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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition)
Autoren: Miles Cameron
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werdet meine Verbündeten sein. Ihr werdet in die Welt hinausgehen und mit euren eigenen Plänen, Mitteln und eurem freien Willen meinen Zielen dienen.« Abermals lächelte er. »Ich bezweifle, dass wir erfolgreich sein werden, aber falls wir es doch sein sollten, dann werden wir uns daran erfreuen, gewaltig unterschätzt worden zu sein. Und nun zu den Geschenken. Ich habe einige Dinge hergestellt – oder sie gesammelt. Jedem das seine. Und zum Abschied …« Der Wyrm lächelte alle gleichzeitig an. »Ich möchte euch noch eine wirkliche Weisheit mit auf den Weg geben. Gehabt euch wohl. Handelt mit Ehre und Würde. Nicht weil es dafür eine Belohnung gibt, sondern weil es die einzige Art zu leben ist. Das gilt für meine Art ebenso wie für eure.«
    Der Hauptmann dachte noch über eine kluge Entgegnung nach, als er erkannte, dass der Wyrm schon nicht mehr unter ihnen weilte.
    Das war erstaunlich, sagte Harmodius.
    Sie ließen sich das Frühstück schmecken.
    »Die Marmelade ist wie …« Meg kicherte, hatte den Mund voll mit warmem, knusprigem Brot und fetter frischer Butter.
    »Wie von Gott gemacht?«, ergänzte Ser Alcaeus.
    »Ich fühle mich wie ein Dieb«, sagte Ranald. Er hatte eines der Schwerter genommen, die über dem Ofen hingen.
    Tom nahm das andere und grinste. »Gut«, sagte er, als er mit dem Daumen vorsichtig über die Klinge fuhr. Er gab ein Stöhnen der Befriedigung von sich, als die Waffe, die er sich ausgesucht hatte, durch die Luft schwirrte.
    Der Wirt schüttelte den Kopf. Er hielt eine Schachtel im Schoß. »Ich habe Angst, sie zu öffnen.«
    Ser Alcaeus stand auf und nahm das Schwert ab, das hinter dem Hauptpfeiler hing – zusammen mit einem Gürtel und einer Scheide. Das alles passte hervorragend zu seiner eigenen Waffe, einem überraschend kurzen Schwert mit einem schweren Rad griff. »Dies alles ist für uns hier zurückgelassen worden. Wenn ich mich nicht sehr irre, wurde die ganze Kate sogar bloß für uns erbaut.«
    »Ich gehe nicht eher von hier weg, als bis die Marmelade aufgegessen ist«, lachte Meg und tupfte sich mit ihrer Serviette klebrige Rückstände aus den Mundwinkeln. Neben ihr stand ein Kästchen aus Gold, Silber und Emaille auf dem Tisch, in dem sich eine scharfe Stahlschere, ein Nadelkissen voller Nadeln und noch ein Dutzend anderer Dinge befanden – einschließlich einiger Schlüssel.
    »Oh«, sagte sie und errötete, während ihre Hand an den Busen fuhr. »Oh, par dieu. Das ist ja großartig.«
    Gawin probierte die Marmelade. »Ich hatte einen höchst bemerkenswerten Traum«, sagte er. »Darin habe ich einen grünen Gürtel getragen …« Er verstummte. Um seine Hüfte lag tatsächlich ein grüner Gürtel mit Einlegearbeiten aus Emaille und Gold, und daran hing ein schwerer Dolch in grüner und goldener Farbe.
    Der Hauptmann stand unter dem Deckenbalken und schaute zu dem Speer empor.
    »Nehmt ihn doch einfach!«, rief Tom.
    Der Hauptmann rieb sich das bärtige Kinn. »Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich ihn wirklich haben möchte«, sagte er.
    Nimm ihn! Nimm ihn! Harmodius konnte sich nicht mehr beherrschen.
    Fünf Fuß alten Schwarzdorns, knotig und doch so gerade wie ein Pfeil. Und an der Spitze schimmerte eine lange und schwere Klinge.
    »Jemand hat einen Magisterstab genommen und eine Gleve daraus gemacht«, sagte der Hauptmann.
    Nimm ihn, du Narr.
    Der Hauptmann rieb sich wieder das Kinn. »Ich sehe erst einmal nach den Pferden.«
    So viel zu meiner Macht. Er hätte diese Dinge nicht hergebracht, wenn er sie uns nicht hätte anvertrauen wollen.
    »Ich kann nicht umhin zu bemerken, dass seine Gaben entweder binden oder eine Spitze haben oder aber eine doppelte Klinge«, sagte der Hauptmann. »Waffen und Gürtel.«
    Sei kein Narr.
    Bin ich ein Narr, nur weil ich nicht gleich Dinge benutze, die ich nicht verstehe?, fragte der Hauptmann. Hier geht es um sehr viel. Vermutlich werde ich ihn am Ende doch nehmen. Aber jetzt noch nicht …
    Er striegelte die Pferde und nahm sich dafür Zeit. Sie wirkten satt und glücklich. So hatte er sich vor seinem Vater versteckt, als er noch jung gewesen war.
    Als die Tiere wie die Sonne glänzten oder wie das Wasser des hochgelegenen Sees draußen, ging er wieder in die Kate zurück – die innen so viel größer war, als sie von draußen zu sein schien – und nahm den Speer aus der Halterung.
    Das Ende des schweren Schwarzdornschafts war mit Bronzenägeln und Goldeinlagen versehen, der Kopf war großartig gearbeitet – er bestand
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