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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde
Autoren: Stefan Burban
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jähes Ende.
    Justin konnte das Knacken hören, als die Nase des Mannes brach. Er glaubte sogar, Blutspritzer in alle Richtungen fliegen zu sehen. Der Mann taumelte rücklings und fiel von der Rampe auf den vier Meter tieferen Boden des Raumhafens. Justin weinte dem Emporkömmling keine Träne nach.
    Ein Riese von Mann in der grauen Uniform der Miliz stand in der Tür und winkte die Frau, ihre Kinder und ihn auffordernd herein.
    Justin half der Frau auf und brachte sie und ihre Kinder sicher ins Innere des Schiffes. Sie warf dem Milizionär und ihm selbst einen dankbaren Blick zu und suchte dann einen Platz für ihre kleine Familie.
    Justin musterte den Mann von oben bis unten. Er war sogar noch größer, als er anfangs gedacht hatte. Neben ihm am Boden lag ein schwer verletzter Soldat der Miliz, der gerade von einem Sanitäter notdürftig versorgt wurde. Justin streckte seinem Helfer in ehrlicher Dankbarkeit die Hand hin. »Vielen Dank. Major Justin Hazard«, stellte er sich vor. Der Hüne ergriff die Hand mit festem Griff.
    »Keine Ursache. Sergeant Major Hank MacIntyre.«
     
    »Es ist also vorbei«, flüsterte Nyssa fast andächtig.
    »So gut wie«, bestätigte Ibrahim. »Die Slugs haben unsere äußere Abschirmung durchbrochen.«
    Die zwei Männer waren zwischenzeitlich allein im Zelt. Meskalla war bereits vor einer halben Stunde zu seiner persönlichen Yacht geflohen. So, wie er den Gouverneur einschätzte, hatte das Schiff auch schon abgehoben und war auf halbem Weg zur Nullgrenze.
    So sehr er es sich auch wünschte. Er konnte den Mann nicht verdammen. Der Gouverneur war Zivilist. Kein Soldat. Niemand konnte von ihm verlangen, dass er in dem Hexenkessel aushielt, zu dem Ursus geworden war. Apropos aushielt. Das brachte ihn auf etwas.
    »Sie sollten jetzt auch langsam gehen, General. Sonst sind alle Plätze auf den Fluchtschiffen vergeben.«
    Nyssa sah Ibrahim einen Augenblick lang verständnislos an. Dann dämmerte die Erkenntnis in seinen Augen.
    »Sie meinen …?«
    »Ja, gehen Sie. Sie können hier nichts mehr ausrichten.«
    »Aber … aber … ich muss doch weiter die Verteidigung führen«, antwortete Nyssa. Hin und her gerissen zwischen seinem Pflichtgefühl und dem überwältigenden Drang, die Beine in die Hand zu nehmen. Fast musste Ibrahim lächeln.
    »Ist schon in Ordnung. Für so etwas sind Sie nie ausgebildet worden. Ich hingegen schon. Machen Sie sich keine Sorgen. Ihr Planet ist in guten Händen.«
    Mit diesen Worten packte Ibrahim seinen Kampfhelm, griff sich ein Gewehr und strebte dem Ausgang entgegen. Nyssas ungläubiger Ausruf hielt ihn kurz zurück.
    »Aber wenn Sie hierbleiben, werden Sie sterben. Sie und ihre Männer.«
    Ibrahim schenkte dem General ein letztes, wehmütiges Lächeln. »Das ist doch nichts Neues. Dafür sind die Marines schließlich da. Leben Sie wohl, General – und alles Gute.«
    Nyssa sah Lieutenant Colonel Ibrahim Karalenkov nach, lange nachdem dieser das Zelt schon verlassen hatte. Dann packte er eilig seine wenigen Habseligkeiten und machte sich auf, um das Flugfeld noch rechtzeitig zu erreichen.
     
    Das Fluchtschiff hob schwerfällig vom Boden ab. Justin hatte den Eindruck, dass der Pilot Schwierigkeiten hatte, gegen die Schwerkraft anzukämpfen. Vermutlich war das Schiff überladen.
    Der Raumhafen unter ihnen war nun Schauplatz eines erbitterten Abwehrgefechts. Die wenigen verbliebenen Verteidiger versuchten, den Fluchtschiffen so viel Zeit wie möglich zu verschaffen. Tausende von Flüchtlingen hatte man zurücklassen müssen. Sie duckten sich zwischen den Ruinen ausgebrannter Häuser und den Wracks zerstörter Fahrzeuge und warteten auf das unvermeidliche Ende der Schlacht.
    Die Fluchtschiffe wurden von Hunderten Jägern umschwärmt, die einen Abwehrring um den Konvoi gebildet hatten. Reaper versuchten immer wieder, die Linie zu durchbrechen, wurden aber bis auf wenige Ausnahmen zurückgeworfen.
    Nur einmal gelang es ihnen, zu den Fluchtschiffen durchzubrechen. Die Zerberus- und Arrow-Jäger konnten sie zwar wieder zurückdrängen. Aber nicht, bevor eins der Evakuierungsschiffe angegriffen und schwer beschädigt worden war. Die Triebwerke des unglückseligen Transporters stellten flackernd ihre Arbeit ein und das zum Untergang verurteilte Schiff fiel wieder zur Oberfläche hinab, wobei es einen Schwanz aus geborstener Panzerung und Rauch hinter sich herzog.
    Als sie endlich den Orbit erreichten, waren sie plötzlich von Dutzenden von Kriegsschiffen umgeben. Die
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