Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
anderen Seite des Schiffes liegen. Und wenn wir bis dahin keinerlei Zeichen von Intelligenz entdeckt hatten, so änderte sich das jetzt.
    Ein Ausläufer des Sees bildete eine schmale Bucht. Und mitten in der Bucht befand sich eine Plattform aus Steinblöcken. Sie war von einem niedrigen Geländer umgeben, auf dem sich Steinsäulen in Form von Köpfen erhoben. Jede sah anders aus, und wenn es sich nicht um Götterbilder handelte, so hatte man sehr verschiedene Rassen darstellen wollen. Aber nicht das war verblüffend, sondern die Tatsache, daß von den vier Eckpfeilern grünliche Rauchfahnen ausgingen, die fast die Farbe des Wassers hatten. Sicher waren die Köpfe hohl, und man konnte in ihrem Innern ein Feuer anzünden.
    Doch bis auf den Rauch waren keinerlei Lebenszeichen auf der Plattform zu erkennen. Wenn nicht jemand flach hinter dem Geländer lag, dann war der Ort verlassen. Eet zischte immer noch, und sein Pelz sträubte sich.
    Ich studierte die Köpfe und versuchte irgendeine Ähnlichkeit zu anderen Kunstwerken zu finden, die ich auf fremden Planeten besichtigt hatte. Und die vierte Säule kam mir bekannt vor.
    »Deenal!« Ich sprach den Namen laut aus, als ich mich an das Museum von Iona erinnerte. Alt, von einer der vormenschlichen Raum-Zivilisationen, benannt nach einer Legende der Zakather – das war Deenal. Und wir wußten sehr wenig darüber.
    Aber Eets Reaktion auf dieses Bauwerk war so verwunderlich, daß ich fragte:
    »Was ist? Der Rauch – erkennst du jemanden?«
    Eet zischte noch einmal. Dann schüttelte er den Kopf, fast, als habe ich ihn aus tiefen Betrachtungen gerissen.
    »Storff ...«
    Ich kannte das Wort nicht. Dann korrigierte er sich hastig, als habe er bereits zuviel gesagt.
    »Es ist egal. Ein alter, toter Platz ohne jeden Wert.« Es klang, als müßte er sich selbst davon überzeugen.
    »Der Rauch.« Ich brachte ihn wieder in die Gegenwart.
    »Die Schnüffler. Weil sie das Ding nicht verstehen, verehren sie es wie eine Gottheit. Sie müssen geflohen sein, als wir landeten.« Er sprach wieder vollkommen sicher.
    »Storff ...« Hory wiederholte das Wort, das Eet in unsere Gehirne gesandt hatte. »Wer oder was ist Storff?«
    Aber Eet hatte sich wieder vollkommen in der Hand. »Etwas, das seit vielen tausend eurer Planetenjahre nicht mehr wichtig ist. Das hier ist ein längst vergessener Ort.«
    Aber nicht für dich, dachte ich. Da er keine Antwort darauf gab, wußte ich, daß es zu den Dingen gehörte, von denen er nicht sprechen wollte. Aber mir war klar, daß er das Bauwerk oder einen Teil davon erkannt hatte, und daß er unangenehm davon berührt war.
    Eet ging auf die Leiter zu. »Der Ring ...«
    »Wozu?«
    Aber auch darauf gab er keine Antwort. Ich wandte mich Hory zu. Mußten wir ihn gefangenhalten? Für den Augenblick war es vielleicht besser. Ich setzte die Tube mit der stärkenden Notration an seine Lippen, und er sog den Inhalt gierig leer. Als er fertig war, folgte ich Eet in den Maschinenraum.
    Der Ring war nicht mehr an den Kasten geschweißt. Nur ein Stück Metall zeigte die Stelle an. Statt dessen klebte er an der Metallwand, so weit oben, daß Eet ihn nicht erreichen konnte, und ließ sich nur mit aller Gewalt losreißen. Er glühte rötlich.
    »Die Plattform in der Bucht ...«
    »Eben.« Eet kletterte auf meine Schulter. »Und jetzt müssen wir sehen, wo und weshalb.«
    Ich blieb an dem Waffenregal in der Luftschleusenkammer stehen und nahm einen Laser an mich. Der Ring zerrte an meinem Arm.
    Wir traten ins helle Sonnenlicht hinaus. Mein Arm war ausgestreckt. Da der Boden immer noch heiß war, lief ich in weiten Sätzen dahin.
    Am Fuß der Klippe blieb ich stehen, doch der Ring zog mich weiter.
    »Keine Mine«, sagte ich verwirrt.
    »Der Ring kommt nicht von dieser Welt.« Eets Worte klangen ganz sicher. »Aber da drüben –«, er deutete auf die Plattform – »ist eine noch größere Anziehungskraft als in dem alten Bergwerk.«
    Selbst im Sonnenlicht glühte der Stein hell. Und die Hitze wurde unangenehm. Aber ich wagte ihn nicht zu lösen, da ich Angst hatte, er würde einfach davonfliegen.
    Ich stapfte durch den Sand, der mir bis an die Knöchel ging. Es war ein dünnes, pulveriges Zeug, das mir gar nicht angenehm war. Dann kam ich an den Rand des Sees. Trotz seiner strahlenden Farbe war er nicht durchsichtig. Ich hatte keine Ahnung von seiner Tiefe. Der Ring riß mich vorwärts, und ich hatte alle Mühe, am Ufer zu bleiben. Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher