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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht
Autoren: Andre Norton
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gestreift und ihn am Rand des Instrumentenbords liegengelassen. Vielleicht sperrte ihn Hory zusammen mit den Bändern ein – ich wollte es nicht wissen.
    Die Passagier-Kabine war klein und kahl. Ich legte mich auf die Koje. Aber obwohl mein Körper vor Müdigkeit schmerzte, konnte ich meine Gedanken nicht zur Ruhe bringen. Ich hatte den Ring aufgegeben und mein Wissen. Dafür bekam ich die Freiheit und genug Geld, um ein Schiff zu kaufen ...
    Um ein Schiff zu kaufen? Weshalb hatte ich das gewollt? Ich war kein Pilot, ich hatte gar keinen Grund, mir ein Schiff zu wünschen. Aber man konnte zehntausend Credits benutzen, um ...
    »Um ein Schiff zu kaufen!« erwiderte Eet.
    »Aber ich will kein Schiff! Ich kann es nicht brauchen!«
    »Du willst und brauchst eines.« Seine Antwort klang sehr sicher. »Glaubst du, ich wäre bis an die Grenzen meines Seins gegangen, wenn du kein Schiff bekämst?«
    Ich war zu müde zum Streiten. »Wozu denn?«
    »Darüber sprechen wir, wenn es soweit ist.«
    »Aber – wer wird es steuern?«
    »Denk nicht soviel über die Fähigkeiten nach, die du nicht besitzt. Betrachte lieber diejenigen, die du besitzt. Und noch eines – sieh in deiner inneren Tasche nach, was du noch an Steinen hast!«
    Ich hatte schon lange nicht mehr an den mageren Schatz gedacht, und ich konnte mir nicht vorstellen, was Eet damit wollte. Ich nahm die traurige Sammlung in die Hand. Und dann packte ich einen der Steine zwischen Daumen und Zeigefinger. Es war ein Leitstein.
    »Aber ...!«
    Eet las meine Gedanken. »Du hast keinen Schwur gebrochen. Du hast den Ring und deine Information ausgeliefert. Wenn ein anderer einen besseren Handel für dich hatte – dann solltest du ohne lange Fragen annehmen.«
    Hory – konnte er sich in unser Gespräch einschalten? Würde er wissen, was ich besaß?
    Eet kannte auch diese Gefahr. »Er schläft. Er war am Ende seiner Kräfte, auch wenn er es vor dir nicht zugeben wollte. Aber erwähne den Stein nie mehr. Nicht, solange wir nicht frei sind.«
    Ich ließ den Stein zu den anderen fallen. Für Uneingeweihte hatte er sicher nicht mehr Wert als die übrigen Stücke. Eets Klugheit war unschlagbar.
    Dann schlief auch ich. Ich verschlief die meiste Zeit der Rückreise. Aber hin und wieder unterhielt ich mich mit Eet. Nicht über die Steine, sondern über fremde Welten. Und ich wiederholte mein Wissen über Juwelen. Ich hatte zwar nicht Vondars Ansehen, aber ich verstand mein Geschäft. Und wenn ich ein Schiff hatte, konnte ich den Handel auf eigene Faust fortsetzen. Eet ermutigte mich bei solchen Spekulationen und diskutierte mit mir über die Aussichten, die ich hatte. Ich war froh, daß ich meine Gedanken von der Vergangenheit abwenden konnte, und vielleicht bereitete es mir auch Vergnügen, Eet belehren zu können. Denn von Juwelen schien er nicht viel zu verstehen.
    Und dann wurden wir von einem scharfen Befehl durch den Interkom aufgeschreckt. Wir näherten uns dem Stützpunkt und mußten uns für die Landung festschnallen. Hory sagte, daß ich meine Kabine als provisorisches Gefängnis betrachten müsse, bis er die nötigen Anordnungen getroffen habe. Ich hätte gern protestiert, aber Eet schüttelte verstohlen den Kopf.
    Nach der Landung beschränkte sich der Mutant hauptsächlich auf das Horchen. Ich hörte, wie Magnetstiefel über die Leitern klirrten, vorbei an meiner Kabine. Eet sprach erst wieder, als das Echo verklungen war.
    »Er hat das Schiff verlassen. Und er wird seinen Teil des Handels einhalten. Er nimmt den Ring mit – wie ich es gehofft hatte. Nun kann er uns nicht mehr verraten, wenn er durch Zufall an unserem Stein vorbeikommt.«
    »Warum leuchtete er nicht in der Kabine?«
    »Er hat es getan. Aber du warst so mit anderen Dingen beschäftigt, daß es dir gar nicht auffiel. Mache dich so bald wie möglich von den Patrouillenleuten frei. Dann gehen wir unseren eigenen Geschäften nach.«
    »Und die wären?«
    Eet war amüsiert. »Juwelenhandel natürlich – was sonst? Ich sagte dir, daß jene Welt nicht der Ursprung der Steine war. Die Gilde und die Patrouille werden es eine Zeitlang glauben. Sie werden den Planeten durchforschen. Aber sie werden nicht finden, was sie suchen. Wir haben erst die Anfänge einer langen, kalten Spur gefunden. Aber der Stein da wird uns führen.«
    »Du meinst – wir jagen weiterhin nach den Leitsteinen? Aber wie? Der Raum ist groß. Es gibt viele Welten ...«
    »Dadurch wird unsere Suche nur spannender. Ich sage dir – es ist uns
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