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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen
Autoren: Sharon Page
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Weise faszinierte.
    „In den Arbeiten Ihres Vaters sind die Frauen immer in der Aufwärtsbewegung“, erklärte ihr der Earl. „Ganz oben an der Spitze …“ Zum ersten Mal wurde seine Stimme unsicher.
    „Ja?“ Ihre Frage war nur ein heiseres Wispern.
    „Diese Position lässt die … Ausstattung des Mannes erkennen.“
    „Seine Ausstattung“, wiederholte sie.
    „Seinen Schaft. Es ist reizvoll für einen Mann zu sehen, wie sein Glied im Inneren der Frau verschwindet. Vor allem aber sehen die männlichen Betrachter, dass er zweifelsfrei in sie eindringt.“
    Sein Ton war leichthin und spöttisch, aber sie hatte ein enges Gefühl in der Brust, als wäre sie zu fest geschnürt. Sie starrte das Bild an und fühlte sich auf seltsame Weise verletzt. „Es hat also keinen Reiz für Männer, die Frau fest auf einem Mann sitzen zu sehen, wie es hier gezeigt ist?“
    Es ging dabei um mehr als um einen unterschiedlichen Stil. Sie hatte ihr Werk als verführerisch, verlockend und geschmackvoll empfunden. Hatte sie, als Frau, nicht verstanden, wovon Männer träumten? Waren die männlichen Sehnsüchte komplexer als sie gedacht hatte?
    Und würde daran ihre Karriere, ihr Schlüssel zur Unabhängigkeit, scheitern? Vielleicht hatte sich ihr Buch nur gut verkauft, weil der Name ihres Vaters darauf stand. Vielleicht würde sie niemals ein weiteres verkaufen.
    „Sie sehen todunglücklich aus, meine Liebe“, murmelte er. „Ich versichere Ihnen, Männer finden Vergnügen an Ihren Bildern. Ihre Werke sind anders als alles, was ich jemals gesehen habe. Sehr viel erregender.“
    Er legte die Hände auf die Rückenlehne des Sessels. Nun war sie zwischen seinen starken Armen gefangen, während sein Atem an ihrem Nacken entlangstrich. Winzige Haarsträhnen, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatten, bewegten sich im Luftzug und kitzelten sie.
    Genau in dem Moment, in dem sie zurückwich, beugte er sich vor. Ihr Gesäß stieß gegen seinen festen Körper. Die … Ausstattung seiner Lordschaft wölbte sich vor und presste sich, durch ihre Röcke und seine Hosen hindurch, hart gegen ihr Hinterteil.
    Inzwischen betrachtete er die nächste Seite, welche Zwei Damen beim Aquarellmalen zeigte. Zwei junge Damen der Gesellschaft saßen in einem Garten. Sie hatten Staffeleien und, als Inspiration, die Statue eines nackten Gottes vor sich stehen. Beide Frauen hatten begonnen, den nackten Mann zu zeichnen, waren aber von ihrer Erregung abgelenkt worden. Röcke und Petticoats bauschten sich über glatten Schenkeln, und sie benutzten ihre Pinsel an ihren Körpern auf fantasievolle Weise.
    Aus dem Gebüsch beobachtete der Earl of Trent die hübschen Mädchen.
    „Hier sehen Sie, warum ich hier bin, Miss Hamilton.“ Sein Ton war jetzt härter. Seine spöttische Belustigung war verschwunden, und Ärger loderte zwischen seinen Worten. „Sie haben mich als den größten Weiberhelden und Perversling Londons dargestellt. Und das zu einer Zeit, zu der ich die Schirmherrschaft über Lady Ravenwoods Wohltätigkeitsorganisation übernommen habe – eine Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, junge Frauen vor dem Freudenhaus zu bewahren. Lady Ravenwood, meine Schwester, war entsetzt, als ihr das Gerücht zu Ohren kam, ich würde mit den jungen Mädchen genau das tun, was sie zu verhindern versucht.“
    Venetia kämpfte gegen die aufsteigende Panik. Es hatte keinen Sinn mehr, die Wahrheit zu verleugnen. „Es war nicht meine Absicht, Sie in Misskredit zu bringen, Mylord! Ich wusste nicht, dass Sie in Fleisch und Blut existieren und kannte nicht einmal Ihren Namen! Ich sah Sie in Rodessons Büchern. Sie taten dort all diese Dinge in aller Öffentlichkeit. Sie waren nackt …“
    Sie stockte. Gerade hatte sie zu einem Earl „nackt“ gesagt. Voller Schuldgefühle dachte sie an Die Theaterloge , das Bild, das noch unvollendet oben in ihrem Atelier stand. Plötzlich wollte sie das Werk verbrennen. „Ich werde Sie nie wieder malen.“
    „Genau, das werden Sie nicht, meine Liebe.“ Er nahm seine Hände von dem Buch und trat zurück, als ob er ihr Raum zum Atmen geben wollte. „Ihre Karriere steht damit vor ihrem Ende.“
    Sie wirbelte herum. „Aber ich muss malen! Wie sonst soll meine Familie überleben? Mein Verleger erwartet jeden Monat ein Buch!“
    Ein Teil von ihr verzagte beim bloßen Anblick seiner Größe, seiner einschüchternden Haltung mit den vor der breiten Brust verschränkten Armen, der harten Linie seiner Lippen. Aber sie hob ihr
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