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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
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von beachtlicher Schlagkraft dar. Sehr zum Verdruss vieler älterer Mitglieder dieses Volkes. Doch dies war eine Entwicklung, die sich weder rückgängig machen noch verhindern ließ. Zu viele sagten sich, es dürfe nie wieder so etwas vorkommen wie im ursprünglichen Asalti-System. Zu diesem Zweck versorgten ihre menschlichen Verbündeten sie mit allen Arten von Waffen und Schiffen.
    Die Asalti-Flotte zählte inzwischen über vierzig Schiffe. Ihre schwersten Kaliber, auf die die Asalti überaus stolz waren, stellten zwölf Schwere Kreuzer der Sioux-Klasse dar. Darüber hinaus verfügten sie noch über eine Anzahl Leichter Kreuzer, Zerstörer und Fregatten.
    Dies geschah natürlich nicht ganz uneigennützig. Das MacAllister-System lag dem strategisch wichtigen Serena-System am nächsten – weniger als dreißig Lichtjahre südlich –, und würde es den Ruul gelingen, irgendwann die Fortress-Linie zu überwinden, würde das MacAllister-System als einer von mehreren Militärstandorten, die volle Wucht des ruulanischen Angriffs zu tragen haben. Indem man die Asalti massiv aufrüstete, schuf man eine Verteidigungsallianz innerhalb des Konglomerats, die personell nicht zu Lasten der Menschen ging. Die Asalti würden also einen Teil des feindlichen Angriffs auffangen. Das langfristige Ziel bestand darin, die Asalti industriell und technologisch so weit zu bekommen, dass sie in der Lage waren, Waffen, Schiffe und Fahrzeuge selbst zu produzieren. Mehrere orbitale Werften und bodengestützte Fabriken waren bereits in Planung.
    Die TKS Lydia beschleunigte schnell ins innere System mit Kurs auf MacAllister III. Der Flug würde fast zwei Stunden dauern, doch die Sensoren fingen bereits jetzt äußerst interessante Daten auf und speisten sie auf DiCarlos taktisches Hologramm ein. Demzufolge war der Orbit des Planeten äußerst geschäftig.
    »Teilen Sie Botschafter Pommeroy mit, dass wir MacAllister erreicht haben und uns zügig dem dritten Planeten nähern.«
    Vestoccio beugte sich geschäftig über seine Konsole und sprach gedämpft in sein Headset, bevor er sich wieder seinem Kommandanten zuwandte. »Sir? Botschafter Pommeroy bittet Sie in den Besprechungsraum zu einer allgemeinen Einweisung, falls Ihre Zeit es gestattet.«
    »Na endlich. Wurde auch langsam Zeit, dass jemand es für nötig hält, mich einzuweihen, worum es geht.« Vincent erhob sich aus seinem Sessel. »Mr. Ivanov, Sie haben die Brücke.«
    »Aye, Sir«, bestätigte sein Erster Offizier.
    Vincent verließ die Brücke seines Flaggschiffs in dem Bewusstsein, dass es sich in guten Händen befand. An die Ressentiments und den Ärger, den er während der Kommandoübernahme seines Schiffes vor so vielen Jahren mit Ivanov gehabt hatte, dachte er heute nur noch schmunzelnd mit einem nicht geringen Anteil ehrlichen Humors. An den unsicheren, ständig wütenden Offizier von damals erinnerte heute nichts mehr. Der Mann hatte sich nicht nur den Respekt der Offiziere an Bord, sondern auch den der Mannschaft hart erarbeitet und seit damals nie enttäuscht.
    Die Marines vor dem Konferenzraum standen stramm, als sich Vincent näherte. Er nickte beiden freundlich zu, bevor er den Raum betrat. Es waren fast alle Plätze besetzt und die Anwesenden warteten offenbar nur noch auf ihn.
    Botschafter George Pommeroy hatte für sich das Kopfende des Tisches in Anspruch genommen. Eigentlich in Regelbruch, da dieser Platz für gewöhnlich dem Schiffskommandanten zustand, doch Vincent ließ den Mann ausnahmsweise gewähren und nahm zu seiner Rechten Platz. Neugierig ließ er den Blick über die Versammelten schweifen. Einige kannte er bereits persönlich oder dem Namen nach.
    Konteradmiral Okuchi Nogujama vom MAD war ihm natürlich ein Begriff; jeder Offizier und Soldat kannte den Geheimdienstchef. Neben ihm saß Lieutenant Colonel David Coltor, der ihn lächelnd mit einem persönlichen Nicken begrüßte. David und Vincent verbanden viele gemeinsame Erlebnisse. Erinnerungen an die Zeit, als die Ruul die Lydia gekapert hatten, drängten sich plötzlich in den Vordergrund. Blinzelnd vertrieb er die ungewollten Gedanken und zwinkerte dem befreundeten Geheimdienstoffizier zu. An Coltors Seite saß Captain Jonathan Clarke, den Vincent noch nicht kannte; dieser war ebenfalls vom MAD.
    Es folgten noch eine Reihe Berater, Assistenten und Adjutanten Pommeroys, deren Namen zu merken sich Vincent nicht die Mühe gemacht hatte. Bis auf einen: Frank Hahlbach, Pommeroys persönlicher Assistent und
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