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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)
Autoren: Stefan Burban
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genau auf der anderen Seite des Til-Nara-Territoriums und umfasste vor dem Krieg annähernd hundert Systeme. Nun waren es noch um die siebzig. Das Hologramm einer Kreatur wurde eingeblendet, die einem Til-Nara überraschend ähnlich sah. Der Chitinpanzer war von einer dunkleren Farbe, fast schwarz, und der Nerai war einen guten Kopf kleiner als ein Til-Nara. Ansonsten sahen sie sich zum Verwechseln ähnlich.
    »Til-Nara und Nerai besitzen einen gemeinsamen Ursprung, wie sie sich sicher inzwischen gedacht haben«, begann Pommeroy das Dossier. »Die Nerai haben sich jedoch vor gut zweitausend Jahren von der Hauptrasse abgespalten und gehen seitdem eigene Wege. Sehr zum Missfallen der Til-Nara. Seit dieser Zeit gab es vier ausgedehnte Kriege und unzählige Grenzscharmützel. Beide Seiten befinden sich gegenüber der anderen ständig im Kriegszustand und die Til-Nara betrachten das Gebiet der Nerai – selbst nach all dieser Zeit – immer noch als abtrünnige Provinz. Militär und Flotte der Nerai sind mit denen der Til-Nara vergleichbar. Sie verwenden vergleichbare Schiffstypen, weshalb sie in einer verbündeten Flotte auch ähnliche Aufgaben übernehmen könnten. Dies würde die Til-Nara entlasten, die in den letzten Monaten unter dem beständig erhöhten Druck seitens der Ruul gestanden haben.«
    Er betätigte eine andere Taste und das Sca’rith-Gebiet wurde hervorgehoben. Das Bild des eingeblendeten Sca’rith zeigte eine raubkatzenähnliche Kreatur von annähernd menschlicher Größe mit langen Haaren am ganzen Körper und scharfen Krallen an den Händen. Die Sca’rith bewohnten früher ein Gebiet von etwa vierzig Systemen. Nun war ihr Gebiet auf gerade mal zweiundzwanzig geschrumpft.
    »Die Sca’rith sind dem Namen nach ein Königreich. Das ist allerdings nicht mit unserer Definition dieses Begriffs vergleichbar. Das Amt des Königs ist kein erblicher Titel, sondern wird im Kampf gewonnen. Demnach ist ihr stärkster Kämpfer auch ihr König. Das klingt jetzt blutiger, als es eigentlich ist. Die Sca’rith legen viel Wert auf Kriegeretikette und die Herausforderungen enden zwar immer mit Verletzungen, aber selten tödlich.
    Ich sollte noch erwähnen, dass die Sca’rith Piraten sind. Sie greifen bevorzugt die Handelsflotten der Meskalno an und kapern die Fracht. Das ist bei ihnen sogar so eine Art Volkssport, was den Meskalno verständlicherweise gar nicht gefällt.
    Wie bei Piraten nicht anders zu erwarten, verfügen die Sca’rith über keine nennenswerte Anzahl schwerer Kriegsschiffe. Die Zahl ihrer Schlachtschiffe beschränkt sich unseres Wissens auf etwa dreißig. Allerdings besitzen sie eine enorm hohe Anzahl an Leichten Kreuzern. Wir schätzen ihre Stärke in dieser Hinsicht auf eine Zahl irgendwo im hohen dreistelligen Bereich; eventuell liegt sie sogar im vierstelligen. Und die Sca’rith wissen sehr gut mit ihnen umzugehen.
    Die Sca’rith ziehen es vor, einem stärkeren Gegner nicht direkt zu begegnen. Ihre bevorzugte Kampftaktik besteht in überraschenden Guerillaangriffen. Auf diesem Gebiet sind sie solche Meister, dass sie den Vormarsch der Ruul in ihrem Raum bereits vor dem Waffenstillstand fast völlig zum Erliegen bringen konnten.«
    Pommeroy drückte eine letzte Taste und ein weiteres Gebiet wurde farblich markiert. Es lag südlich des Gebiets des Terranischen Konglomerats und grenzte im Osten an das Til-Nara-Gebiet und im Westen an das der Sca’rith. Das Wesen, das zeitgleich als Hologramm aufgerufen wurde, wirkte entfernt wie eine Gottesanbeterin – bis auf die blaue Haut und die Tatsache, dass es zwei zusätzliche Paar Gliedmaßen hatte. Über dem Gesicht trug der Meskalno eine große Maske, die mit einem Tank auf seinem stabilen Rücken verbunden war.
    »Was mich zu den Meskalno bringt. In gewisser Weise sind sie die schwierigsten Konferenzteilnehmer. Wie Sie sehen können, werden sie durch den Krieg bisher in keiner Weise tangiert. Das Gebiet des Konglomerats, der Til-Nara und der Sca’rith dient als Puffer zwischen ihnen und den Ruul. Das macht es schwierig, sie für einen Kriegsbeitritt zu gewinnen.«
    »Und wie wollen Sie an die Sache herangehen?«, warf Vincent neugierig ein.
    Falls Pommeroy über die Unterbrechung ungehalten war, so zeigte er es jedenfalls nicht. Stattdessen lächelte er nachsichtig. »Über ihre wirtschaftlichen Interessen. Die Meskalno sind intergalaktische Händler. Und der Krieg beeinträchtigt den Handel in nicht zu tolerierendem Maße. Jedenfalls aus Sicht
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