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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers
Autoren: Sandra Hill
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war, in seiner Abwesenheit waren auch noch einige neue Bauten rund ums Haus entstanden, ein langes Gebäude eingeschlossen, das Breanne stolz als Hawkshire-Hospital präsentierte.
    Eines musste man Adam lassen, er hatte ihre Schwester nicht beschimpft, obwohl Tyra sah, dass er nichts lieber getan hätte.
    Das war natürlich, ehe er Drifas Taten entdeckt hatte. Es war Oktober und schon Herbst, aber irgendwie hatte sie es geschafft, ihr magisches Netz zu weben. Es gab bunte Büsche und Bäume, die vorher nicht da gewesen waren, ganz zu schweigen von einem großen Kräutergarten. Drifa versicherte ihm, dass im Frühjahr Tausende von Blumen blühen würden, und er knurrte: »Oh, schön!«
    Im Haus warteten weitere Überraschungen. Zu sagen, dass es jetzt sauber war, wäre untertrieben: Vana hatte ganze Arbeit geleistet. Kein einziges Spinngewebe oder Staubkörnchen hatte überlebt. Vana mochte Biesen zwar nicht, da Adams Halle aber nur einen Lehmboden hatte, beschloss sie, die vorhandenen Biesen mit Lavendelblüten zu verzieren. Selbst die alten Waffen an der Wand waren poliert worden. Überall hingen bunte Stickereien. Sein Turmzimmer, in dem er arbeitete, hatte neue Regale für seine Bücher und spezielle Schubladen für seine Kräuter und Salben.
    Sie brauchten nicht erst in die Küche zu gehen, um zu wissen, dass Ingrith dort die Herrschaft übernommen hatte. Die köstlichen Düfte sprachen für sich-und kündeten ein köstliches Mahl mit Dutzenden von Gängen an.
    Beim Erblicken jeder Veränderung hatte Adam aufgestöhnt. Tyra hatte geschwiegen, war aber zutiefst beschämt, dass ihre Schwestern so einfach Besitz von Adams Haus ergriffen hatten, als hätten sie ein Recht dazu.
    Und die Art, wie Alrek und seine Geschwister Adam entgegen gesprungen waren. Die vier benahmen sich, als wären sie hier zu Hause. Es war, als wenn sie Adam willkommen hießen, als wäre es ihr Haus, nicht Adams. Adam hatte verwirrt und verlegen ausgesehen. Sobald sie frei war, schwor sich Tyra, würde sie sich darum kümmern. Es war nicht fair, ihm die Kinder aufzuhalsen.
    Tyra saß auf der Liege in ihrem Turmzimmer und wartete darauf, dass Adam kam, um mit ihr zu sprechen, wie er es vor einer Stunde versprochen hatte. Sie musste nicht lange warten.
    »Tyra«, sagte er erschöpft, als er kam, die Tür schloss und sich neben sie auf die Matratze sinken ließ. »Wir haben ein Problem.«
    »Noch eins, außer, dass du mich bewusstlos geschlagen und hierher verschleppt hast? Oder vierzehn Tage nicht mit mir gesprochen hast?«
    »Oder außer, dass du mir nicht nur einmal, sondern zweimal davongelaufen bist? Ja, noch eins. Lord Eirik und Lady Eadyth von Ravenshire sind gerade mit all ihren Kindern eingetroffen, inklusive John, der nahebei in Hawks Lair wohnt.«
    Das war also der Grund für die Unruhe im Hof gewesen. »Deine Tante und dein Onkel? Warum ist das ein Problem?« Uh-Oh. Er sieht so ernst aus. Etwas stimmt nicht. »Warum ist Eirik gekommen?« Misstrauisch sah sie ihn an.
    »Tykir hat ihn als Boten geschickt, damit er die Familie repräsentiert.«
    Tyra presste eine Hand an die Stirn. »Erklär es mir, Angelsachse. Warum sind sie gekommen?«
    »Aus demselben Grund, aus dem Rashid, Bolthor und dein Vater morgen kommen werden, und mit ihnen eine Handvoll Soldaten aus Stoneheim.« Erholte tief Luft. »Zur Hochzeit.«
    Sie runzelte die Stirn. »Wessen Hochzeit?« Wollten Vana und Rafn etwa hier heiraten, statt auf Stoneheim? Das war seltsam, zumal Rafn sich gar nicht in Hawkshire aufhielt.
    Adam schüttelte den Kopf. »Unsere.«
    »Unsere?«, quietschte sie. »Meine und deine?«
    Er nickte mit jämmerlichem Gesicht.
    Sein Gesicht erschreckte sie. »Hat mein Vater dich etwa zu einer Vermählung mit mir gezwungen? Nun, du kannst dich wehren.«
    »Es war nicht eigentlich dein Vater. Ich glaube, ich habe ihn auf die Idee gebracht.«
    »Du?«, quietschte Tyra wieder.
    »Nun, ich bin dir schließlich nach Byzanz gefolgt«, knurrte er.
    »Und das hältst du für einen Heiratsantrag? Bei allen Runen, wie dumm Männer doch sein können.«
    »Sarkasmus steht dir nicht, Mylady. Ich habe ein oder zwei Leuten erzählt, dass ich dir folge, weil ich dich nicht verlieren wollte, und dann entwickelte sich eine Eigendynamik wie ein Schneeball, der rollt und rollt, bis er zu einer Lawine wird. Weißt du, Tyra, deine Familie neigt dazu, alles an sich zu reißen. Nun, meine auch. Eadyth plant gerade mit Ingrith das Hochzeitsmahl, und ich fürchte, Eirik hat halb
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