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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden
Autoren: Colin Forbes
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leitenden Direktor, war Tweed unverzüglich nach Dorset weitergefahren.
    »Woher wissen Sie, daß sowohl Willie als auch Arnos Lodge wieder in Dorset sind?«
    fragte Paula.
    »Weil ich in der Park Crescent mit Chief Inspector Buchanan telefoniert habe.
    Vielleicht erinnern Sie sich noch, daß ich ihn gebeten hatte, mit Sergeant Warden nach Dorset zu fahren und dieses seltsame Dorf Shrimpton einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.«
    »Ich weiß. Nur kommt es mir so vor, als wäre das schon eine Ewigkeit her. Haben sie etwas herausgefunden?«
    »Ja. Aus der gesamten Umgebung mußte schnellstens ein riesiges Polizeiaufgebot zusammengezogen werden – zum Teil schwer bewaffnet. Buchanan fand nämlich heraus, daß diese scheinbar unbewohnten Häuser Terroristen als Unterschlupf dienten. Sie warteten auf einen Einsatz in den Midlands, wo sie in einer Chemiefabrik Container mit einem tödlichen Bazillus abholen sollten, der anschließend in Trinkwasserreservoirs in ganz England ausgesetzt werden sollte.«
    »Bazillen!« entfuhr es Paula. »Wie schrecklich!«
    »Roy Buchanan ließ alle Terroristen in Shrimpton festnehmen und einem scharfen Verhör unterziehen. Einige von ihnen haben schnell gestanden. Ihr Auftraggeber ist ein gewisser Conway.«
    »Wer ist dieser Conway?«
    »Um das herauszufinden, fahren wir nach Dorset. Sowohl Arnos Lodge als auch Willie sind wieder zu Hause. Das hat Roy nachgeprüft.«
    »Ist dieser Conway denn wirklich so wichtig?«
    »Ich glaube«, erklärte Tweed finster, »er ist der Mann, der diese Operation geplant hat.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Arnos Lodge oder Wil ie dieser Conway sein könnten.«
    »Es könnte auch eine dritte Person sein. Aber darüber möchte ich im Moment keine weiteren Spekulationen anstellen.«
    Wenigstens ist es ein wunderschöner Tag, dachte Paula. Die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau. Für englische Verhältnisse war es zwar sehr warm, aber nicht annähernd so heiß wie im Burgenland.
    »Sind Sie beide bewaffnet?« fragte Tweed unvermittelt.
    »Ich habe eine Smith & Wesson in meinem Hüftholster«, antwortete Newman.
    »Und ich habe eine Browning aus der Park Crescent mitgenommen«, sagte Paula.
    »Gut.«
    Paula, die neben Tweed auf dem Rücksitz saß, war über diese Frage nicht weniger erstaunt als Newman. Es kam äußerst selten vor, daß Tweed eine solche Frage stellte, wenn sie, wie sie glaubten, in friedlicher Mission unterwegs waren.
    »Die Sache könnte gefährlich werden«, sagte Tweed.
    »Wir sind aber doch erst in einige extrem gefährliche Situationen geraten«, bemerkte Paula.
    »Daher ist die Gefahr um so größer, daß wir auf heimischem Boden unvorsichtig werden.«
    »Ich bin so froh, wieder zu Hause zu sein. Dorset ist eine schöne Gegend. Endlich mal wieder sanft gewellte Hügel mit ein paar Bäumen dazwischen. Ich kann förmlich spüren, wie die Anspannung von mir abfällt.«
    Tweed brummte und sah sie finster an. Sie beschloß, künftig mehr darauf zu achten, was sie sagte. Es wurde bereits Abend, als sie die alte Stadt Dorchester erreichten und die von jahrhundertealten Gebäuden gesäumte Hauptstraße entlangfuhren. Am anderen Ende der Stadt nahm Tweed die Straße nach Yeovil in Richtung Norden und begann nach der Abzweigung nach Shrimpton Ausschau zu halten. Kurz nachdem sie die Straße nach Evershot passiert hatten, sah er den Wegweiser. Shrimpton.
    Tweeds Warnungen hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Im Wagen herrschte angespanntes Schweigen, als sie die von Bäumen gesäumte Landstraße entlangfuhren.
    Es herrschte kaum Verkehr, und Paula hatte das eigenartige Gefühl, in eine fremde Welt einzudringen. Vor ihnen tauchten die ersten Häuser auf. Tweed beugte sich vor.
    »Bob, könnten Sie den Wagen wie bei unserem letzten Besuch in dieser Feldeinfahrt abstellen? Ich würde gern wieder zu Fuß die Hauptstraße runtergehen. Und erst einmal dem Pub, dem Dog and Whistle, einen Besuch abstatten.«
    Nachdem Newman rückwärts in die Einfahrt gestoßen war, stiegen sie aus. Die Kopfsteinpflasterstraße war so schmal, daß kein Sonnenlicht mehr hineinfiel. Es begann bereits zu dämmern, und Paula fiel sofort die bedrückende Stille auf, die über dem Ort lag. Tweed, der neben ihr ging, sah sie kurz an. Es schien, als könnte er ihre Gedanken lesen.
    »Ähnliche Stille herrschte auch in Morzach, bevor uns die Kroaten angriffen.«
    »Es ist kein Mensch zu sehen. Richtig unheimlich. Und die Häuser. Wie ausgestorben.«
    »Sie
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