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Der Ring an meiner Hand

Der Ring an meiner Hand

Titel: Der Ring an meiner Hand
Autoren: SARA CRAVEN
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Valentina in meinem Haus war“, sagte er mit harter Stimme. „Offenbar hat dieses Mädchen Apollonia sie hereingelassen. Erinnerst du dich, als ich sagte, ich hätte sie schon einmal gesehen? Nun, ich hatte recht. Sie hat für Valentina gearbeitet. Und Valentina hat sie auch weiterhin bezahlt, damit sie ihr von jedem Detail unserer Ehe Bericht erstattet.“
    „Apollonia hat uns ausspioniert?“, fragte sie entsetzt.
    „Mittlerweile hat sie alles gestanden. Rosanna hat sie erwischt, wie sie mit einem Koffer in der Hand das Haus verlassen wollte. Sie fand das seltsam und hat sie bis zu meiner Rückkehr in der Speisekammer eingesperrt. Und Signora Colona ist nicht meine Geliebte“, fuhr er fort. „Wir hatten eine kurze Beziehung, für die ich keine Entschuldigung habe. Ich war allein und unglücklich, und sie hat mir zu verstehen gegeben, dass sie mich begehrte. Es war so schnell vorbei, wie es angefangen hat.“
    „Das glaube ich dir nicht.“
    „Nein“, sagte er bitter. „Natürlich glaubst du lieber den Lügen eines rachsüchtigen Flittchens.“
    „Willst du etwa bestreiten, dass die Zeitungen von deinen Plänen, sie zu heiraten, berichtet haben?“
    „Nein. Aber diese Geschichten wurden auf ihr Betreiben hin gedruckt.“
    „Warum sollte sie so etwas tun?“
    „Weil sie sich für unwiderstehlich hält und ich mich trotzdem von ihr getrennt habe. Das konnte sie mir nicht verzeihen. Schon damals hat sie mir gedroht, ich würde es noch bereuen. Ich habe geglaubt, dass sie nicht weiter gehen würde, als Lügen in den Zeitungen zu verbreiten. Leider lag ich damit falsch. Anscheinend empfand sie es als die perfekte Rache, meine ohnehin schon unsichere Ehe zum Einsturz zu bringen. Und das, obwohl ganz Rom wusste, dass du mein Kind in dir trägst.“
    Emily schluckte. „Aber das ist unmöglich. Ich wusste es selbst nicht. Erst an dem Tag, an dem ich gegangen bin, war mir morgens fürchterlich schlecht. Und dann habe ich angefangen nachzurechnen.“
    Er lächelte beinahe. „ Davvero ? Ich habe mich schon vor einigen Wochen mit den Zahlen beschäftigt. Und kurze Zeit später hat mich Marcellos Mutter angesprochen“, fügte er trocken hinzu. „Sie meinte, sie könne es in deinem Gesicht sehen, und sie habe sich noch nie geirrt. Danach hat man mir von allen Seiten zu meiner baldigen Vaterschaft gratuliert.“
    Er machte einen Schritt auf sie zu. „Nur die Frau, die diesen wundervollen Traum wahr werden lassen konnte, hat nichts gesagt. Jeden Tag habe ich darauf gewartet und gehofft, dass du zu mir kommst.“ Er senkte den Kopf. „Irgendwann fing ich an zu glauben, dein Schweigen bedeutet, dass du wütend bist. Dass du unser Baby nicht willst, weil es dich an mich fesselt, du aber lieber frei sein willst. Und dann bin auch ich wütend geworden.“
    „Hast du deshalb aufgehört, mit mir zu schlafen?“
    „Ein Freund von mir ist Gynäkologe. Er meinte, dass Sex in den ersten Monaten der Schwangerschaft dem Baby eventuell schaden könnte. Es wäre besser, ein wenig zu warten. Und als du an diesem Abend so müde aussahst, wusste ich, dass er mit seinen Bedenken recht hat. Also habe ich beschlossen, mich der Versuchung zu entziehen und in meinem Zimmer zu schlafen.“
    „Und ich dachte, du willst mich nicht mehr …“, sagte sie leise.
    „Immer … immer.“ In Rafaeles Augen schimmerte Kummer, als ihre Blicke sich trafen. „Vom ersten Moment an und danach für immer.“ Er machte noch einen Schritt auf sie zu, dann zögerte er. „Emilia, hör mir zu, carissima . Du hast gesagt, du willst nichts mehr mit mir zu tun haben. Und vielleicht liegen die Dinge zwischen uns so schief, dass es für uns keine Zukunft mehr gibt. Aber selbst wenn du mich nicht liebst, wie ich es mir erhoffe, möchte ich immer noch für dich und für unser Kind sorgen.“ Er atmete tief durch. „Wenn du zu mir zurückkommst, werde ich dich um nichts weiter bitten. Du entscheidest, wie wir leben.“
    Sie zog die Augenbrauen hoch. „Du meinst, ich in deinem Haus und du in deinem Apartment in der Stadt? Damit wärst du einverstanden?“
    Er neigte den Kopf. „Wenn es das ist, was du willst?“
    „Ich sage dir, was ich will.“ In ihre Stimme hatte sich ein plötzliches Feuer geschlichen. Seine letzten Worte überzeugten sie endgültig von seiner Aufrichtigkeit. „Ich will, dass du mich in die Arme nimmst und nie wieder gehen lässt. Ich wünschte, ich hätte in unserer Hochzeitsnacht ‚Geh nicht‘ gesagt und dir gezeigt, wie sehr ich
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