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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen
Autoren: Sharon Page
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zu treten. Die Männer Englands werden mit größtem Bedauern zur Kenntnis nehmen, dass Ihre Karriere mit absoluter Sicherheit beendet ist.“

2. KAPITEL
    „Und hier ist dein nagelneuer Neffe!“
    Marcus Wyndham, der Earl of Trent, stand auf, als Minerva, Lady Ravenwood, mit einem strahlenden Lächeln in den Salon trat. Sie drückte das winzige Baby gegen ihre Brust. Er konnte das Kind zwischen den locker gewickelten weißen Decken und den blauen Schleifen kaum erkennen, aber Min … nie zuvor hatte er ein solches Leuchten in ihrem Gesicht gesehen. Seit dem Kindbett waren nur zwei Wochen vergangen, und sie glühte vor Glück.
    Sonnenlicht ergoss sich in Mins und Stephens Salon, das Feuer knisterte munter, und es erfüllte Marcus mit ruhiger Wärme, an diesem Familientreffen teilzunehmen. Er grinste, als Min näher kam. Sogar seine Mutter, die still vor dem Feuer saß, hatte seine Anwesenheit akzeptiert, ohne zu schreien oder etwas nach ihm zu werfen.
    So glücklich war er schon lange nicht mehr gewesen. In diesen Tagen schien es nichts zu geben, was ihm noch mehr Freude machte. Nichts … außer Venetia Hamiltons Kuss.
    Seit er sie geküsst hatte, konnte er nicht mehr schlafen. Er war nicht einmal in ein verdammtes Freudenhaus gegangen, um sein Verlangen zu stillen, weil er gelobt hatte, dass er es nicht mehr tun würde und weil es wesentlich befriedigender war, mit einem Schwanz, hart wie eine verfluchte Eisenstange, in seinem Bett zu liegen und an ihren Kuss zu denken.
    Ein Satz seines Vaters kam ihm in den Sinn. Ihr Kuss brachte mich bis in meine polierten Stiefel zum Zittern. Er hatte von einer Debütantin gesprochen – einer Jungfrau. Einer ehrbaren jungen Dame, unberührbar, tabu und doch so sehr bereit mitzuspielen, hatte sein Vater behauptet.
    Im Stillen verdammte Marcus seinen Vater, auch weil er nun sehr genau verstand, was der alte Verführer gemeint hatte.
    Zur Hölle, das war kein Thema, über das man bei einem fröhlichen Familientreffen nachdenken sollte. Er schüttelte die finsteren Gedanken ab und hauchte Min einen Kuss auf die Wange.
    „David kann schon lächeln“, meldete sie, während ihre rabenschwarzen Locken um ihr Gesicht schwangen. „Wenn du ihn anlächelst, Marcus, wird er zurücklächeln, da bin ich mir sicher.“
    Erschrocken sah Marcus, dass sie ihm seinen Neffen in den Arm legen wollte. Er war gleichzeitig aufgeregt und fühlte sich geehrt. Mins große, leuchtende Augen flehten ihn an. Sie war so stolz, so entzückt von ihrem wunderbaren Geschenk, dass sie verletzt sein würde, wenn er es ablehnte.
    Er wollte sie nicht verletzen.
    „Achte darauf, seinen Kopf zu stützen“, warnte ihn Stephen von seinem Sessel aus. „Er ist ein starker Bursche und kann dich überraschen, indem er ganz plötzlich den Kopf zurückwirft.“
    Marcus warf seinem Schwager einen verbissenen Blick zu. „Du hast dich ziemlich schnell zu einem Experten entwickelt. In jener ersten Nacht schienst du mir nur aus zitternden Händen zu bestehen.“
    „Das ist nur zu wahr.“ Stephen lachte in sich hinein und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Einige Flaschen Portwein würden das Gleiche mit dir machen.“
    „Möchtest du ihn nicht halten?“, fragte Min.
    Marcus schluckte krampfhaft und nickte. „Aber er ist so ein winziges, zerbrechliches Wesen.“
    „Ich versichere dir, bei der Geburt fühlte er sich absolut nicht winzig an“, erklärte ihm Min.
    Er errötete über ihren Witz und ließ seine Finger ungeschickt über den Kopf seines Neffen gleiten. Für einen Moment fühlte sich seine Hand riesig, ungeschickt und gefährlich an, aber der Kopf des Babys passte perfekt hinein. Er umfasste den winzigen Po, indem er seine behandschuhten Finger in die dicke Decke grub. Große blaue Augen, umrahmt von dunklen Wimpern, schauten zu ihm auf, als wäre er das Faszinierendste, was diese Pupillen jemals gesehen hatten. Dunkelblondes Haar lag in zarten Strähnen um den von der Geburt noch verformten Kopf und bildete kleine Tollen über den Ohren.
    Er veränderte die Lage seiner Hände unter dem kleinen Bündel, um sicherzugehen, dass er es sicher hielt, und hatte dabei das Gefühl, er würde mit kostbarem Porzellan jonglieren.
    „Da!“, triumphierte Min. „Ein Lächeln!“
    Die Händchen seines Neffen ballten sich zu Fäusten, dann fuchtelte das Kind mit ihnen durch die Luft. Er hatte immer gedacht, Säuglinge würden so fest gewickelt, dass sie sich nicht bewegen konnten, aber Min hatte ihm erklärt, sie
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