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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition)
Autoren: Miles Cameron
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aus gefaltetem und sorgfältig ziseliertem Stahl.
    Oh. Leer. Harmodius verlor das Interesse an ihm. Nichts für mich.
    Der Hauptmann hielt die Waffe lange in den Händen.
    Dann runzelte er die Stirn und steckte den Speer unter den Arm.
    Einer nach dem anderen verließ die Kate. Meg ging als Letzte und schloss die Tür hinter sich.
    Sie wirkte verwirrt. »Ich dachte, alles würde … verschwinden«, sagte sie.
    »Er ist nicht gerade prahlerisch«, erwiderte der Hauptmann.
    Sie bestiegen ihre Pferde und ritten über den Bergkamm hinweg. Nach zwei Anhöhen war die Kate in den Falten der Erde verschwunden.
    »Würde noch etwas da sein, wenn ich jetzt zurückritte?«, fragte Tom.
    Der Hauptmann zuckte die Achseln. »Ist das von Belang?«
    »Wisst Ihr was?«, meinte Tom. »Er hat mich an Euch erinnert. Und jetzt erst recht.« Er lachte.
    Der Hauptmann hob eine Braue. »Ich glaube, ich fühle mich geschmeichelt, Tom«, sagte er.
    Tom klopfte liebevoll auf das Schwert an seiner Seite. »Ich besitze ein magisches Schwert«, sagte er glücklich. »Ich möchte es an irgendetwas ausprobieren.«
    Ranald schüttelte den Kopf. »Tom, du hasst doch Magie.«
    Tom grinste. »Wenn du genug Geduld hast, kannst du sogar einem alten Hund noch einen neuen Trick beibringen.«
    Gawin schüttelte den Kopf. »Warum ausgerechnet wir?«
    Auch der Hauptmann schüttelte den Kopf.
    Sie ritten weiter.
    Die Waldarbeiter waren verschwunden. Es gab keinen Leichenhaufen, keine Gräberreihe, keine rostenden Werkzeuge. Sie waren einfach fort.
    Über den Irkill führte nun eine Steinbrücke auf mächtigen Pfeilern, so breit wie zwei Pferde oder ein Wagen, und auf der anderen Seite erhob sich ein rechteckiger Turm mit einem kleinen Zollhäuschen daran.
    Es roch nach solider, neuer Steinarbeit. Der Wirt betrachtete das alles von der Straßenmitte aus.
    »Öffnet es«, sagte der Hauptmann.
    Der Wirt sah ihn verständnislos an.
    »Öffnet das Kästchen.« Der Hauptmann verschränkte die Arme vor der Brust.
    Der Wirt wühlte so enttäuschend lange in seinem Gepäck, dass die ganze Spannung wich, doch schließlich hatte er das Kästchen hervorgeholt und öffnete es.
    Darin befanden sich ein Haarreif, ein Armreif und ein Schlüssel.
    Der Schlüssel passte zur Tür der kleinen Festung.
    Der Haarreif passte auf seinen Kopf. Er setzte ihn auf, nahm ihn aber gleich wieder ab.
    »Verdammt«, sagte er.
    »Das sagt dir etwas«, meinte Ranald.
    »Der Armreif ist für den Viehtreiber bestimmt«, erklärte der Wirt. »Ich weiß es.«
    Ranald sah den Gegenstand an. »Lass ihn. Ich komme im nächsten Frühling wieder her, und dann werden wir sehen.«
    Sie ritten zur Herberge zurück.
    Toby packte die Habseligkeiten seines Herrn aus und trat dann neben ihn. »Mylord?«, fragte er.
    Der Hauptmann spielte gerade Karten mit Meg. Er schaute auf.
    »Was soll ich hiermit machen?«, fragte Toby und hielt zwei Samtbeutel hoch. Sie glänzten in einem tiefen, dunklen Rot.
    »Die gehören mir nicht«, sagte der Hauptmann.
    »Pardon, Mylord, aber sie befanden sich in Eurem Gepäck.« Toby hielt sie wieder in die Höhe.
    Der Hauptmann blickte in den einen hinein und lachte. »Toby, ich habe soeben entdeckt, dass unser Gastgeber umsichtiger gewesen ist, als ich es mir hätte vorstellen können. Komm her.« Er winkte seinen neuen Knappen heran. »Ich glaube, die hier sind für dich.« Er gab ihm den Beutel.
    Darin befanden sich zwei silberne Sporen. Nur reiche Knappen trugen so etwas.
    Toby keuchte auf.
    Der Hauptmann schüttelte den Kopf. »Er hat gewusst, dass wir kommen, aber wir haben dich ja zurückgeschickt.« Dann sah er in den anderen Beutel. Und zog die Stirn kraus.
    Ein kleiner, sehr schöner Ring glitzerte am Boden. Die Buchstaben »IHS« waren eingraviert. »Ah«, sagte er. »Das ist zu viel.« Er warf den Beutel quer durch den Raum.
    Er prallte von der Wand ab.
    Nun widmete sich der Hauptmann wieder seinem Kartenspiel.
    Als er sich am Morgen zum Wirt aufmachte, um diesen zu bezahlen, fand er den Ring unter seinen Münzen wieder.
    Gib es auf, sagte Magister Harmodius. Auch er hat es auf Amicia abgesehen. Es scheint, dass ihr beiden noch nicht fertig miteinander seid.
    Der Hauptmann umarmte den Wirt. »Kennt Ihr jemanden, der nach Lissen Carak reist?«, fragte er.
    Der Wirt grinste. »Im Herbst vielleicht, aber auch dann nur in Begleitung von zwanzig Schwertern«, antwortete er.
    Der Hauptmann schrieb eine kurze Nachricht auf ein Pergamentblatt. »Dann gebt dieses mit.« Er
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