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Der Schoepfer

Der Schoepfer

Titel: Der Schoepfer
Autoren: Dean Koontz
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alarmieren würden als die von Babyfeuchttüchern.
    »Du brauchst nur zu lesen, was draufsteht – aber rechne nicht damit, dass du nach dieser Lektüre jemals wieder schlafen kannst.«
    Draußen auf dem unbeleuchteten Parkplatz bewegte sich eine dunkle Gestalt.
    Michael beugte sich zur Windschutzscheibe vor und sagte: »Ich wusste doch, dass dies der richtige Ort ist.«
    Carson hob eine Kamera mit Nachtsicht-Technologie, die zwischen ihnen auf dem Sitz lag, ans Auge.
    »Was siehst du?«, fragte Michael.
    Mit dem Auge am Sucher sagte sie: »Es ist Brockman. Er hat einen Aktenkoffer. Jetzt findet die Übergabe statt, das ist richtig.«
    »Da kommt noch jemand«, sagte Michael. »Mach einen Schwenk nach links.«
    Carson schwenkte die Kamera nach links und sah einen zweiten Mann, der hinter einem Lagerhaus hervorkam und sich Brockman näherte. »Das ist Chang. Er hat eine Einkaufstüte in der Hand.«
    »Trägt die Einkaufstüte einen Firmenaufdruck?«
    »Was spielt das für eine Rolle? Sie ist einfach nur dazu da, das Geld zu transportieren.«
    »Chang trägt coole Klamotten«, sagte Michael. »Ich frage mich schon länger, wo er die kauft.«
    Carson zoomte die beiden näher heran und machte eine Reihe von Aufnahmen, ehe sie sagte: »Er spricht mit Brockman. Brockman stellt den Aktenkoffer ab. Chang nimmt etwas aus der Tüte.«
    »Achte darauf, dass du eine scharfe Aufnahme von der Einkaufstüte bekommst. Wir können sie vergrößern, bis der Name des Ladens lesbar wird. He – ist gerade was passiert?«
    »Ja. Chang hat eine Waffe aus der Tüte gezogen und Brockman erschossen.«
    »Das habe ich nicht kommen sehen.«
    »Er hat noch einen Schuss auf ihn abgegeben. Brockman liegt am Boden.«
    »Ich höre keine Schüsse.«
    »Schalldämpfer«, erwiderte Carson.
    »Das sind doch keine Manieren.«
    »Chang hat sich gerade hingekniet und ihm eine dritte Kugel in den Hinterkopf geschossen.«
    »Und was nun?«
    Carson legte die Kamera hin und sagte: »Das weißt du ganz genau.«
    »Für so was bin ich jetzt viel zu sehr Dad.«
    Während sie die Pistole aus ihrem Schulterhalfter zog, sagte Carson: »Und ich bin viel zu sehr Mom dafür. Aber unser Baby braucht neue Schuhe.«
    4.
    Der Lieferwagen fuhr ab und beförderte den echten Erskine, die echte Nancy und die echte Ariel in ihr Verderben. Der neue Bürgermeister Potter, seine effiziente Frau und seine zielstrebige Tochter kehrten in das Haus zurück. Dynamisch, fleißig und mit klarem Kopf machten sich die drei daran, die Küche gründlich zu säubern. Sie ordneten den Inhalt der Küchenschränke, des Kühlschranks und der Speisekammer so an, dass in Zukunft jede Mahlzeit so rasch wie möglich zubereitet werden konnte.
    Bei der Arbeit wechselten sie kein einziges Wort miteinander. Dennoch tat keiner von ihnen etwas, was einer der beiden anderen bereits getan hatte, und sie waren einander bei ihren Bemühungen zu keinem Zeitpunkt im Weg.
    Als in der Küche alles seine Ordnung hatte, bereiteten sie das Frühstück zu. Erskine schlug ein Dutzend Eier schaumig und briet Rührei, während Nancy in einer anderen Pfanne ein Pfund Speck brutzeln ließ.
    Von dem Brot hoben sich grüne Schimmelflecken ab. Wie jedem anderen Mitglied der Gemeinschaft widerstrebte auch Ariel jede Form von Vergeudung. In dem Toaster mit vier Schlitzen bereitete sie zwölf gebräunte Brotscheiben zu.
    Die Quetschflasche mit flüssiger Butter – eigentlich handelte es sich um Butterersatz – war von faszinierender Effizienz.
    Erskine verteilte das Rührei auf drei Teller, Nancy fügte den Speck hinzu. Ariel schenkte drei Gläser Orangensaft ein.
    Erskine stellte die Teller auf den Tisch, Nancy platzierte das Besteck daneben, und Ariel legte eine Papierserviette neben jedes Gedeck.
    Draußen vor den Fenstern war es immer noch dunkel, als sie sich an den Tisch setzten und aßen.
    Da Gespräche dem effizienten Verzehr einer Mahlzeit hinderlich sind, aßen sie die meiste Zeit schweigend.
    Schließlich sagte Erskine: »Als Bürgermeister hatte ich die Angewohnheit, meine Familie mindestens zweimal pro Woche in Restaurants auszuführen, die dem einen oder anderen meiner Wähler gehörten.«
    »Zu Hause zu essen kostet weniger Zeit«, sagte Nancy.
    »Richtig. Aber bis die Gemeinschaft die derzeitige Bevölkerung von Rainbow Falls ersetzt hat, müssen wir uns nach den Gewohnheiten und Bräuchen der Familie Potter richten, um zu vermeiden, dass wir Argwohn erregen.«
    »Wenn wir zu Hause essen«, sagte Ariel,
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