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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers
Autoren: Sandra Hill
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eintreten wollte, Rashids Haremsgeschichten aber eigentümlich faszinierend fand, und die fünfzehnjährigen Zwillinge Sarah und Sigrid, in deren graue Augen der Schalk tanzte.
    Eadyth hatte Fässer voll ihres berühmten Biers mitgebracht, das ungemein zur guten Stimmung aller beitrug. Sie hatte Ingrith bereits mehrere Honigwaben überreicht, um daraus süße Desserts zu bereiten.
    Adams Freund Rurik und seine Frau Maire waren ebenfalls gekommen. Ihr Geschenk war das kräftige, bernsteinfarbene Getränk, das die Schotten uisgebeatha nannten. Es machte die Menge noch lustiger. Das galt nicht für den Dudelsack, den sie Bolthor mitgebracht hatten. Rurik und Maire hatten ihre wachsende Kinderschar mitgebracht. Jamie war elf und sah aus wie sein Vater, nur dass der eine Tätowierung im Gesicht hatte, Grace war sechs, Angus drei. Maire war wieder schwanger.
    Jamie hatte sich mit Alrek angefreundet, der ihn mit übertriebenen Erzählungen von ihrer Reise nach Byzanz unterhielt. Obwohl Alrek nie einen Fuß an Land gesetzt hatte, war Jamie sehr beeindruckt. Und Alrek staunte, einen künftigen Hochland-Laird vor sich zu haben.
    Seit Alrek auf Hawkshire war, hatte er sich den Fuß gebrochen, als er über Ingriths Besen gefallen war, sich die Knie beim Sturz vom Pferd aufgeschürft, sich die Haare bei einem Lagerfeuer angesengt und war vor Scham fast gestorben, als Bolthor eine Saga über sein erstes Schamhaar verfasst hatte. Die Leute warteten geradezu darauf, was Alrek als Nächstes anstellen würde.
    Harald Blauzahn, selbst ernannter König von Norwegen, kam mit großem Gefolge, ohne Zweifel auf seinen politischen Vorteil bedacht. Seit dem Tod Hakons des Guten lag Harald im Krieg mit den kleinen Ländern des Nordens, um König all dieser zu werden.
    Der angelsächsische König Edgar kam nicht selber, sandte aber hochrangige Vertreter und den Erzbischof Dunston, der an der Trauung teilnahm. Nicht, dass er gefragt worden wäre - niemand widersprach dem dogmatischen Priester, außer Tyra, die sich hartnäckig weigerte, sich taufen zu lassen.
    Ein halbes Dutzend von Rains und Seliks Kindern kam ebenfalls mit ein paar Waisen aus Rainstead. Sie waren Adam mehr als willkommen, auch wenn sie ihn schmerzhaft an das Fehlen seiner Schwester Adela erinnerten. Die fünfundzwanzigjährige Theta führte das Waisenhaus mittlerweile beinahe alleine. Adam sah ein, dass er vor seiner Vergangenheit nicht länger weglaufen konnte, und versprach, in Zukunft mehr zu helfen.
    Nachdem sie den Hochzeitsschwur in einer selbst gebauten Kapelle des Hospitals geleistet hatten, schwor Tyra ihrem Mann nach christlichem Zeremoniell: »Ich verspreche vor Gott, dich zu lieben und zu ehren bis ans Ende meiner Tage.« Von Gehorchen sagte sie nichts.
    Adams Schwur lautete: »Ich verspreche, dich jeden Tag meines Lebens zu lieben und zu ehren, denn du bist und wirst immer meine Liebste sein.«
    Alle Frauen seufzten bei seinen Worten. Die Männer stöhnten, weil Adam den Standard so hoch ansetzte.
    Dann jagte Adam Tyra nach Wikingersitte die Treppe zur Burg hoch. Er kam zuerst an und legte sein Schwert auf die Schwelle. Sobald sie es beide überschritten, galt die Ehe als geschlossen. Dann schlug er ihr die flache Seite des Schwertes auf den Po. Auch das war eine Wikingertradition, auch wenn Tykir sie erst bei seiner Hochzeit eingeführt hatte.
    Viele Leute wunderten sich über das unterschiedliche Brautpaar, sodass Bolthor sich zu einer neuen Saga inspiriert sah. »Dies ist eine Saga über Adam den Kleineren: Warum Gegensätze sich anziehen:
     
    Liebe ist ein seltsames Gefühl: Wenn alles gesagt und getan ist, so fliegen die Funken und es rast die Lust.
    Wenn ein kühner Mann ein scheues Mädchen trifft,
    oder ein kühnes Mädchen den scheuen Mann.
    Groß und klein, dick und dünn,
    hässlich und schön, schlampig und ordentlich.
    Warum ziehen Gegensätze sich an ?
    Das ist doch klar:
    Sex, Essen und Leben
    brauchen Gewürze.«
     
    Rashid ergänzte: »Allah kann nicht überall sein, deshalb hat er die Lust geschaffen.«
    Jetzt war es Nachmittag, und Adam saß neben Tyra auf der Empore. Sie hatten einen guten Gang nach dem anderen aufgetischt bekommen. Sie hatten Unmengen süßen Wein getrunken und hatten zahllosen Unterhaltungen zugeschaut.
    Tyra trug ein Kleid aus hellblauer Wolle, das Alinor ihr geschickt hatte. Es war mit Perlen und Stickereien verziert. Ein schmaler Goldreif hielt ihr blondes Haar zurück. Sie war so schön.
    Adam beobachtete amüsiert, wie
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