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Der Schreibcoach

Der Schreibcoach

Titel: Der Schreibcoach
Autoren: Ingrid Glomp
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der Ihnen spontan etwas einfällt und schreiben Sie den Anfang später (nachdem Sie vielleicht unter der Dusche eine zündende Idee hatten). Bei längeren Texten (Berichten, Broschüren) empfiehlt es sich ohnehin, sie in einzelnen Untereinheiten abzuarbeiten, weil uns das weniger einschüchtert, als ein Riesenopus als Ganzes anzugehen. (Dafür brauchen Sie eine gute Gliederung.)

    Eine erstaunlich wirksame Methode
    Übrigens funktionieren kleine Schritten bei allen Arten von Aufgaben, die wir vor uns herschieben, ob es um das Ausfüllen der Steuererklärung geht oder das Aufräumen des Kleiderschranks. Nicht umsonst gibt es Sprichwörter, die Mut uns machen sollen, wie
    „Selbst die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.“
    Oder: „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.“
    Wenn Sie mit einem kleinen Schritt beginnen,
haben Sie erstens auf alle Fälle schon einmal etwas geschrieben, was mehr ist als nichts,
vor allem haben Sie zweitens den Anfang gefunden und die erste Hürde überwunden. Danach (das ist das Schöne) arbeitet man nämlich meist weiter und schreibt mehr, als man ursprünglich geplant hatte.
    Das ist wie bei einer chemischen Reaktion: Oft braucht die einen Katalysator, der den Beginn erleichtert. Der Rest läuft dann von allein ab. Ihr Katalysator ist der Gedanke, dass Sie nicht mehr tun müssen als einen klitzekleinen Schritt.
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Schreibsprints
    Sie sind eine Sonderform der Methode „Kleine Schritte“ und sollen ebenfalls Schreibhemmungen überwinden. Indem man für relativ kurze Zeit sozusagen oder tatsächlich, bis der Wecker klingelt, wie wild und unzensiert schreibt, ohne nach links und rechts zu schauen. Die amerikanische Drehbuchautorin Jane Espenson verabredet sich per Twitter mit Gleichgesinnten zu 30-minütigen Schreibsprints. „Keep going if you’re rolling!“, tweetet sie dann beispielsweise nach einer halben Stunde. Denn wenn Sie einmal die Blockade durchbrochen haben, verbietet Ihnen natürlich niemand weiterzumachen. So ein Sprint eignet sich besonders zum Schreiben einer ersten Fassung.

    Die Macht der Gewohnheit
    Kennen Sie das Geheimnis produktiver Autoren? Es ist ganz einfach: Sie haben das Schreiben zur Gewohnheit gemacht.
    Auch dieses probate Mittel dient dazu, Widerstände abzubauen. Gewohnheiten bedeuten für das Gehirn nämlich weniger Mühe, weil es nicht immer neu entscheiden muss. Denn Entscheidungen zu treffen, kostet das Gehirn Kraft –die es manchmal, etwa nach einem anstrengenden Tag, nicht mehr aufbringen kann.
    Viele Autoren schreiben außerdem immer zur selben Zeit, nämlich dann, wenn es ihnen besonders leicht fällt. (Bei mir ist das der Morgen.) Eine bestimmte Schreibzeit festzulegen, erleichtert das Bilden einer Gewohnheit.
    Wichtiger ist aber, dass Sie überhaupt (fast) jeden Tag schreiben, weil es dann mit der Zeit wie durch Autopilot geschieht.Versuchen Sie es . Sie werden sehen, wie der innere Widerstand von Tag zu Tag schmilzt.
    Am besten setzen Sie sich zu Anfang lächerlich kleine Ziele. „Kleine Schritte“ und „Die Macht der Gewohnheit“ sind ein starkes Team, wenn es darum geht, Schreibblockaden zu überwinden und Ängste gar nicht aufkommen zu lassen. Das gilt besonders für das Schreiben von längeren Texten wie Dissertationen, Hausarbeiten, Berichten, Artikeln und Sachbüchern (oder einem Roman, wenn Sie möchten).
    Sorgen Sie für Abwechslung
    Was ich Ihnen jetzt empfehle, steht im Widerspruch zu dem vorhergehenden Kapitel über die Macht der Gewohnheit. Aber was soll ich sagen? Menschen, Situationen und auch Texte sind unterschiedlich. Was dem einen in der einen Situation hilft, bringt die andere bei einer anderen Art von Text vielleicht nicht weiter. Sehen Sie meine Tipps als Vorschläge und wählen Sie wie am Buffet das aus, was Ihnen schmeckt und guttut.
    Wenn Sie mit einem Text nicht weiterkommen, wenn es Ihnen nur bei dem Gedanken ans Schreiben schon graut, brauchen Sie vielleicht Abwechslung.
Widmen Sie sich einfach einem anderen Aspekt der Aufgabe. Wenn Sie zu müde zum Schreiben sind,
recherchieren Sie fehlende Zahlen oder Fakten,
erstellen Sie eine Tabelle,
arbeiten Sie an der Literaturliste oder an den Angaben zu den Ansprechpartnern,
formulieren Sie eine Bildunterschrift.
Schreiben Sie bei größeren Werken an einer anderen Textstelle weiter. Wenn Ihnen zum Schluss oder einem Aspekt in der Mitte mehr einfällt, springen Sie dorthin. Im Computerzeitalter ist das doch gar kein Problem. (Eine gute Gliederung hilft,
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