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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht
Autoren: Andre Norton
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hörte sie nicht mehr –, denn das Landemanöver des Schiffes war nur schwer zu ertragen. Meine Bewunderung für Hory wuchs. Wenn er dauernd diese Strapazen auf sich nehmen mußte, war er ziemlich zäh. Bevor ich das Bewußtsein verlor, überlegte ich noch, was geschehen konnte, wenn der Autopilot aussetzte, wenn wir in einen See stürzten oder an Klippen zerschellten.
    Als ich wieder aufwachte, wußte ich, daß wir es geschafft hatten. Der Boden der Kabine war eben, also hatte das Schiff auch einen geeigneten Platz zum Aufsetzen gefunden.
    Eet kletterte von der Koje. Es ärgerte mich manchmal, wie schnell er sich von Anstrengungen erholte.
    »Mal sehen, wo wir sind ...« Er ging bereits auf die Kabinentür zu. Und ich konnte seine Krallen über die Leiter kratzen hören. Ich folgte ihm etwas langsamer und nahm unterwegs eine Tube Notration mit. Hory brauchte sie, und wir brauchten Hory – zumindest, bis wir mehr über unseren Landeplatz wußten.
    Die Augen des Patrouillenmannes waren offen, und er sah Eet mit einem Blick an, der deutlich verriet, was er von dem Mutanten dachte. Eet turnte am Pilotensitz herum. Aber er konnte den Knopf nicht erreichen, der den Bildschirm einschaltete.
    Ich erledigte das für ihn. Auf dem Schirm erschien eine Klippe – so nahe, daß ich meine Bedenken gehabt hätte, wenn ich sie vor der Landung gesehen hätte. Sie bestand aus dem gleichen gelbgrauen Stein wie die Mine. Nur hatte sie keine Stolleneingänge.
    Zum erstenmal sprach Hory. »Stellen Sie den Suchstrahl ein – der Hebel da drüben!« Er deutete mit dem Kinn. Gehorsam drückte ich den Hebel herunter.
    Die Klippe wanderte jetzt langsam an uns vorbei.
    »Nach unten«, fauchte Hory. »Wir brauchen Bodennähe.«
    Die Laubkronen entpuppten sich als die Spitzen von riesigen Büschen. Bäume konnten wir nirgends entdecken. Die Bremsraketen des Schiffes hatten einen verbrannten Streifen in die Vegetation geschnitten.
    Wir entdeckten auch keine Ruinen oder, was ich am meisten gefürchtet hatte, die hohe Spitze des Gildenschiffes. Ich hatte keine Ahnung, wie weit wir von der Mine entfernt waren.
    »Nicht allzu weit.« Eet beobachtete die Landschaft. »Es gibt Möglichkeiten, ein Schiff zu orten, besonders auf einem Planeten, der keine sonstigen Interferenzen aufweist. Er hat bereits daran gedacht ...« Eet deutete auf Hory.
    Ich wandte mich an den Patrouillenmann. »Können Sie das Gildenschiff oder die Mine für uns entdecken?«
    »Weshalb sollte ich?« Er lag da wie einer, den das Tun der anderen völlig gleichgültig ließ. »Weshalb sollte ich mich Ihren Freunden ausliefern? Sie sitzen ganz schön in der Patsche, Jern, was? Wenn Sie starten, kommen Sie zur Basis. Wenn Sie hierbleiben, werden früher oder später Ihre Freunde erscheinen. Und dann müssen Sie einen Handel mit ihnen abschließen. Vielleicht, wenn Sie mich ausliefern ...«
    »Ich hätte gute Lust dazu«, erwiderte ich wütend. »Aber die Kerle sind nicht meine Freunde, und ich werde auch nicht mit ihnen verhandeln.«
    Ich mußte Hory irgendwie dazu bringen, daß er mit uns zusammenarbeitete, durfte ihn aber nicht merken lassen, wie sehr wir ihn brauchten.
    »Wissen Sie, was sie hier suchen?« Ich versuchte es mit einer anderen Annäherung.
    »Das ist nicht schwer zu erraten. Sie versuchen herauszubekommen, wo diese Steine gewonnen wurden.«
    »Was sie noch nicht entdeckt haben«, sagte ich langsam. »Nur Eet weiß es.«
    Ich fürchtete, daß der Mutant mir widersprechen würde, aber Eet beobachtete immer noch den Schirm, als sei es das Wichtigste auf der ganzen Welt.
    »Und wo sind sie?«
    Hory mußte gewußt haben, daß ich diese Frage nicht beantworten würde. Der Schirm zeigte jetzt einen Streifen gelben Sands, von so heller und reiner Farbe, wie ich es auf diesem düsteren Planeten noch nicht gesehen hatte. Und hinter dem Streifen war ein See – nicht schlammig und mit fauliger Vegetation durchsetzt, sondern von einem klaren, seidigen Grün.
    »Die Steine haben die Eigenschaft, daß sie einander anziehen.« Ich mischte ein paar Körnchen Wahrheit in meine Worte. »Eet nahm den Ring an sich, kurz bevor das Gildeschiff landete. Wir waren der Anziehungskraft schon längere Zeit gefolgt, und er wollte der Spur weiter nachgehen. So fand er die Steine ...«
    Eet zischte – einer der wenigen Laute, die ich je von ihm gehört hatte. Aber er meinte nicht mich, sondern starrte den Schirm an.

 
16.
     
    Der Suchstrahl glitt weiter. Was wir nun sahen, mußte auf der
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