Er glaubte eine der drei Frauen gesehen zu haben. Mit brennenden Kleidern wurde sie, wild um sich schlagend, von den gewaltigen Gesteinsmassen in die Tiefe gerissen.
    Diesen grauenvollen Anblick wollte er Paula lieber ersparen.
    Sie standen alle wie versteinert da. Es dauerte eine Weile, bis sich die dichte Staubwolke so weit setzte, daß wieder etwas zu erkennen war. Erst jetzt reichte Tweed Paula das Fernglas. Am Fuß des Steinbruchs hatte sich ein riesiger Trümmerhaufen gebildet. Tweed war sicher, daß die Toten darunter verschüttet waren. Der Steinbruch sah völlig anders aus. In der ehemals geschlossenen Felswand befand sich nun eine tiefe Einkerbung. Von dem Haus und der Terrasse war nichts mehr zu sehen. Es war, als hätten sie nie existiert.
    »Kaum zu glauben«, stieß Paula hervor. »Al es weg.«
    »Und wir müssen jetzt auch weg«, erklärte Tweed. Er hatte sich nach Süden gewandt, wo der Hubschrauber nur noch ein winziger Punkt am Himmel war. »Schnell in die Fahrzeuge, alle.«
    »Wohin fahren wir?« wollte Paula wissen.
    »Unmittelbar vor unserer Abreise habe ich einen Anruf von Monica erhalten. Wir fliegen nach London und fahren umgehend nach Dorset.«
    »Nach Dorset?«
    »In Shrimpton sind zwei Männer, mit denen ich noch ein Wörtchen zu reden habe.«

48
    Am späten Nachmittag war Tweed mit Newman und Paula nach Dorset unterwegs.
    Nach dem Inferno in der Slowakei waren sie direkt zum Wiener Flughafen Schwechat gefahren und von dort über Zürich nach Heathrow geflogen.
    Nach einer kurzen Besprechung mit Howard, dem
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