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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht
Autoren: Andre Norton
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den Hals. Er gurgelte und brach zusammen. Eet öffnete mit seinen geschickten Pfoten die Uniform des Bewußtlosen und holte die Fang-Pistole hervor und wandte sie gegen ihren Besitzer an.
    Hory tat mir leid, denn er befolgte nur seine Befehle. Ich wollte ihm nicht wehtun. Ich respektiere und fürchte die Patrouille. Aber ich sehe nicht ein, weshalb ich mich irgendeiner Verordnung unterwerfen soll, die nicht gerecht ist. Auf Grenzwelten muß das Gesetz einfach biegsamer sein als auf lange besiedelten Planeten. Und nach Horys Worten schien es, als habe man mich einfach abgeurteilt, ohne mir die Chance zur Verteidigung zu geben.
    »Deine Hände ...« Eet war an der Leiter nach oben geturnt und befand sich jetzt in Schulterhöhe.
    Ich streckte die gebundenen Hände aus, und er nagte die Fesseln mit seinen scharfen Zähnen durch. Dann setzte ich Hory auf und massierte seine Rippen, bis die dunkle Farbe aus seinem Gesicht gewichen war und er wieder leichter atmete.
    »Der Kurs – ist – nicht zu – ändern«, flüsterte er heiser. »Er bringt uns – zur Basis ...«
    Seine Befriedigung war deutlich zu erkennen. Wenn er ein Kursband in den Autopiloten gespeist hatte, dann konnten wir wirklich nichts tun, und unsere Freiheit dauerte nur so lange, bis wir den Stützpunkt erreicht hatten.
    Hory lächelte, vielleicht, weil er meinen veränderten Gesichtsausdruck bemerkte. Schließlich war ich kein Pilot und Eet vermutlich auch nicht.
    »Nimm ihn mit!« Eet deutete auf Hory und die Leiter.
    »Ich kann euch nicht helfen«, sagte Hory. »Sobald ein Band eingespannt ist, kann man nichts mehr tun.«
    »So?« Eet sah den Patrouillenmann an. »Wir werden sehen.«
    Die Selbstsicherheit des Mutanten schien Hory nicht zu beunruhigen. Er kämpfte nicht gegen mich an, als ich ihn über die Leiter schleppte. Ich glaube, Hory wollte sich an unserer Ratlosigkeit weiden, wenn wir vor dem Kontrollpaneel standen und nichts damit anzufangen wußten. In meinem Fall hatte er tatsächlich recht. Aber Eet rannte durch den Kontrollraum, sprang auf den Pilotensitz und untersuchte jeden Hebel. Offensichtlich fand er nicht, was er suchte.
    Hory lachte. »Ihr Superbiest ist verwirrt, Jern. Geben Sie lieber auf und ...«
    »Ich soll mich wohl der Patrouille anvertrauen?« fragte ich. Ich hatte mich schon allzusehr an Eets Wunder gewöhnt und gab nicht so leicht auf.
    »Wenn Sie mit mir zusammenarbeiten, kommen Sie mit einer kürzeren Strafe davon.«
    »Bis jetzt bin ich noch nicht verurteilt«, parierte ich. »Und Ihre Anklagepunkte sind sehr vage. Ich habe den Ring von meinem Vater geerbt. Ich schützte mich auf Tanth vor einem sehr unangenehmen Tod und bezahle selbst die Passage von diesem scheußlichen Planeten. Sie haben selbst gesehen, daß ich nicht mit der Gilde zusammenarbeitete. Also – was wirft man mir eigentlich vor? Ich habe sogar das Gefühl, daß ich mit der Patrouille zusammengarbeitet habe – denn ohne Eets Führung aus dem Tunnel und ohne die Kraft des Ringes wären Sie der Gilde nicht entkommen ...«
    Hory hatte das Gesicht immer noch zu einem starren Lächeln verzogen. »Sie waren doch auf Tanth, Jern. Haben Sie da nie das Sprichwort gehört: ›Wer dem Dämon einen Dienst erweist, bleibt der Diener des Dämons‹? Wenn die Gerüchte über den Ring stimmen, dann dürfen Sie ihn nicht behalten. Wir haben Befehl, ihn und seinen Besitzer zu vernichten – wenn das nötig erscheint.«
    »Sie handeln also wider das Gesetz?«
    »Es gibt Zeiten, in denen man Gesetze brechen muß, um einer Rasse das Überleben zu gewährleisten.«
    »Das ist eine gefährliche Auffassung«, mischte sich Eet ein. »Entweder das Gesetz existiert oder nicht. Es scheint, daß eure Rasse die Gesetze nicht sehr hoch einschätzt.«
    Hory sah Eet so haßerfüllt an, daß sogar ich es spürte. »Was versteht denn ein Tier von den Angelegenheiten der Menschen?«
    Eet sah ihn an. »Ich weiß das, was ich aus euren Gedanken erfahre. Sie wollen mich unbedingt als Tier sehen, nicht wahr, Hory? Obwohl Sie wissen, daß Sie im Unrecht sind. Sie haben Angst, wenn Sie zugeben, ich könnte ein intelligentes Wesen sein, daß Sie sich auch in anderer Hinsicht getäuscht haben könnten. Sie scheinen ihr eigenes Handeln merkwürdig zu bewerten.«
    Hory wurde rot. Seine Lippen zuckten. In diesem Moment hätte ich wie Eet seine Gedanken lesen wollen.
    Eet fuhr fort: »Wenn meine Rasse überleben soll und wenn ich das für notwendig halte, dann unternehme ich auf der Stelle die
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