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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
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Rads’ Gesicht erschien jedoch ein deutlich älteres. Im Hintergrund bemerkte er den heftig zappelnden Möchtegern-Captain, wie er sich im Griff dreier muskulöser Besatzungsmitglieder wand.
    »Bitte nicht schießen. Wir ergeben uns. Bitte nicht schießen. Rads wurde soeben als Captain abgesetzt. Wir akzeptieren Ihre Bedingungen.«
    Na also.
    »Stoppen Sie Ihren Antrieb und deaktivieren Sie sämtliche Waffen und die Schilde. Versammeln Sie sich dann in der Offiziersmesse und erwarten Sie die Ankunft unserer Marines. Und keine Waffen. Wenn meine Leute auch nur eine Waffe sehen, ist mein Angebot hinfällig.«
    »Verstanden.« Das Hologramm wurde erneut dunkel.
    Kuslow gönnte sich den Luxus, sich zu entspannen und hörbar zu seufzen.
    »Commander Michaels, schicken Sie die Marines an Bord und sichern Sie das Schiff. Nachdem das erledigt ist, lassen Sie Rads und seinen XO unter Bewachung zu mir bringen.«
    Er schwenkte seinen Kommandosessel herum, um dem MAD-Offizier zu mustern.
    »Und jetzt?«
    »Und jetzt?!« Der MAD-Offizier lächelte humorlos. »Jetzt fängt der schwierige Teil erst an.«
        
     

1
     
    »Fallen in den Normalraum zurück, Commodore.«
    »Ausgezeichnet, Lieutenant Mendez. Com, senden Sie unser IFF-Signal und den diplomatischen Code. Sobald die Bestätigung eintrifft, Ms. Mendez, steuern Sie den dritten Planeten an.«
    »Aye-aye, Sir.«
    Commodore Vincent DiCarlo, Kommandant des Nemesis-Schlachtträgers TKS Lydia , streckte sich in seinem Sessel. Die Fahrt war lang und anstrengend gewesen und er war froh, endlich ihren Bestimmungsort erreicht zu haben. Vor allem dass er endlich seine Passagiere los wurde, stellte ihn über alle Maßen zufrieden. Diplomatische Missionen waren an sich schon öde genug, aber als persönliches Taxi für die terranische Delegation benutzt zu werden, stellte eine eklatante Verschwendung von Ressourcen dar, insbesondere da man ihn über die Natur ihrer Mission bis dato völlig im Unklaren gelassen hatte. Und als wäre das nicht genug, hatte er nicht einmal sein volles Geschwader mitnehmen dürfen, sondern war angewiesen worden, fünf Schiffe auszuwählen, die die Lydia begleiten durften. Seine Wahl war auf die beiden Schweren Kreuzer der Night-Klasse Potemkin und Las Vegas , den Schweren Kreuzer der Sioux-Klasse Thunderbolt sowie die beiden Zerstörer Aggresive und Violent gefallen.
    »Sir?«, meldete Lieutenant Junior Grade Archibald Vestoccio an der ComStation. »Das Asalti-Verteidigungskommando und die MacAllister-Raumüberwachung heißen uns willkommen und bitten uns, eine Parkposition über der Kolonie einzunehmen. Zwischen den anderen Delegationen.«
    Den anderen Delegationen?
    »Bestätigen Sie die Anweisung. Kurs nehmen auf den dritten Planeten und melden Sie uns dem örtlichen Wachgeschwader an. Nicht, dass noch jemand nervös wird.«
    Das MacAllister-System stellte eine Kuriosität innerhalb des Terranischen Konglomerats dar und genoss einen Sonderstatus. Nach der ruulanischen Invasion des Asalti-Systems hatte man den überlebenden Asalti den zweiten Planeten übereignet und ihnen gestattet, dort eine Kolonie zu errichten. Der zweite Planet, den die neuen Eigentümer Neu-Asalti getauft hatten, genoss nun den Status einer souveränen Nation, während der dritte Planet eine menschliche Kolonie beherbergte. Man musste sich also bei Eintritt ins System sowohl bei den Asalti anmelden als auch bei der terranischen Raumüberwachung.
    Das System umfasste insgesamt acht Planeten, wobei nur MacAllister II und III bewohnbar waren. MacAllister I war ein öder Klumpen Fels ohne Ressourcen, Bodenschätzen oder eine atembare Atmosphäre. MacAllister IV, V und VI waren Eiswüsten ohne beziehungsweise mit giftiger Atmosphäre. MacAllister VII war ein Gasriese und die Atmosphäre des achten Planeten war eine tödliche Mischung aus Methan und verschiedenen anderen hochgiftigen Gasen.
    Die Asalti-Kolonie wuchs unglaublich schnell und beherbergte inzwischen weit über hunderttausend Asalti. Dafür war nicht nur die rasante Geschwindigkeit verantwortlich, mit der dieses Volk sich fortpflanzte, sondern auch die Tatsache, dass der Planet zum Magneten wurde für alle Asalti, die sich zum Zeitpunkt der Invasion nicht in ihrem heimatlichen Sonnensystem aufgehalten hatten.
    Das war aber nicht das eigentlich Erstaunliche an den neuen Bewohnern von MacAllister II alias Neu-Asalti. Der ehemalige Asalti-Widerstand hatte sich enorm gemausert und stellte nun ein eigenständiges Militär
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