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Der schwarze Joker

Der schwarze Joker

Titel: Der schwarze Joker
Autoren: Boris Pfeiffer
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dünne Pulverspur sprang. Das Pulver entzündete sich, und eine kleine Flamme raste von der Mausfalle bis in einen Schrottberg. In der nächsten Sekunde schossen aus diesem Dutzende von Knallfröschen in die Höhe, die laut jaulend umhersprangen und dabei auch in Tante Mathildas frisch gewaschene Wäsche gerieten. Dort explodierten sie mit lautem Krachen.
    Justus schlug die Hände vors Gesicht. »Oh nein!« Fassungslos musste der Anführer der drei ??? mit ansehen, wie die abbrennenden Knallfrösche große Brandlöcher in Tante Mathildas Wäsche fraßen. Tonlos stammelte er: »Der schwarze Joker hat uns reingelegt!«

    Bob und Peter nickten mit offenen Mündern. Doch ehe einer von ihnen etwas sagen konnte, erschien Tante Mathilda auf der Veranda des Hauses. Sie trug ein fertiges neues Kleid, und ihr folgte Mrs Penelope Miller, die Schneiderin. Mit gellender Stimme rief Tante Mathilda: »Da probiere ich gerade mit Mrs Miller mein neues Kleid, und ihr drei habt nichts Besseres zu tun, als meine gesamte Wäsche zu verbrennen?! Justus, so einen dummen Scherz hätte ich dir wirklich nicht zugetraut!« Zornig sah Tante Mathilda Justus, Peter und Bob an.

Eine nervöse Mrs Miller
    Â»Aber Tante Mathilda ...«, stotterte Justus. »Das waren wir nicht! Das war ein Unglück.«
    Â»Ein Unglück? Aha! Aber ja wohl ein Unglück, für das ihr zuvor ein paar Feuerwerkskörper abbrennen musstet!« Tante Mathilda schüttelte energisch den Kopf. »Solche Unglücke gibt es nicht.«

    Doch ehe sie sich weiter aufregen konnte, mischte sich Mrs Miller in das Gespräch ein. »Sagen Sie das nicht, Mrs Jonas. Ich habe Ihnen doch erzählt, was mir heute Vormittag passiert ist.« Die alte Schneiderin war im Gegensatz zu ihrem sonstigen Auftreten diesmal nicht geschminkt und trug auch kein hübsches Kleid, sondern eine einfache Hose, feste Schuhe und einen alten Pullover. Verwundert musterte Justus sie. So wenig zurechtgemacht hatte er Mrs Miller noch nie gesehen. Außerdem hatte sie ganz schmutzige Hände, als hätte sie im Garten gegraben. Und auch das war ungewöhnlich für die Schneiderin.
    Tante Mathilda machte große Augen. »Aber liebe Mrs Miller«, rief sie, »es ist doch vollkommen unmöglich, dass sich zwei solche Unglücke am selben Tag abspielen.«
    Â»Ach was«, winkte die Schneiderin ab und wandte sich den drei ??? zu. »Ich habe zu Hause noch einmal genau nachgeschaut und herausgefunden, was passiert sein muss. Ich hatte meinen Föhn dummerweise auf eine offene Mehltüte gelegt. Dabei muss das Mehl in den Luftschacht geraten sein. Und den Zettel an meinem Spiegel hatte ich vollkommen vergessen. Das war ein Scherz von meinem Enkel neulich. Mit dem habe ich Räuber und Gendarm gespielt.« Sie warf den drei ??? einen unruhigen Blick zu. »Ich habe auch bereits den Kommissar angerufen und ihm gesagt, dass alles nur ein Irrtum war.«
    Â»Sie wirkt total durcheinander!«, flüsterte Bob.
    Â»Ja, und sie sagt ganz offensichtlich nicht die Wahrheit«, gab Peter leise zurück.
    Â»Sie wirkt, als hätte sie Angst«, meinte Justus. »Das sieht ganz nach einem weiteren Stein im Mosaik dieses bösen Scherzboldes aus.«
    Â»Gut, der Mehlsturm war also selbst verschuldet«, rief Tante Mathilda. »Aber wie sollen denn aus Versehen Knallfrösche abbrennen?«
    Justus nickte ernst. »Du hast vollkommen recht, Tante Mathilda! Außerdem ist das noch nicht alles ...« Und dann erzählte er, was sich seit diesem Morgen bereits in Rocky Beach ereignet hatte.
    Als Mrs Miller die Namen der Menschen hörte,denen die üblen Scherze widerfahren waren, riss sie die Augen auf. »Das sind ja alles Leute, die ich morgen treffen werde. Sie sind alle bei Mister Osborn eingeladen. Genau wie Sie ja auch, Mrs Jonas.«
    Â»Mr Osborn?«, fragte Bob nach.
    Â»Ja, der Versicherungsagent, der kürzlich nach Rocky Beach gezogen ist.«
    Justus legte Daumen und Zeigefinger an seine Unterlippe und begann, diese nachdenklich zu kneten. »Vor zwei Wochen ist doch ein neuer Schüler an unsere Schule gekommen mit dem Nachnamen Osborn. Er ist einige Klassen über uns, mit Skinny zusammen.«
    Mrs Miller nickte. »Das muss Mr Osborns Sohn Henry sein.«
    Â»Angeblich ist der ein ziemliches Ass im Football«, sagte Peter. »Allerdings habe ich ihn noch nie spielen gesehen.«
    Justus fuhr in
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