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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde
Autoren: Stefan Burban
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später eröffneten die drei Shark-Klasse-Schlachtschiffe ebenfalls das Feuer. Mit dieser geballten Feuerkraft wurden die Slugs quasi überwältigt. Schilde versagten und Panzerung wurde buchstäblich pulverisiert. Die Ruul verloren in kürzester Zeit siebzehn ihrer Schiffe, bevor sie einsahen, dass sie dieser Feuerkraft nichts entgegenzusetzen hatten.
    Kehler beobachtete die holographische Darstellung der ruulanischen Schiffe, wie sie zu ihren eigenen Linien zurückkehrten. Eine deutlich geschrumpfte Anzahl an Reapern folgte ihnen. Die Susanna beorderte ihre Jäger ebenfalls zurück und machte Anstalten, ihre vorherige Position wieder einzunehmen.
    Der Admiral knirschte unterdrückt mit den Zähnen. Das Gefecht war erfolgreich verlaufen. Diesmal. Aber es war nur ein kleiner Sieg innerhalb einer Schlacht, die verloren war. Kehler war klar, dass ihm die Zeit davonlief. Und dem Planeten unter ihm auch.
     
    Als Justin den Raumhafen erreichte, war der Tumult gerade dabei auszubrechen. Vor dem Haupttor hatte sich eine riesige Menschenmenge versammelt, die lautstark und grölend Einlass verlangte.
    Das Areal war von Miliz, TKA und Marines umstellt, die die Menge misstrauisch beäugten. Justin fiel auf, wie verkniffen sie ihre Waffen hielten. Ihnen war bewusst, die Situation glich einem Pulverfass, und ihrer Haltung war anzusehen, ihnen war nicht wohl bei dem Gedanken, dass sie vielleicht bald gezwungen waren, ihre Waffen auf Menschen zu richten, die einzig und allein ihre Familien in Sicherheit bringen wollten.
    Doch Justin kannte die Marines. Sollte es zum Äußersten kommen, würden sie es dennoch, ohne zu zögern, tun. Wie die Milizionäre handeln würden, die ja viele der Flüchtlinge persönlich kannten, stand auf einem ganz anderen Blatt.
    Dank seiner Uniform ließ man ihn und seine Begleiter sofort passieren. Jeder Militärangehörige wurde hier gern gesehen. Jedes zusätzliche Paar Hände, das eine Waffe tragen konnte, wurde gebraucht.
    Neben dem Tor waren einige Milizionäre gerade dabei, ein paar Säcke zu einem behelfsmäßigen MG-Nest aufzuschichten und die schwere Waffe dahinter in Stellung zu bringen. Das Maschinengewehr sah brandneu aus; praktisch wie frisch aus der Fabrik. Justin bezweifelte, dass schon jemals ein Schuss daraus abgefeuert worden war. Die Gesichter hinter dem MG wirkten erschreckend jung.
    Jetzt schicken wir schon Kinder in den Krieg!, schoss es ihm durch den Kopf.
    Ein Schrei in der Menge ließ ihn herumfahren.
    »Die Ruul! Die Ruul kommen!«
    Dies löste eine lang überfällige Panik aus. Die verzweifelten Menschen hämmerten gegen die Umzäunung. Marines und Miliz wurden zusehends nervöser. Explosionen und das Fauchen von Blitzschleudern waren in den hinteren Reihen der Menge zu hören.
    Die hinteren Reihen drängten nach vorne und quetschen die ersten Reihen zwischen Menge und Zaun ein. Die Scharniere des Tores quietschend bedrohlich. Justin stellte sich auf einige Kisten, um besser sehen zu können. Er glaubte, in einigen Meilen Entfernung die klobigen Umrisse ruulanischer Panzer erkennen zu können. Ein Explosionspilz bäumte sich auf. Das war übel. Das war wirklich richtig übel.
    Das charakteristische hohe Pfeifen anfliegender Jäger durchdrang die Luft und schon schossen die ersten Reaper über ihre Köpfe hinweg. Ein paar einsame Flakbatterien eröffneten das Feuer, um sie auf Abstand zu halten.
    Aber für die Menge war das einfach zu viel. Mit einer letzten verzweifelten Kraftanstrengung drückte sie sich gegen das Tor und stemmte es mit vereinter Kraft auf. Die Marines wechselten unsichere Blicke mit ihren Offizieren. Ein Major wirkte nachdenklich und schüttelte dann den Kopf. Die Männer ließen ihre Waffen sinken.
    Justin atmete erleichtert auf. Die Marines handelten menschlich und ließen die Flüchtlinge gewähren. Jetzt kam es sowieso nur darauf an, so viele wie möglich in die letzten Schiffe zu bekommen. Das stellte jedoch auch ihn vor ein Problem.
    »Lauft!«, schrie er seiner Truppe zu. »Wenn ihr von hier wegwollt, dann rennt, als wäre der Teufel hinter euch her!«
    Seine Leute ließen sich das nicht zweimal sagen. Justin befolgte seinen eigenen Rat und rannte auf das Flugfeld zu. Es standen noch sieben Fluchtschiffe bereit. Die Rampen waren heruntergelassen und die Türen standen verheißungsvoll weit offen.
    Er sah sich nicht um, aber er war sicher, eine Meute verängstigter Menschen folgte ihm. Justin nahm alle Kraft zusammen, die er noch hatte, und
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