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Der Schreibcoach

Der Schreibcoach

Titel: Der Schreibcoach
Autoren: Ingrid Glomp
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nicht den Überblick zu verlieren.)
Vielleicht fällt es Ihnen auch leichter, (zeitweise) mit der Hand zu schreiben. Zum Beispiel die Gliederung oder eine Textpassage oder die wichtigen Anfangssätze Ihres Textes oder eines Kapitels.
Schreiben Sie woanders. Wechseln Sie den Arbeitsplatz. Ich persönlich kann mich, und das kam unerwartet, besser konzentrieren, wenn ich in einem Café schreibe. Ich bin dann weniger abgelenkt. (Das geht vielen Autoren so.)
Wenn Sie an unterschiedlichen Projekten arbeiten, wenden Sie sich einem anderen Text zu. Als Journalistin habe ich es in dieser Beziehung leicht. Ich arbeite immer an mehreren Artikeln, die sich in unterschiedlichen Stadien befinden (Themensuche, Recherche, Gliederung, erste Fassung, Überarbeitung).
Aber, und das ist ein großes und gewichtiges Aber, Sie müssen diszipliniert vorgehen und sich Texten, die sie beiseitegelegt haben, auch wieder zuwenden und sie beenden.
    Abwechslung kann helfen, wenn Sie sich ausgepowert fühlen. Und mit etwas Selbstdisziplin sind Sie so unter dem Strich vermutlich erheblich produktiver. Denn statt das Gehirn leerlaufen zu lassen und Löcher in die Luft zu starren, arbeiten Sie immerhin irgendwo, irgendwie an irgendetwas. Wie ich schon im Kapitel „Kleine Schritte“ sagte: Etwas ist mehr als nichts. Peu à peu lassen sich so eine Menge Wörter und Texte in den PC und zu Papier zu bringen. Probieren Sie's aus.
    Manchmal bleibt nur Druck
    Ein nahender Abgabetermin kann natürlich ebenfalls sehr motivierend wirken (auf manche Menschen allerdings auch lähmend, so wie die Schlange auf das Kaninchen). Wenn Sie eine Deadline einhalten müssen, machen Sie sich am besten einen Plan. Etwa:
bis wann Sie jeweils welches Stadium des Schreibens beendet haben wollen (Recherche/Stoffsammlung, Gliederung, erste Fassung und so weiter)
oder wie viel Sie pro Tag schreiben müssen (Zeichen, Wörter oder Seiten), um rechtzeitig fertig zu werden.
    Und dann sollten Sie regelmäßig kontrollieren, ob Sie gut in der Zeit liegen, und den Plan gegebenenfalls nachbessern.
    Wenn die kleinen Schritte das Zuckerbrot sind, so sind Abgabetermine die Peitsche der Motivation.
    Aber auch bei einer drohenden Deadline können Sie sich je nach Situation das Leben und das Schreiben erleichtern, indem Sie zusätzlich auf einige der Tricks zurückgreifen, die ich Ihnen zuvor geschildert habe. Speziell, wenn solche Termine Sie eher in Panik versetzen als anspornen.
    Wenn Ihnen das hilft, können Sie sich andererseits bei einem Schreibprojekt selbst eine Deadline setzen und deren Wirkung verstärken, indem Sie andere über diesen Termin informieren. Den Sie einhalten müssen, weil Sie sich sonst fürchterlich blamieren.
!
Zum Schluss noch ein Tipp aus der Praxis
    Damit Ihnen keine Idee abhandenkommt, sollten Sie immer etwas in Reichweite haben, um sich Notizen machen zu können. (Ein Diktiergerät oder die Aufnahmefunktion Ihres Handys tut’s natürlich auch.) Denn wer weiß, wann Ihnen ein origineller Einstieg oder der perfekte Schluss-Satz einfällt.
    Sie sehen, es gibt eine Menge Möglichkeiten, um Angst oder Hilflosigkeit, die Sie angesichts mancher Schreibprojekte fühlen, zu überwinden. Bedenken Sie auch, dass Sie je nach Situation eventuell Unterschiedliches ausprobieren müssen.
Auf den Punkt gebracht
Wenn es darum geht, sich zum Schreiben zu motivieren, führen viele Wege zu einem fertigen Text. Wählen Sie die jeweils für Sie passenden aus:
die beiden Schreibphasen trennen,
kleine Schritte,
die Macht der Gewohnheit,
für Abwechslung sorgen,
Termin- und anderer Druck.

Checkliste für gute Texte
    Hier finden Sie meine wichtigsten Schreibregeln und Tipps noch einmal in einer Checkliste zusammengefasst.
Checkliste
Aufbau
Text klar gliedern
Mit der Überschrift Interesse wecken
Anfang und Schluss besonders leserfreundlich gestalten
Roten Faden durch den Hauptteil ziehen
Schreibstil (vom großen Ganzen bis zu Details)
Lebendig und anschaulich schreiben
Einen passenden und einheitlichen Ton wählen
Lange Sätze unterteilen
Text, Absätze und Sätze einfach beginnen
Den richtigen Bezug herstellen
Überflüssige Wörter streichen
(Ausdrucksstarke) Verben bevorzugen
Einfache Wörter wählen
Mit Abkürzungen geizen
Wiederholungen vermeiden
Positiv formulieren
Passiv vermeiden
Geschlechtergerecht formulieren
Regeln der Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik beachten
Weitere Kriterien
Für die Zielgruppe schreiben
Vorgaben beachten
Gegebenenfalls bildschirmgerecht
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