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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod
Autoren: Pat N. Elrod
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verlor sich inmitten der Freude, die ich nun fühlte, da ich mich am Rücken des besten Pferdes auf der Welt festklammerte, als es mich zum Rand dieser Welt trug ... oder zumindest zu den Klippen, die eine Aussicht auf das Meer boten.
    Schließlich wurden wir langsamer, obwohl ich einen Moment lang dachte, falls Rolly sich entschied, einen Sprung in Richtung Wasser zu machen, anstatt parallel dazu zu traben, würden ihm mit Leichtigkeit die nötigen Flügel sprießen, um uns in den Himmel emporzuheben, wie Pegasus und Bellerophon der heutigen Zeit. Was für ein Ritt das wohl wäre! Und ich wäre ganz bestimmt klüger als zu versuchen, mit ihm zum Olymp zu fliegen, um die Götter zu suchen. Sie könnten auf ihre Zeit warten ... wenn ich sie ihnen je gestatten würde.
    Die schneidende Luft über uns war frisch und roch nach Meersalz. Sie begann sich zu erwärmen, als die Sonne höher stieg. Ich atmete sie gierig ein wie ein echter Hedonist, bis meine Lungen schmerzten und meine Kehle brannte. Rolly suchte sich nun seinen eigenen Weg, und ich ließ ihn gewähren, zufrieden mit dem Privileg, auf seinem Rücken zu sitzen. Wir wandten uns in Richtung Osten, dem Wind entgegen. Er richtete Hals und Ohren auf vor Interesse, während ich damit beschäftigt war, auf dem unebenen Boden meine Balance zu halten. Der Trab beschleunigte sich zu einem Kanter, und als wir uns einem weiteren Zaun näherten, schüttelte er einmal seinen Kopf, als wolle er sich vom Zaumzeug befreien.
    Das Grundstück, das der Zaun markierte, gehörte einem Farmer namens Finch, der ein paar eigene Pferde hielt. Seine Ländereien waren kleiner als die von Vater, und er konnte sich keine Reittiere leisten, aber der ungepflegte Anblick der Stuten auf jener Seite spielte für Rolly keine Rolle, auch wenn er sonst ein Aristokrat war. In seinen Augen war ein Weibchen ein Weibchen, und zur Hölle mit ihrem Aussehen und Alter, solange es bereit war zu einer guten Besteigung. Ich hatte kaum genug Zeit, ihn dazu zu bewegen, umzudrehen, und ihn davon abzuhalten, über den Zaun zu setzen und sich geradewegs in ihre Mitte zu begeben.
    Rolly schnaubte und wieherte protestierend. Eines der anderen Pferde antwortete, und es war ein hartes Stück Arbeit für mich, ihn dort wegzubringen »Es tut mir Leid, alter Mann«, sagte ich zu ihm. »Du magst eine exzellente Blutlinie haben, aber ich glaube nicht, dass Mr. Finch dir dafür danken würde, dass du sie an seine Stuten weitergibst.«
    Er stampfte auf und versuchte sich aufzubäumen, aber ich zügelte ihn und ließ ihn nicht gewähren. »Falls das für dich ein Trost ist, ich weiß genau, was du empfindest«, vertraute ich ihm an.
    Ich war siebzehn und immer noch Jungfrau ... so halbwegs. Ich hatte bereits vor langer Zeit Wege herausgefunden, um gewisse unausweichliche Frustrationen zu umgehen, die daraus resultieren, ein gesunder junger Mann zu sein, aber ich wusste instinktiv, dass sie kaum so befriedigend sein konnten wie eine tatsächliche Erfahrung mit einer ebenso gesunden jungen Frau. Verdammnis. Warum nur musste ich schon wieder damit anfangen, mich mit diesen Gedankengängen zu beschäftigen? Eine idiotische Frage. Es war besser, sie als logischen Schluss der Vernunft zu formulieren. Prämisse eins: Ich war tatsächlich gesund; Prämisse zwei: Ich war tatsächlich jung. Man füge diese beiden zusammen, und ich konnte eine angenehme Schlussfolgerung kaum verfehlen. Wie auch immer, ich war nicht darauf vorbereitet, zu einer solchen Schlussfolgerung zu kommen, während ich auf dem Rücken eines Pferdes saß. Davon zu reden, etwas zu tun, was das mütterliche Missfallen erregen würde ... und ich würde wahrscheinlich vom Pferd fallen.
    Der wahrhaftige Verlust meiner Jungfräulichkeit war ein weiteres Ziel meiner persönlichen Bildung, das ich in Harvard zu erreichen geplant hatte – falls ich jemals dorthin kommen sollte, da Mutter gesagt hatte, dass mit Cambridge alles geregelt war. Ich fragte mich, ob es in Cambridge Mädchen gab. O Gott, dies half überhaupt nicht. Ich trieb Rolly zu einem Trab an, der mich durchrüttelte, in der Hoffnung, dass mich das ablenken würde. Das Letzte, was ich brauchte, war, mit einem verräterischen Fleck auf meiner hellen Reithose heimzukehren. Vielleicht, wenn ich ein stilles Plätzchen im Wald fand ...
    Ich kannte nur das eine.
    Als Kinder waren Elizabeth, Jericho und ich auf Abenteuersuche gegangen, oder was wir Abenteuersuche nannten, denn wir kannten die Gegend ziemlich gut.
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